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1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom
Autoren: Unbekannt
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die Arbeiten am Humanidrom einstellen könnte. Er wandte sich lieber ihrem Reiseziel zu. Er war in einem unglaublichen Maße gespannt auf Phendeg, eine Sauerstoffwelt, die im gleichen sternenarmen Seitenarm der Milchstraße lag wie Lokvorth.
    Er glaubte zu träumen!
    Es konnte doch nicht sein, daß er sich an Bord eines kugelförmigen Raumschiffs befand, das einen Durchmesser von mehr als hundert Metern hatte und so neu aussah, als wäre es erst vor wenigen Tagen gebaut worden. An seiner Seite saß der wohl bedeutendste Mann von Lokvorth.
    Albert erinnerte sich daran, daß in der Universität eine neue Syntronik installiert werden sollte. Alle Vorbereitungen waren getroffen worden. Die Studenten hatten sogar erste Schulungen absolviert, und dann war die Nachricht eingetroffen, daß die Syntronik doch nicht geliefert wurde, weil die finanziellen Mittel dafür nicht mehr bereitstanden. Sie waren für das Humanidrom abgestellt worden, obwohl es in den Medien geheißen hatte, der Universität sei in diesem besonderen Fall Vorrang eingeräumt worden.
    Erst Tage später hatten die Studenten erfahren, daß Endehar Roff Einspruch erhoben und die finanziellen Mittel für sich und sein Werk beansprucht hatte.
    Der junge Ingenieur rief sich ins Gedächtnis, was er auf der Universität über die Phendeger erfahren hatte.
    Sie sind ungewöhnlich aktiv, dachte er mit einer gewissen Bewunderung für die Bevölkerung dieses Planeten, der auf eine annähernd gleich lange Geschichte zurückblickte wie Lokvorth. Die Phendeger sind geradezu arbeitswütig. Sie haben eine gut funktionierende Wirtschaft, die zu den effektivsten in der ganzen Milchstraße zählt. Wenn ihr Planet nicht so abgelegen wäre, würde er sehr wahrscheinlich eine wesentlich bedeutendere Rolle spielen als jetzt. Vor 25 Jahren haben wir die Phendeger nur mit einem hauchdünnen Vorsprung geschlagen. Was für ein Glück, daß das Galaktikum uns damals den Auftrag gegeben hat, das Humanidrom zu bauen, und nicht ihnen! „Wir landen", bemerkte Endehar Roff. „In zehn Minuten verlassen wir das Schiff.
    Halte die Augen offen. Ich benötige deinen Sachverstand als Ingenieur. Wenn du dich bewährst, kannst du mich in zwei Wochen nach Olymp begleiten."
    „Nach Olymp?" staunte Holm. „Bist du schon auf vielen Welten gewesen?"
    „Auf sehr vielen."
    „Auch auf der Erde?"
    „Natürlich nicht."
    Albert Holm bereute sofort, daß er nach der Erde gefragt hatte. Der Gesichtsausdruck des Leitenden hatte sich verändert. Endehar Roff machte einen geradezu düsteren Eindruck, so als habe er ihn mit dieser Frage gekränkt.
    Ein Licht leuchtete vor ihnen auf, und eine sanft klingende Frauenstimme forderte sie auf, ihre Plätze zu verlassen und zur Schleuse zu gehen. Sie waren auf Phendeg gelandet. Davon war allerdings in der kleinen Passagierkabine nichts zu erkennen.
    Wenig später verließen die beiden Männer das Raumschiff durch einen Tunnel aus transparenter Formenergie. „Genau zwanzig Stunden waren wir unterwegs", staunte Albert. „Ich hätte nicht gedacht, daß es so schnell geht."
    Roff lächelte. „Wir waren ausgesprochen langsam", erklärte er. „Mit einem besseren Schiff hätten wir in fünf Stunden hiersein können."
    Albert Holm wußte nicht mehr, was er denken sollte. Auf jeden Fall sah er Phendeg mit höchster Spannung entgegen.
    Wie mochte man dort über das Humanidrom denken? Blickte man voller Eifersucht auf Lokvorth? Oder sonnte man sich im Glanz seines Reichtums und blickte verächtlich auf jene herab, denen die Ehre mehr wert war als der Wohlstand?
    Sie passierten einen Schalter, ohne kontrolliert zu werden, gingen eine Treppe hinab und stiegen in den Wagen einer Einschienenbahn, nachdem sie bei einem Automaten Geld gewechselt und Fahrkarten gelöst hatten.
    Endehar Roff schwieg. Er beschäftigte sich offenbar mit einem Problem, und Holm wollte ihn dabei nicht stören. Er setzte sich an eines der Fenster und harrte der Dinge, die da kommen mußten, überzeugt, mit dem Glanz einer im Reichtum schwelgenden Welt konfrontiert zu werden.
    Er wurde nicht enttäuscht. Als die Einschienenbahn die Station am Raumhafen verließ, schwebte sie durch Industrieanlagen, die geradezu peinlich sauber waren. Sie sahen aus, als wären sie vor Stunden erst errichtet und danach noch nicht in Betrieb genommen worden.
    So muß Lokvorth früher ausgesehen haben, dachte Holm mit einem Anflug von Neid.
    Der Zug raste einige Minuten lang mit hoher Geschwindigkeit durch einen Wald und
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