Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1443 - Die Flucht der BARBAROSSA

Titel: 1443 - Die Flucht der BARBAROSSA
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und Ferr-Moon warf einen triumphierenden Blick hinüber zu Heyda Minstral. Sie achtete nicht darauf, sie beobachtete die Bildschirme und rührte sich erst, als die BARBAROSSA die Bahnen der fünf Planeten des Maurooda-Systems hinter sich gelassen hatte. Sie erhob sich und trat zu Ferr-Moon. „Und jetzt?" erkundigte sie sich. „Hat Tifflor dir noch weitere geheime Anweisungen gegeben?"
    Der Kartanin stellte die Fellhaare seines Gesichts auf und strich sich betont gelassen die Schnurrbarthaare zurecht. „Die BARBAROSSA soll sich absetzen und auf eigene Faust einen Erkundungsflug durchführen. Die Verhandlungen mit den Vaasuren haben sich zerschlagen, es dürfte nichts mehr dabei herauskommen. Das ist es, was ich dir auszurichten hatte!"
    Die Kommandantin nickte. Sie hatte keinen Grund, am Wahrheitsgehalt der Worte ihres Stellvertreters zu zweifeln.
    Ferr-Moon war zusammen mit den beiden Tefrodern zurückgekehrt, von einer Planetenfähre der Vaasuren heraufgebracht. Den liebeskranken Mamositu Tosh-Poin hatte der Kartanin auf Kaalix zurückgelassen.
    Der Mann aus dem Vier-Sonnen-Reich Quiyin hatte sofort seine Kommandantin informiert, die sich zu einer Ruhepause in ihrer Kabine aufgehalten hatte. Bis Heyda Minstral in der Zentrale erschienen war, hatte er selbst bereits alles in die Wege geleitet.
    Von der überlegenen Technik der Vaasuren war bisher nichts zu bemerken.
    Kein einziges Stiletto-Schiff tauchte in der Nähe der BARBAROSSA auf und versuchte, sie am Weiterflug zu hindern.
    Es war auch fast schon zu spät dazu. Das Schiff hatte die Fünfzigprozentmarke der Lichtgeschwindigkeit überschritten und befand sich in einem Bereich, der keine großen Abfangmanöver mehr zuließ.
    Obwohl - eigentlich trauten sie diesen Wesen allerhand zu. Die Technik in der Galaxis Neyscuur befand sich auf einem Standard, der die Freihändler regelrecht schamrot machen mußte. Andererseits wußten sie nur zu gut, daß sie durch den Wall um die Milchstraße fast 650 Jahre lang von der technischen Entwicklung abgeschottet gewesen waren mit Ausnahme der Entwicklungen, die noch auf so begnadete Talente wie Waringer zurückgingen. Daß sich nun keiner der Einheimischen blicken ließ und nicht einmal ein Aiscrou in seiner orangeroten Kombination auftauchte, verwunderte nicht nur die Kommandantin zutiefst. Sie kehrte zu ihrem Sessel zurück und beobachtete, wie Ferr-Moon zufrieden die Zähne bleckte und dann hoch erhobenen Hauptes hinausstolzierte, als habe er eine entscheidende Schlacht gewonnen. Seine Körpersprache war es, die Heyda Minstral mißtrauisch machte. Sie wartete, bis Ferr-Moon den Kommandoteil des Schiffes verlassen hatte Und sich auf dem Weg zu einem der Wohnmodule befand. Dann verließ auch sie ihren Posten und suchte das Labormodul auf, wo sie sich vergewissern wollte.
    Sie traf ihre beiden Artgenossen in einer der bioenergetischen Regenerationsanlagen und beobachtete sie eine Weile. Sie befaßten sich mit der Herstellung einer künstlichen Alge, die sie auf einer Plastikplatte in einer Nährlösung zogen und sie mit einem Geschmacksverstärker impften. Sie achteten sorgfältig darauf, daß die Alge nicht wild in alle Richtungen wuchs, sondern sich an den mit einem dunklen Stift vorgezeichneten Weg hielt.
    Es handelte sich bei diesem Weg eindeutig um Schriftzeichen, und die beiden Tefroder mußten sie immer wieder nachziehen, weil sie mit einem schnell verblassenden Stift geschrieben war.
    Heyda zog sich ein wenig zurück und beschloß, die beiden Artgenossen für kurze Zeit von ihrer Arbeit abzulenken. Sie suchte einen Nebenraum auf und aktivierte den Interkom. Sie setzte sich mit ihnen in Verbindung und forderte sie auf, sich sofort mit ihr in einer nahe gelegenen Prüfabteilung zu treffen. Sie lauschte und verfolgte, wie sich die beiden auf den Weg machten. Als sie sich außer Sichtweite befanden, huschte sie hinaus und betrat die Anlagen, um den Text zu lesen. Die Algen wuchsen schnell, und die Schrift verblaßte wieder. Es gelang Heyda jedoch, einen Blick darauf zu werfen und sich alles einzuprägen.
    So war das also! Vor Enttäuschung vergaß sie beinahe, daß sie nicht hierher gehörte. Sie eilte zum Ausgang, dann aber besann sie sich anders und blieb. Sie wartete, bis die beiden Männer nach zehn Minuten zurückkehrten. „Da bist du!" riefen sie. „Warum bestellst du uns..."
    Irgend etwas war in ihrem Blick, was den beiden sagte, daß sie sie absichtlich an der Nase herumgeführt hatte. Sie eilten zu ihrem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher