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1427 - Todesfallen

1427 - Todesfallen

Titel: 1427 - Todesfallen
Autoren: Jason Dark
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einen Menschen handelte oder ein Tier, das auf der Suche nach Beute durch die Wälder streifte.
    Dass es hier Wölfe geben sollte, das hatte sie gehört. Sie konnte sich auch eher vorstellen, dass sie die Tat begangen hatten als irgendwelche Vampire, und deshalb fühlte sie sich im Wohnwagen noch immer am sichersten.
    Wieder griff sie zum Glas. Ihre leicht zitternden Finger hatten es noch nicht richtig berührt, als sie plötzlich das fremde Geräusch hörte und wie erstarrt sitzen blieb…
    ***
    Es war Angela egal, ob sie von irgendwelchen Mücken umschwärmt wurde. Sie wollte nur weg aus dem Wohnwagen, in dem die Luft noch immer drückend war und nach Puder und Parfüm roch.
    Es war ihr Arbeitsumfeld, in dem sich Angela nicht erholen konnte. Das wollte sie hier draußen.
    Im Sommer in einem wenn auch weiten Tal zu leben hatte nicht immer Vorteile. Da staute sich die Hitze, und wenn es keinen Wind gab, dann kühlte es sich kaum ab.
    Das war auch jetzt so.
    Windstille und keine wirkliche Kühle. Aber Monate später, wenn der Winter das Land im Griff hatte, dann wurde es in dieser Höhe bitterkalt.
    Über ihre Füße hatte sie leichte Slipper aus Stoff gestreift. Die kühlen Grashalme strichen über die nackte Haut an den Knöcheln. Das empfand sie bereits als Wohltat.
    Sie schlenderte weiter. Die Urangst ihrer Kollegin Giselle konnte sie nicht nachvollziehen. Angela ging davon aus, dass sie als Frauen vor dem geheimnisvollen Killer sicher waren, aber darauf wetten wollte sie auch nicht.
    Und sie wollte sich nicht Tag und Nacht in dem kleinen und heißen Wohnwagen verstecken.
    Dass Giselles Auto seinen Geist aufgegeben hatte, ärgerte sie schon. Aber da war nichts zu machen. Sie würden noch warten müssen oder mit ihrem Auto abhauen und später zurückkehren.
    Noch einen langen Schritt, dann hatte sie die Wiese verlassen und die graue Straße erreicht, an deren Rand sie zunächst stehen blieb.
    Sie hörte das Summen der Mücken, die sich auf ihre nackten Beine stürzten und ihr Blut trinken wollten.
    Nach ihnen zu schlagen hatte nicht viel Sinn. Das Mückenspray brachte auch nicht viel, und Angela bewegte ihre Gedanken wieder in eine andere Richtung.
    Sie überlegte, ob sie den Rückweg antreten oder weitergehen sollte. Wieder in den Wagen zurück, das passte ihr nicht. Wenn sie sich nach links wandte, würde sie ein Haus erreichen, in dem ein Mann gewohnt hatte, der vor kurzer Zeit gestorben war. Sie hatte ihn nie kennen gelernt, aber er war in dieser Gegend so etwas wie eine Legende gewesen, und man hatte ihn sogar als einen Vampirkiller bezeichnet. Ob das stimmte, konnte sie nicht sagen.
    Bis zum Haus wollte sie nicht laufen, das war zu weit, aber einige Meter wollte sie schon hinter sich bringen. Auch wenn es dunkel war und die Straße nicht vom Licht der Laternen beleuchtet wurde, fühlte sie sich einigermaßen sicher.
    Die Nacht war nicht still. Überall in der Nähe summte und zirpte es. Die Tiere hielten sich verborgen.
    Angela ging nicht sehr schnell, und sie blieb auch aufmerksam.
    Das Haus des Vampirjägers sah sie nicht mal als Schatten. Außerdem lag es abseits der Straße, und Licht schimmerte dort auch nicht.
    Plötzlich überfiel sie der Gedanke, dass es verrückt war, hier allein durch die Dunkelheit zu gehen. Giselle und der Wagen gaben ihr zwar auch keine große Sicherheit, aber besser als so geisterhaft durch die Welt zu irren.
    Sie blieb stehen – und hörte das Lachen!
    Es war ja kein schlimmes Geräusch. Da sie jedoch nicht damit gerechnet und sich nur auf sich selbst konzentriert hatte, erschrak sie heftig.
    Sie blieb stehen.
    Das Lachen erklang wieder.
    Leicht hämisch, auch irgendwie satt und zufrieden.
    Angela stand noch immer. Sie bewegte nur ihren Kopf und schaute in verschiedene Richtungen. Leider hatte sie nicht gehört, woher das Lachen gekommen war, jedenfalls nicht von der Straße.
    An der linken Seite bewegte sich etwas. Dort wuchsen Sträucher, an denen sich jetzt einige Blätter bewegten, als sie die gehende Gestalt streiften.
    War das der Mörder?
    Das Herz schlug ihr bis hoch zum Hals. Die Furcht ließ Angela erstarren, und sie konnte nur auf die Gestalt schauen, die sich ihr langsam näherte. Aber sie schlich sich nicht an wie ein Mörder oder drohte mit einer Waffe, mit der man ihr hätte die Kehle durchschneiden können.
    Das erleichterte sie, trotzdem blieb eine gewisse Spannung in ihr.
    Sie sagte nichts, und das geschah nicht oft, denn sie war wirklich nicht auf den Mund
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