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1423 - Wer ist Advok

Titel: 1423 - Wer ist Advok
Autoren: Unbekannt
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Megären.
    Klar zum Manöver. Ich übernehme selbst.
     
    3.
     
    ATLAN Nikki Frickels kosmonautische Daten hatten sich als einwandfrei erwiesen.
    Der Planet Kankra war die zweite Welt einer unbedeutenden, blaßgelben Sonne.
    Die Nummer eins stellte sich als unbewohnbarer Einseitendreher von Saturngröße dar.
    Mein erster Eindruck hatte sich seit Jahrtausenden stets als der beste erwiesen.
    Kankra lag bereits außerhalb der M30-Peripherie. Sein Stern war leicht zu orten und wegen seiner Außenseiterposition kaum mit anderen zu verwechseln.
    Für unsere Zwecke, die Errichtung einer für uns lebenswichtigen Basis, war das Kleinsystem strategisch und taktisch viel zu disponiert. Nur ein Tölpel hätte dort unsere unersetzbaren Bedarfsgüter investiert.
    Raco Regiano hatte die KARMINA in eine stationäre Umlaufbahn gebracht. Mit ihm hatte ich einen guten Griff getan. Er war ein untersetzt gebauter Terraner im besten Alter von achtundsiebzig Standardjahren und von Gemüt ruhig und ausgeglichen. Seine Aufgaben als Erster Pilot erfüllte er etwas langsamer als andere Leute, dafür aber mit jener Präzision, auf die ich stets Wert gelegt hatte.
    Gen Mahur und Silverman waren in ihrem Fachgebiet überaus brauchbar, oder ein Könner wie Ratber Tostan hätte sie niemals an Bord genommen. Herrn Fallbac und Maynti Herkrol zählten ebenfalls zu den Spitzenkräften.
    Meine beiden neuen Hochenergie-Ingenieure schienen in ihrer Arglosigkeit noch nicht erfaßt zu haben, daß sich sämtliche Kommandanten des Tarkan-Verbands um sie gerissen hatten.
    Ich schaute zu ihm hinüber, schmunzelte unwillkürlich, und prompt fühlte sich Ali ertappt. „Stimmt etwas nicht?" wollte er beunruhigt wissen.
    Aaron Silverman reckte seinen durchtrainierten Körper und versuchte, so unbeteiligt wie möglich auf seine Techno-Kontrollen zu schauen. „Alles in Ordnung, junger Freund", beruhigte ich Ali. „Deine und Aarons Checkkontrollen waren erstklassig. Das Metagravtriebwerk läuft wie etwas, das man auf Terra früher eine Nähmaschine nannte."
    Ob die beiden Freunde wußten, daß sich ihre Vorfahren noch im zwanzigsten Jahrhundert erbittert bekämpft hatten? Aus Gründen, die ich damals nicht hatte beeinflussen können.
    Ein warnender Impuls meines Extrasinns riß mich aus den Betrachtungen, die zur Zeit wirklich keinen Stellenwert mehr hatten.
    Ich wandte mich wieder den Kontrollen zu. Auf den Großbildschirmen der Bugwand leuchtete die sonnenbeschienene Tageshalbkugel einer Welt, die mir vom ersten Augenblick an Unbehagen bereitete.
    Schroffe Gebirge, weite Savannen und ausgedehnte Wüsten wurden nur gelegentlich vom Grün dichter Vegetationsstreifen unterbrochen.
    Das war also die Welt der Knochenkrebse, von Advok Ruipetch genannt.
    Unsere Schlußfolgerung, er müsse Nikki Frickel bei der Erkundung des Planeten beobachtet haben, hatte keine bessere Erklärung gefunden. In den alten Sternkatalogen war die blaßgelbe Sonne jedenfalls nicht verzeichnet. Bis hierhin hatte sich nie ein terranisches Raumschiff verirrt.
    Maynti Herkrol hatte meine Gedankengänge erfaßt. Sie schien bemüht zu sein, mir jede anstrengende Überlegung abzunehmen. „Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, daß er dich dort treffen und testen will", erklang Mayntis helle Stimme. Ich drehte mich um und versuchte, nicht zu tief in ihre blauen Augen zu schauen. „Richtig", antwortete ich nach einer Pause, deren Ursache sie sofort zu ergründen versuchte. Man sah es ihr an. „Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß dieser verlorene Planet schicksalhaft für die Mitglieder des Galaktischen Korps werden könnte. Wie kommst du auf die Idee, Advok wolle mich testen? Vom reinen Zusammentreffen einmal abgesehen."
    Sie verlor ihren grübelnden Blick und schaute auf ihre Daten nieder. Sie hatte sie sogar ausdrucken lassen!
    Silverman und Ben Mahur verließen ihre Manöverpositionen und kamen auf mich zu. Was hatten sie auf dem Herzen?
    Sie warteten, bis die Überraumlogistin meine Frage beantwortete. Sie tat es mit Akribie und unmißverständlich. „Advok muß eine Intelligenz sein, die dich aus der Epoche vor der Hangay-Katastrophe kennt. Durch unsere Zeitversetzung um fast siebenhundert Jahre hat Advok den Glauben an deine Existenz verloren, hofft aber, daß du dennoch der echte Atlan bist. Deshalb wird er dich testen wollen. Über sein Alter gibt es zwei Möglichkeiten." Sie verstummte und schaute mich an. Diesmal wich ich dem Blick nicht aus. „Zwei? Was sagt deine
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