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1424 - Das Hexenherz

1424 - Das Hexenherz

Titel: 1424 - Das Hexenherz
Autoren: Jason Dark
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auch nicht.
    Das war für uns das Startsignal!
    ***
    Mit diesen Vorgängen hatte wohl keiner der Gaffer gerechnet. Jane Collins erst recht nicht. Sie hatte zwar Kontakt mit dem Glasboden, aber sie stand nicht mit dem vollen Gewicht auf ihm, weil sie sich mit beiden Händen an den Stahlstäben festhielt und die Arme sogar um die Vierecke geschlungen hatte, um einen besseren Halt zu haben.
    Der Boden unter ihr war weg. Krampfhalt hielt sie sich an den Gitterstäben fest. Das Entsetzen schnürte ihr die Kehle zu, als sie über der Öffnung schwebend die Blutsaugerin in der Tiefe verschwinden sah.
    Es war nicht leicht für sie, sich zu halten. Das Körpergewicht zog sie nach unten, sie merkte den Druck in den Armen, hörte sich einige Male aufschreien, doch sie verlor die Nerven nicht.
    Die Gedanken rasten auf der Suche nach einer Lösung durch ihren Kopf. Da sie die Nerven besaß und nicht in Panik verfiel, gab es im Prinzip nur eine Möglichkeit, sich zu halten und den Druck an den Armen zu mindern.
    Jane setzte diesen Gedanken sofort in die Tat um. So gut es ging, umschlang sie mit ihren Füßen das Stangengitter. Sie klemmte die Waden dagegen und bekam so mehr Halt. Sie wusste jedoch, dass sie sich auch in dieser Position nicht lange würde halten können. Irgendwann mussten ihre Kräfte sie verlassen. Dann würde sie abrutschen und in die Tiefe fallen.
    Noch hielt sie sich fest und kümmerte sich im Moment auch weniger um sich. Sie starrte hinter der verschwundenen Blutsaugerin her. Es war nicht viel Zeit nach dem Öffnung des Glasbodens vergangen, aber von der Cavallo sah sie nichts mehr. Die dunkle Tiefe hatte den hellen nackten Körper verschluckt, und auch die Klauen waren verschwunden.
    Jane konnte trotzdem nicht aufatmen. Da brauchte sie nur an ihre eigene Lage zu denken, die alles andere als rosig war. Sie hing an dem verdammten Gitter fest, und sie merkte, dass die Stäbe gegen ihr Fleisch drückten. Noch ließen sich die Schmerzen aushalten, nur würden sie nicht weniger werden, das stand auch fest.
    Jane klammerte sich nach wie vor fest an die Stäbe. Sie wusste nicht, wohin sie schauen sollte. Unten war das verdammte Loch.
    Wenn sie nach vorn durch die Gitterstäbe blickte, sah sie auch nichts, was ihr Hoffnung gemacht hätte. Das helle Licht blendete sie noch immer. Dahinter lauerten nur einige Kerle, die sich bewegten, auch mal sprachen, und sie vernahm einige Male den Begriff Satan, der es geschafft hatte, sich wieder ein Opfer zu holen. Leider wurde nicht darüber gesprochen, was mit dem Opfer danach passierte.
    Jane musste warten – und zittern!
    Sie wusste natürlich, dass sie zum Schauobjekt der Männer geworden war, die da in ihren Käfig glotzten. Alle warteten darauf, was sie wohl unternehmen würde, und alle lauerten darauf, dass sie endlich losließ und ebenfalls in der Tiefe verschwand.
    Das tat sie nicht, noch nicht…
    Aber es wurde immer anstrengender. Der Schweiß rann ihr über das Gesicht, den Hals und dann in Richtung Brust, wo er von dem zusammengeknüpften Tuch aufgefangen wurde. Die Arme verkrampften an den Schultern, und sie musste immer häufiger die Zähne zusammenbeißen, um nicht dem Drang nachzugeben, einfach loszulassen und in die Tiefe zu fallen. Das Zittern ihrer Muskeln wurde immer heftiger, und sie wusste auch nicht, an wen oder was sie denken sollte.
    Da gab es noch John Sinclair und Suko. Sie hatten vorgehabt, die Villa später zu betreten. Bisher hatte Jane Collins davon nichts bemerkt, und so musste sie weiterkämpfen, denn sie wollte auf keinen Fall in das Loch stürzen.
    Das Licht glitt darüber hinweg. Es war ein Irrtum zu glauben, dass es bis in die Tiefe vordrang. Es legte höchstens einen Schleier auf die Oberfläche, das war alles.
    Der Kampf ging weiter, aber es war abzusehen, wann sie ihn verlieren würde…
    ***
    Wir kannten die Villa nicht, wir kannten auch den Raum nicht, in dem wir uns befanden, er lag zu sehr in Dunkelheit gehüllt, abgesehen von dieser Bühne, auf der sich das eigentliche Geschehen abspielte.
    Ich betete darum, dass sich Jane so lange halten konnte, bis wir zumindest in ihre Nähe gelangt waren. Was dann geschah, mussten wir noch sehen.
    Es war kein normales Vorgehen, sondern mehr ein Kampf. Wir mussten die Männer zur Seite räumen, denn freiwillig machte niemand von ihnen Platz. Zuerst ging es noch, weil sich die Gaffer immer mehr an die Bühne herandrängten, weil jeder so viel wie möglich von dem Geschehen mitbekommen
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