Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dem Chefingenieur zusammenzukommen.
    Doch er irrte sich. „Roff will dich sprechen", erklärte ihm am nächsten Tag ein Roboter, als er in einer Kantine saß und einen Fisch verzehrte.
    Holm schob seinen Fisch zur Seite. Er war wie betäubt, als er sich erhob und der Maschine folgte. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht mit einer Einladung.
    Endehar Roff saß in seiner luxuriös eingerichteten Wohnung in einem Sessel, als Holm eintrat. „Ich bleibe sitzen", begrüßte er den jungen Ingenieur. „Entschuldige, bitte. Ich fühle mich noch etwas schwach."
    Er wies auf einen anderen Sessel, und Holm setzte sich. „Zunächst möchte ich mich dafür bedanken, daß du mir das Leben gerettet hast", sagte Roff. „Wir waren einer Explosion ausgesetzt. Irgend jemand, wahrscheinlich die CILADA, hat Sprengstoff in unserer Nähe deponiert.
    Glücklicherweise wurde er zu früh gezündet, so daß wir noch ein paar Meter von ihm entfernt waren, als er detonierte."
    „Die CILADA", stöhnte Holm. „Immer wieder diese Terrororganisation! Wenn ich nur wüßte, was die CILADA eigentlich will."
    „Seit 25 Jahren sabotiert sie den Bau des Humanidroms", erklärte Roff. „Sie hat immer wieder große Schäden angerichtet, ohne den Bau jedoch wirklich verhindern oder auch nur aufhalten zu können. Das ist seit gestern allerdings anders geworden.
    Die Schäden sind so schwer, daß ich vorläufig nicht weiß, wie ich sie beheben soll. Probleme habe ich vor allem mit syntronischen Bauteilen. Ich weiß nicht, woher ich den nötigen Ersatz nehmen soll.
    Die CILADA hat dieses Mal ganze Arbeit geleistet."
    „Ich weiß kaum etwas über die CILADA", gestand der junge Ingenieur. „Ich weiß nicht einmal, was der Name bedeuten soll."
    „Genau weiß ich es auch nicht", erwiderte Endehar Roff. „Soweit mir bekannt ist, entstammt der Name einer altterranischen Sprache."
    „Ich freue mich, daß dir nichts weiter passiert ist", sagte Holm. Er meinte es aufrichtig. Er bewunderte den Chefingenieur. „Ich habe erfahren, daß du Albert Holm heißt", bemerkte Roff „Bist du der Sohn von Armin Holm?"
    „Der bin ich", antwortete der Ingenieur mit gepreßter Stimme. „Ich rede nicht gern von meinem Vater. Er hat Schande über die Familie gebracht."
    „Weißt du eigentlich, weshalb er verurteilt wurde?"
    „Mir ist nicht bekannt, wegen welchen Delikts. Ich habe mich nie dafür interessiert. Mir genügt, daß die Beweislast erdrückend war."
    „Du hast diese Geschichte verdrängt, aber nicht bewältigt", stellte Roff fest. „Das solltest du aber. Ich habe deine Eltern gekannt. Am Tag deiner Geburt war ich in ihrem Haus. Dein Vater war ein großartiger Mann."
    Albert Holm wurde unruhig.
    Hatte Roff ihn nur zu sich bestellt, um über seinen Vater zu reden? Von seiner Mutter wußte Holm, daß die Familie einst in Reichtum und Überfluß gelebt hatte.
    Damit war es nach der Verurteilung vorbei, gewesen. Das Vermögen war konfisziert worden, und die junge Mutter hatte mit ihrem Kind bei Verwandten Unterschlupf gefunden. „Ich habe dir einen Vorschlag zu machen", fuhr der Chefingenieur fort. „Ich brauche einen Assistenten. Er soll mit mir zu anderen Welten fliegen und zusammen mit mir die Dinge einkaufen, die wir für das Humanidrom benötigen, auf Lokvorth jedoch nicht bekommen können."
    „Ich soll mit dir fliegen? Zu anderen Sternensystemen?" Albert Holm war fassungslos.
    Raumfahrt ging für ihn nicht über das hinaus, was er während des Fluges mit der Fähre zum Humanidrom erlebt hatte. Daß Menschen in die schier unendlichen Tiefen der Galaxis vorstießen, hatte er bisher für ein Gerücht gehalten. Gewiß, er hatte schon mal davon geträumt, auf anderen Welten zu sein, die er vom Holorama her kannte, doch ernsthaft hatte er sich nie mit diesem Gedanken befaßt.
    Irgendwann einmal ist alles Leben von der Erde ausgegangen, dachte er. Zu dieser Zeit muß es also eine Raumfahrt gegeben haben - zumindest für einige Zeit, so daß die verschiedenen Planeten der Milchstraße besiedelt werden konnten.
    An den kosmischen Raum jenseits der Grenzen der Milchstraße dachte Albert Holm nicht. Niemand verschwendete daran auch nur einen Gedanken. Jedes Kind wußte, daß es außerhalb der Galaxis nichts mehr gab. Alles Leben in den anderen Galaxien und der Kugelsternhaufen außerhalb des Schutzwalls war in dem Chaos untergegangen, das der großen Kosmischen Katastrophe gefolgt war.
    Auch die Völker der Milchstraße wären damals ausgelöscht worden, hätten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher