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1426 - Ein Hauch von Hölle

1426 - Ein Hauch von Hölle

Titel: 1426 - Ein Hauch von Hölle
Autoren: Jason Dark
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ein putzmunteres Kerlchen, das beiden große Freude bereitete. Er hatte die roten Haare seines Vaters geerbt, deren Tönung jedoch nicht ganz so intensiv war. Aber man sah schon, wer der Vater des kleinen Kevin war.
    Duncan O’Connor gab seiner Frau einen Abschiedskuss und verließ das Haus. Er war jemand, der sich in Lauder wohl fühlte. Die großen Städte interessierten ihn nicht. Hier war alles überschaubar, und da er zu den Einheimischen zählte, kam er mit den Bewohnern hier gut zurecht. Natürlich gab es hin und wieder Streit, wenn es um verschiedene Interessen ging, aber das war nicht der Rede wert. Solche Dinge konnten immer schnell geschlichtet werden.
    Aber es hatte auch die Sinclairs gegeben, deren Schicksal eng mit dem des Ortes verbunden war. Sie waren vor einigen Jahren ermordet worden, doch der lange Schatten dieser Familie reichte noch immer in den Ort hinein. Besonders weil es einen Sohn namens John Sinclair gab, der einem außergewöhnlichen Beruf nachging und bei Scotland Yard arbeitete, wo er keine normalen Verbrecher jagte, sondern Finsterlinge aus anderen Bereichen, die man unter dem Sammelbegriff Dämonen zusammenfassen konnte.
    Davon hatte der junge Constable nicht viel mitbekommen. Sein Vorgänger, McDuff, hatte dies leider mit dem Leben bezahlen müssen, und nur einmal war Duncan in Gefahr geraten, als in der Umgebung plötzlich die Zombie-Familie aufgetaucht war. Und ihr Erscheinen hatte sein Weltbild ziemlich verändert. Er glaubte jetzt an diese ungewöhnlichen Fälle, mit denen sich ein John Sinclair beschäftigte, der ab und zu nach Lauder kam, um dem Grab seiner Eltern einen Besuch abzustatten. [1]
    Er fuhr öfter zur Ruine hoch. Dort hatten die Sinclairs mal gewohnt, doch das lag schon längere Zeit zurück und war vor O’Connors Zeit gewesen.
    An diesem Tag hatte er seine abendliche Rundfahrt später begonnen. Die Luft hatte sich nach dem recht warmen Sommertag abgekühlt. Es war feuchter geworden, und an einigen Stellen hatte sich die Feuchtigkeit zu Dunstwolken verdichtet, die wie Schwämme über dem Boden lagen.
    Im Ort war es ruhig, was den Constable natürlich freute. Überhaupt machte ihm das Leben Spaß. Kathy hatte ihm einen gesunden Sohn geboren, der jetzt fast ein Jahr alt war und beiden viel Freude bereitete. Sie dachten bereits über ein zweites Kind nach, denn sie glaubten, dass es gut für Kevin war, wenn er noch einen Bruder oder eine Schwester bekäme.
    In Lauder hielt Duncan nur einmal an. Er musste noch einige Windeln besorgen. Mit dem Ladeninhaber sprach er einige Sätze über den Nachwuchs, dann verabschiedete er sich für seinen kleinen Ausflug, wie er die Fahrt immer nannte.
    Er patrouillierte außerhalb der kleinen Stadt und schaute auch dort nach dem Rechten. Wilde Camper waren ihm tatsächlich ein Dorn im Auge. An den letzten Abenden hatte er einige von ihnen vertreiben können und hoffte nun, dass er damit Erfolg gehabt hatte.
    Es sah so aus.
    Kein Zelt mehr stand auf irgendeiner Wiese herum. Auch an den Ufern eines schmalen Bachs lagerte niemand, um den Sonnenuntergang zu genießen, und es gab auch keine Paare, die sich in ein Gebüsch zurückgezogen hatten, um sich zu lieben.
    Er fuhr weiter. Im Licht der beiden Scheinwerfer taumelten Falter umher, zogen Mücken und anderes Getier die Kreise, und Nacht motten wurden zu Schattenwesen, die vor der Frontscheibe tanzten oder gegen das Glas klatschten.
    Duncan O’Connor war außen um den Ort herumgefahren. Er hätte jetzt wieder nach Hause fahren können, aber er wollte noch hoch zum niedergebrannten Haus der Sinclairs.
    Regelmäßig tat er das nicht. Er hatte diese Route von seinem Vorgänger übernommen, weil er das Gefühl gehabt hatte, ihm etwas schuldig zu sein. Schließlich hatte McDuff zugestimmt, dass er sein Nachfolger wurde, und das vergaß Duncan nicht.
    Ein großer Umweg war es nicht. Die Ruine stand auf einer flachen Hügelkuppe, zu der ein Weg hinaufführte, den die Sinclairs damals angelegt hatten. Dabei hatten sie ihn nie so recht als Privatweg angesehen. Jeder, der es wollte, konnte ihn benutzen. Aber wer ihn hochfuhr, gehörte zu den Besuchern, denn auf dem Hügel war Schluss.
    Trotz der Enge der Strecke legte der Constable sie glatt und sicher zurück. Er kannte hier jede Kurve, als hätte er sie selbst angelegt.
    Der Wendepunkt auf der Höhe war immer noch die alte Eiche, die alle Stürme und auch den großen Brand überstanden hatte. Er liebte den Baum und konnte sich vorstellen, dass
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