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1430 - Der Vampir-Clown

1430 - Der Vampir-Clown

Titel: 1430 - Der Vampir-Clown
Autoren: Jason Dark
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Gestalt entgegen.
    Der Mann lag auf dem Rücken. Ich schaute ihn mir noch einmal genau an. Die dunkle Kleidung, das schwarze Haar, ein schmales, kantiges Gesicht. Er passte irgendwie nicht in diese ländliche Umgebung. Ich dachte sofort daran, dass wir es schwer haben würden, die Spur aufzunehmen, die in seine Vergangenheit führte. Es sei denn, Justine Cavallo wusste mehr.
    Sie hatte sich leider bisher nicht blicken lassen. Mochte der Teufel wissen, wo sie steckte. Dass sie falsch spielte und nun ihre eigenen Ziele verfolgte, das glaubte ich nicht. Dafür war sie einfach zu begierig, mit uns zusammenzuarbeiten. Nicht grundlos wurde ich oft genug von ihr als Partner angesprochen, was mir nicht eben Freude bereitete.
    Ich suchte mir das Gesicht aus.
    Behutsam legte ich das Kreuz auf die Stirn. Kaum war dies geschehen, da bewegte sich der Tote. Es hatte zumindest den Anschein, denn er zuckte in die Höhe. Ich nahm die Hand zur Seite, hörte ein leises Zischen und konnte einen Blick in die weit geöffneten Augen werfen, die zwar offen blieben, jedoch ihre Starre verloren hatten, als die Gestalt zurück auf den Boden fiel.
    Ein dumpfes Geräusch war zu hören. Danach nichts mehr. Er lag da und bewegte sich nicht.
    Ich atmete auf. Von ihm drohte keinem Menschen mehr Gefahr.
    Ich stand wieder auf und nickte Jane zu, die auf mich einen zufriedenen Eindruck machte, denn auch ihr war klar geworden, dass der angehende Vampir für immer vernichtet war.
    Unsere vielen Fragen waren damit längst nicht beantwortet worden. Woher stammte der Mann? Was hatte er mit den verschwundenen Frauen zu tun? Und wo hielt sich Justine auf?
    Jane beschäftigten die gleichen Gedanken wie mich. »Was hat sie nur veranlasst, von hier zu verschwinden? Wo ist sie hin?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, aber ich glaube nicht, dass sie uns im Stich gelassen hat.«
    Aus dem Wald hörten wir ein leises und kehliges Lachen. Es war Justine, die wenig später ihren Platz zwischen zwei Bäumen verließ und beide Hände zum Gruß hob.
    Jane Collins war wütend. Das hörte ich ihrer Stimme an. »Wo kommst du denn her, verdammt?«
    »Aus dem Wald!«
    »Klar, vom Himmel bist du nicht gefallen. Da hätte man dich auch nicht reingelassen.«
    »Reg dich ab!«, erklärte die Vampirin. »Schließlich bilden wir ein Team – oder?«
    »Klar, aber da sollte sich jeder auf den anderen verlassen können, verdammt.«
    »Schon gut.« Sie brauchte zwei lange Schritte, um den Toten zu erreichen.
    Dass wir ihn erlöst hatten, war zu sehen. Auf seiner Stirn war der Abdruck meines Kreuzes teilweise zu erkennen, und Justine nickte zufrieden in die Runde.
    »Ja, gut, danke. Ihr habt mir die Arbeit abgenommen.«
    »Aber du hast ihn leer getrunken!«, sagte Jane Collins mit scharfer Stimme. Verständlicherweise hatte sie noch immer Probleme damit, wie sich Justine Cavallo »ernährte«.
    »Klar habe ich das!« Sie lachte. Ihre Augen funkelten dabei. »Ich habe ihn leer getrunken, und das hat auch sein müssen, verstehst du?« Genießerisch leckte sie über ihre Lippen. »Wenn du Hunger hast, reagierst du doch ähnlich.«
    »Nur trinke ich kein Blut!«
    »Das ist eben der Unterschied zwischen uns beiden.«
    »Es gibt nicht nur diesen einen, verdammt!« Jane Collins wollte sich einfach aufregen. Sie hatte schwer daran zu kauen, mit einer Person zusammen zu sein, die zwar aussah wie ein Mensch, aber in Wirklichkeit keiner war, sondern eine blonde Bestie auf zwei Beinen, wenn man so wollte.
    Ich mischte mich ein. »Hört auf damit, euch zu streiten. Es gibt wichtigere Dinge.«
    »John hat Recht, Jane. Die gibt es wirklich.« Sie deutete auf den Toten. »Er kann uns ja nichts mehr sagen.«
    »Was weißt du überhaupt über ihn?«
    Die Blutsaugerin stemmte die Hände gegen ihre Hüften. »Nicht viel. Ich weiß nur, dass er Walter heißt, das ist alles. Habt ihr ihn schon durchsucht?«
    »Noch nicht.«
    »Vielleicht finden wir noch etwas.« Sie wollte sich nützlich machen und begann mit der Untersuchung.
    Jane und ich schauten zu. Die Detektivin hob einige Male die Schultern. Ein Zeichen dafür, dass auch sie nicht weiter wusste.
    Es dauerte nicht lange, da richtete sich die Blutsaugerin wieder auf.
    »Nichts gefunden. So clean wie er ist, das ist schon ungewöhnlich. Er wollte wohl nicht, dass man ihn identifiziert. Nur seinen Vornamen Walter nannte er mir. Wobei ich nicht mal weiß, ob es der richtige ist. Wahrscheinlich nicht.«
    »Aber jetzt ist er tot!«, erklärte Jane. »Und somit
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