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1443 - Die Flucht der BARBAROSSA

Titel: 1443 - Die Flucht der BARBAROSSA
Autoren: Unbekannt
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gehörte wie er selbst zu den Wesen, die als Patienten nach Satrang gekommen waren.
    Sie waren genesen und hatten sich danach den Freihändlern auf Phönix im Kampf gegen die Herren der Milchstraße angeschlossen. Eine andere Vision hatten sie nie gehabt, und irgendwie war es Antam gelungen, den Gegenstand mitzunehmen und ihn aufzubewahren.
    Jetzt, seit dem Durchfliegen des Moischou-Black Holes, kam das Zhaim nicht mehr zur Ruhe. Antam behauptete steif und fest, daß es eine Botschaft ausstrahlte, und sie besagte, daß etwas Zhaim war. Der Gryole nannte das Gebilde deshalb Zhaim.
    Antam bewegte sich unruhig, und sein panzerartiger Rücken schabte an der gewölbten Lehne des Spezialsessels, den der Syntron extra für ihn projiziert hatte.
    Antam hatte sich zunächst dagegen gewehrt, und erst als er die Messungen eines Prüfgeräts zweimal kontrolliert hatte, war er zufrieden gewesen und hatte eingesehen, daß die geringe Strahlung der Formenenergie des Sessels sich nicht beeinflussend auf das Zhaim auswirkte. „Es sind die Farben, die mich beschäftigen", erklärte Antam, ohne darauf einzugehen, was er vom hastigen Tastversuch des Planta hielt. „Früher besaß das Zhaim eine stumpfe Farbe, wie dunkles Palit. Jetzt leuchtet und schillert es, als sei es durch das Black Hole aktiviert worden.
    Es ist seltsam mit den Aiscrou!"
    „Was hat das mit den Aiscrou zu tun?"
    Rem Ta Durka erschrak vor sich selbst, weil seine Stimme so laut klang und alle Gegenstände im Raum zum Erbeben brachte. „Sie lieben die Farben. Sie schätzen es grell, und sie haben einen Sinn für das Verspielte. Und hast du die Architektur der Vaasuren betrachtet, die uns die Zentrale überspielte, als wir in den Orbit über Kaalix gingen? Es ist faszinierend. Wir scheinen in eine Welteninsel voller Farbe gekommen zu sein. Und da ist mein Zhaim, das so gut zu diesen Farben paßt!"
    Sie flogen in stabilen Orbitbahnen, die drei Schiffe der Expedition. Sie hatten ihr gestecktes Ziel nicht erreicht. Der Weg durch das Siragusa-Black Hole und die Verwendung der Impulsfolgen der HALUTA hatten nicht zu dem erwünschten Effekt geführt. Im Gegenteil.
    Es hatte sich in allen Winkeln der PERSEUS, CASSIOPEIA und BARBAROSSA herumgesprochen, daß es in diesem Bereich des Universums eigentlich keinen direkten Hinweis auf die Milchstraße gab, die ihrer aller Ziel darstellte.
    Nicht aus Heimweh! Ein Freifahrer, der aus Hangay stammte, besaß kein Heimweh nach einer Welt in der Milchstraße. Er besaß nicht einmal viel Erinnerung an Hangay, es sei denn, er frischte sie aus den Bordsyntrons auf. Aber selbst dann stellte sie nur historisches und objektives Wissen dar. Eine persönliche innere Beteiligung gab es nur bei den Zielen, die die Organisation auf Phönix verfolgte, die es sich in den Kopf gesetzt hatte, den Wall um die Milchstraße zu knacken und alles zu versuchen, diese Galaxis vom Joch ihrer Unterdrücker zu befreien. „Du gehst zu weit", erkannte Rem Ta Durka. „Deine Vision wird irregulär. Du versuchst, eine Verbindung zwischen dem Zhaim und diesen Aiscrou herzustellen, richtig?"
    Der Gryole fuhr seinen langen Hals und seine kurzen, stämmigen Gliedmaßen aus.
    Er reckte den Kopf und streckte ihn nach oben zum Zeichen des Nachdenkens. „Vermutlich hast du recht", gestand er. „Ich darf mich keinen Illusionen hingeben.
    Aber ich sehe die Chance, daß wir uns mit Hilfe des Zhaim in die Geheimnisse dieser Kultur hineinversetzen können. Wollen wir?"
    Der Planta gab keine Antwort. Statt dessen streckte er wieder seine furchtbar langen Arme aus und formte die Hände zu Halbkugeln, die er wie schützend um das Gebilde herumlegte. Antam richtete sich in seinem Sessel auf und legte den flachen Vorderkörper gegen die Tischkante. Er näherte sich mit dem Kopf dem Gegenstand, und Rem Ta Durka sah, daß er die Augen schloß. „Lausche!" forderte der Gryole ihn auf. „Lausche darauf, ob du etwas von der Ballung spürst, die sich in dem Zhaim befindet. Sie ist nicht gedanklich faßbar, aber sie besitzt eine energetische Aura, die Gefühle vermittelt. Erst wenn wir diese intensiv und ohne Verlust wahrnehmen, sind wir am Ziel!"
    Rem Ta Durka schloß seine Fleischwülste und sondierte die empfindlichen Nerven in den beiden Hörnern seitlich an seinem Kopf, die wie Schneckenhäuser gewunden waren. Sie dienten ihm zur außersinnlichen Wahrnehmung, doch war ihm bewußt, daß diese Fähigkeit seit vielen Generationen in seinem Volk nur noch verkümmert vorhanden
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