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1424 - Das Hexenherz

1424 - Das Hexenherz

Titel: 1424 - Das Hexenherz
Autoren: Jason Dark
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schnitt nicht tiefer in diesen perfekten Körper hinein. Meine Hand mit dem Messer löste sich von ihrer Haut. Was ich tat, war ein verdammtes Risiko. Es konnte nicht nur der Cavallo, sondern auch mir die Vernichtung bringen, aber ich musste es einfach tun, um mir selbst gegenüber bestehen zu können.
    Die Messerhand zuckte hoch. Sie verweilte keinen Augenblick an einer bestimmten Stelle, denn die Klinge fuhr auf das straff gespannte Seil an der linken Seite zu.
    Ein Schlag reichte aus.
    Das Seil riss, und die Blutsaugerin kippte schräg zu Boden. Ich hörte sie knurren und achtete nicht darauf, denn ich hatte mich blitzschnell von ihr fort bewegt und schlug mit dem Messer wie mit einem Beil gegen das andere Seil.
    Es riss ebenfalls.
    Justine landete auf dem Rücken. Ihr scharfes Lachen begleitete meine nächste Aktion, als ich nach den Stricken schlug, die ihre Beine festhielten. Auch da brauchte ich jeweils nur einen Schnitt, um die Vampirin zu befreien.
    Ich hörte ihren Schrei, dann rollte sie sich zur Seite und schnellte auf die Füße.
    Ein normaler Mensch hätte das nicht geschafft. Er wäre durch die Fesselung viel zu geschwächt gewesen. Das sah bei Justine Cavallo anders aus. Sie war fit, und das zeigte sie auch.
    Nur besaß sie keine Waffe, mit der sie die Hexen hätte angehen können. Nur ihre Kraft und die beiden spitzen Zähne, aber das Blut der Hexen würde ihr nicht schmecken.
    Meine Befürchtung war nicht eingetreten. Ich hatte gedacht, dass Assunga und ihre Dienerinnen mir nicht die Zeit geben würden, Justine zu befreien, dass sie sich auf mich stürzen würden.
    Aber auch Wesen wie sie konnten überrascht werden. Selbst Assunga, die sich allerdings schnell wieder gefangen hatte. Sie schaute mich an, und sie schüttelte den Kopf.
    »Sinclair, ich habe dich überschätzt. Du hast deine Feindin nicht getötet. Irgendwie enttäuschst du mich. Was ist aus dir geworden, Geisterjäger? Sich eine solche Chance entgehen zu lassen, das grenzt schon an eine Verrücktheit. Das ist nicht zu begreifen, verflucht noch mal. Ich hatte Pläne, auch mir dir. Aber du hast mit deiner Aktion alles zunichte gemacht.«
    »Ich bin kein Freund der Hexen!«, erklärte ich.
    »Aber einer von Vampiren.«
    »Auch nicht.«
    »Und warum hast du ihr dann nicht das Herz aus dem Leib geschnitten?«
    »Das verstehst du nicht.«
    Sie nickte. Das verstand sie wohl wirklich nicht. Wahrscheinlich ärgerte sie sich jetzt, dass sie nicht selbst diese Aktion übernommen hatte, aber die Schattenhexe hatte den Tod der Blutsaugerin so richtig spektakulär in Szene setzen wollen.
    Jetzt musste sie sich etwas anderes einfallen lassen.
    »Sie werden uns angreifen, John!«, zischte Justine Cavallo. »Sie rotten sich bereits zusammen, wie du sehen kannst…«
    »Okay, dann werden wir uns wehren.«
    »Seite an Seite?«
    »Muss wohl sein.«
    »Wie zwei Partner, nicht?«, fragte sie lachend.
    Ich gab darauf keine Antwort. Wenn sie es so sah, war es mir auch verdammt egal.
    »Packt sie euch! Macht sie nieder! Reißt sie in Stücke!«
    Die Schattenhexe war nicht mehr zu halten, und ihre Dienerinnen hatten nur darauf gewartet, ihren Befehl auszuführen…
    ***
    Für Justine Cavallo und mich fingen die Probleme jetzt erst richtig an. Wir standen allein gegen eine Horde wild gewordener Hexen.
    Wir würden überrannt werden, aber ich wollte mich nicht wehrlos ergeben.
    Das Kreuz hatte ich in die Tasche gesteckt.
    Ich holte es wieder hervor.
    Ebenso die Beretta!
    Bewaffnet waren die Hexen nicht. Wenn ich trotzdem auf sie schoss, dann war das nichts anderes als Notwehr, und die gestand ich mir in diesem Fall zu.
    Trotzdem fiel kein Schuss!
    Auch das Kreuz zeigte kein Zeichen eines bevorstehenden Angriffs. Kein Strahlen, das gegen die angreifenden Hexen gerichtet wäre. Ich kam nicht einmal mehr dazu, die Formel zu rufen, was vielleicht ein Glück für die Cavallo war, denn diese Kräfte hätten auch sie vernichten können.
    Es passierte etwas anderes.
    Die Hexen an der Spitze des Pulks wirkten auf einmal, als hätten sie einen Schlag erhalten, der ihren Angriff stoppte. Sie wurden in verschiedene Richtungen getrieben, ohne dass wir einen Grund dafür sahen.
    Assunga brüllte auf. Ich glaubte nicht, sie jemals so aus der Fassung gesehen zu haben. Sie schrie dabei wie von Sinnen und drehte sich um die eigene Achse.
    Wir sahen plötzlich, was entstand. Eine graue Säule, die für uns keinen Anfang hatte, sehr wohl aber ein Ende. Sie huschte aus dem Nichts in
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