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1430 - Hamillers Puzzle

Titel: 1430 - Hamillers Puzzle
Autoren: Unbekannt
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betätigte den Mechanismus und verfolgte zufrieden, wie das Schott zur Seite glitt und den Weg freigab. Der Korridor dahinter führte in einem Winkel von dreißig Grad aus der Senkrechten nach innen. Solche Übergänge gab es in der BASIS in größerer Zahl, als Fragmente vorhanden waren. Durch die unterschiedlichen Gravitationsebenen konnte das riesige Schiff räumlich wesentlich besser genutzt werden als bei herkömmlicher Bauweise. Myrna hatte einen Faktor von vierzig Prozent im Kopf, das war ein bedeutender Raumgewinn.
    Sie steuerte einen Lagerraum an und näherte sich der äußeren Wandung. Dort lag eine kleine Öffnung, die in die Kammer führte, in der sich das Düsensystem befand. Sie zwängte sich zwischen den Zuleitungen hindurch, griff nach der Halteleiste für Mechaniker, setzte die Füße auf den Boden und schaltete das Magnetsystem in den Schuhsohlen ein.
    Dann streckte sie die Arme aus und griff nach den Zuleitungen. Alle saßen fest in ihren Verankerungen, und auch von dieser Seite ließen sich die Düsen problemlos drehen. Eine Überprüfung der Plasmabehälter ergab, daß sie Energie für mindestens hundert Steuermanöver enthielten, ehe sie nachgefüllt werden mußten.
    Zufrieden wandte sich Myrna um und schob sich rückwärts aus der Kammer hinaus. Sie entdeckte ein Licht, wandte den Kopf und blinzelte. Sie konnte nicht genau erkennen, woher der Schein zu ihr drang.
    Vermutlich kam er von draußen vom Korridor. Langsam bewegte sie sich durch den Lagerraum und ging hinter einem der Vorbauten in Deckung. Das Licht befand sich tatsächlich draußen, und es entfernte sich. Hastig stieß sie sich ab und glitt zur Tür. Sie spähte hinaus, doch sie erkannte nichts als Finsternis und den Schein ihrer eigenen Lampe. Sie hatte sich wohl getäuscht, war einem Phänomen der Schwerelosigkeit aufgesessen, das ihre Sinne verwirrte.
    Sie setzte ihren Weg fort und suchte die nächste Kammer auf. Auch hier fand sie alle Teile des Antriebssystems einsatzbereit. Und sie entdeckte das Licht wieder, das in Form eines dicken Strahls über eine Wand geisterte und langsam dunkel wurde. „Wer ist da?" rief sie. „Identifiziere dich. Hier spricht Myrna Metir!"
    „Myrna!" Das war die Stimme von Andara. „Wo steckst du?"
    „Bist du das, Ramon? Ich stecke hier bei einer der Düsenkammern. Da ist ein Licht, das sich fortbewegt. Wer erzeugt es?"
    Sie gab ihre Position durch und hörte, wie Andara Luft holte. „Ich bin es nicht. Ich befinde mich bei den Computern. Wahrscheinlich machte einer von Quentis' Leuten einen Spaziergang!"
    „Das ist nicht der Fall", meldete sich Anti. „Meine Leute sind alle bei mir!"
    „Merkwürdig", sinnierte Andara. „Sei auf der Hut, Myrna. Sobald du fertig bist, komm hierher. Wir sind dann fast soweit für den Probelauf!"
    „In Ordnung!"
    Sie machte sich wieder auf den Weg. Sie bewegte sich vorsichtiger als bisher, und sie überlegte, ob es nicht sinnvoll war, den Schutzschirm einzuschalten. Dann aber wies sie den Gedanken von sich. Außer den beiden Gruppen hielt sich niemand in dem Fragment auf, es war völlig ausgeschlossen. Sie hatten es mehrmals durchsucht. Hätte sich ein überlebender Karaponide darin aufgehalten, wäre er ihnen nicht entgangen.
    Bei der nächsten Position erlebte Myrna eine Überraschung. Die Kammer stand offen. Und sie erkannte wieder den Lichtschein, diesmal in der Kammer oder vielmehr an dem schmalen Spalt der Zwischenwände, in denen Kabel geführt wurden. Jemand befand sich in einem angrenzenden Raum, und die Kybernetikerin war fest entschlossen, endlich herauszufinden, wer da leuchtete.
    Sie ließ Düsen Düsen sein und schlich davon, trat auf den Korridor hinaus und eilte zu dem benachbarten Raum, so schnell es die fehlende Schwerkraft zuließ. Sie drehte ihren Scheinwerfer voll auf und leuchtete durch die offene Tür hinein.
    Der Raum war leer, und Myrna stellte nur fest, daß draußen, irgendwo im Korridor, ein Licht tanzte. Sie schoß hinaus und fing sich umständlich an der gegenüberliegenden Wand ab. Das Licht befand sich im Korridor, höchstens zwanzig Meter entfernt. Im gleichen Augenblick, in dem Myrna es feststellte, erlosch es. „Ramon, hier ist etwas nicht geheuer", sagte sie hastig und berichtete von ihrer Beobachtung. „Kannst du kommen?"
    „Gib mir deine derzeitige Position!" Sie tat es, und er machte sich auf den Weg.
    Inzwischen flammte das Licht erneut auf, und Myrna folgte ihm. Sie dachte an die Spukerscheinungen, über die die
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