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1430 - Hamillers Puzzle

Titel: 1430 - Hamillers Puzzle
Autoren: Unbekannt
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vollständig. Es fehlt das Wissen um die Menschheitsgeschichte in der Zeit nach der Großen Katastrophe.
    Unter diesen Gesichtspunkten ist das Schiff nicht voll einsatzfähig. Ein Vorstoß zum Chronopuls-Wall wäre zu gefährlich.
    Weitere Probleme ergeben sich aus der Tatsache, daß es fast keine funktionstüchtigen Roboter mehr gibt. Die meisten sind im Einsatz für den Landesherrn geopfert worden. Ein paar habe ich in verschiedenen Fragmenten auftreiben können. An Fahrzeugen verfügt die BASIS über zwei Leichte Kreuzer, elf Korvetten, vierundzwanzig Zwei-Mann-Zerstörer und acht Space-Jets.
    Großraumschiffe sind keine mehr vorhanden, sie wurden damals von der Besatzung mitgenommen.
    Mister Rhodan, das wichtigste ist aber, daß das Schiff ausreichend besetzt ist. Es fehlen Zwölftausend Personen! Wie wollen Sie vorgehen?"
    „Wir werden die BASIS zunächst hierlassen", sagte Perry. „Die LIBRA bleibt als Begleit- und Wachschiff ebenfalls da. Die CIMARRON und die MONOCEROS werden nach Phönix zurückkehren. Dort wird sich vielleicht auch eine Lösung für die Besatzung finden lassen."
    Seine Gedanken schweiften ab zu dem Cantaro Daarshol. War es schon gelungen, ihn zum Sprechen zu bringen?
    Und er dachte an den Chronopuls-Wall und an die Milchstraße und an Gesil und an tausend andere Dinge. Sie alle hingen irgendwo im Raum. „Ich bin einverstanden", sagte die Hamiller-Tube. „Und vergessen Sie eines nicht, Sir. Bringen Sie den Kommandanten mit, wenn Sie zurückkehren. Ohne Harold Nyman ist die BASIS nur halb so viel wert!"
    Die Lampen schalteten automatisch auf Taglicht um. Sie beleuchteten die Gestalt von Notkus Kantor, der am Eingang der Messe in der CIMARRON wartete, um zusammen mit Enza das Frühstück einzunehmen. Er wartete fast zehn Minuten, ehe er sich entschloß, hineinzugehen und schon einmal seine Bestellung aufzugeben. Er kommunizierte mit der Servoeinheit des Tisches und lehnte sich zurück. Er schloß die Augen und träumte. Er hörte sie nicht kommen und riß die Augen auf, als sie sich räusperte.
    Sie stand vor ihm am Tisch. Ihr blondes, kurzes Haar stand wie immer nach allen Seiten ab, und ihre großen, braunen Augen blickten ein wenig scheu. Der Ausdruck in den braunen Augen des Synergistikers wirkte identisch - groß und fragend, fast ein wenig ängstlich und hilflos. „Da bist du?" hauchte Enza und ließ sich ihm gegenüber in den Sessel sinken. „Geht es dir mal wieder nicht schnell genug?"
    „Du hast Verspätung!" wagte er einen Einwand. „Na und?" Sie fauchte ihn an, und er wich instinktiv ein wenig zurück. „Warst du vielleicht immer pünktlich in deinem Leben? Du kannst keine Minute warten!"
    Notkus schluckte und senkte den Blick.
    Seine Gedanken gingen ein wenig durcheinander. Er suchte nach dem Argument, mit dem er ihr gerade hatte antworten wollen. Es war ihm entglitten, und er saß da wie ein begossener Pudel. „Was ist?" rief Enza entrüstet. „Willst du nicht endlich etwas bestellen?"
    „Es war nicht so", beeilte er sich zu sagen, doch sie reagierte nicht. Hastig wandte er sich wieder an den Servo und bestellte das, was sie immer frühstückte.
    Aber diesmal war es Enza nicht recht. Sie nörgelte herum und korrigierte die Bestellung zweimal, ehe sie zufrieden war.
    Als der Automat ihr endlich die gewünschten Sachen lieferte, hatte Notkus bereits einen halben Becher Kaffee geleert und sich ein weiches Ei einverleibt, das mit Sicherheit nicht von einem Huhn stammte. „Iß nicht wie der letzte Mensch!" warf Enza ihm vor. Notkus reagierte nicht, sondern starrte eisern auf seinen Teller.
    Irgendwie war er froh darüber, daß alles so war wie früher. Vielleicht einfach deshalb, weil er es so gewohnt war.
     
    ENDE
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