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1415 - Letzte Station Hölle

1415 - Letzte Station Hölle

Titel: 1415 - Letzte Station Hölle
Autoren: Jason Dark
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sich die letzte Stufe befand, schimmerte kein Licht. Dieses ungewöhnliche Halbdunkel füllte das gesamte Haus.
    Wer immer die Stufen hinabging, würde nicht ins Licht kommen, sondern eher in die Hölle oder Vorhölle.
    Es gab zudem keinen Platz, um auszuweichen, wenn wir in eine gefährliche Lage gerieten. Da mussten wir schon genau nachdenken.
    »Da ist was!«, flüsterte Glenda.
    »Wo?«
    Sie deutete nach unten. »Dort.«
    Wir schwiegen. Jetzt gab es nur noch das angespannte Lauschen.
    Was immer Glenda gehört zu haben glaubte und jetzt auch wir hörten, es hatte mit Menschen nur wenig zu tun. Da drangen Geräusche zu uns hoch, die man als vorsichtig und behutsam umschreiben konnte. Keine Stimmen mehr. Dafür ein Kratzen auf blankem Gestein, manchmal auch ein leises Knurren, und schon erschienen die ersten Schatten dichtgedrängt auf den Stufen.
    Tiere!
    Sie sahen aus wie Hunde, doch jeder von uns erinnerte sich sofort an den Kadaver vor der Tür.
    Also Wölfe!
    Sie kamen nicht schnell die Stufen hoch. Sie schienen ebenfalls Respekt vor uns zu haben, aber ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass sie nicht allein deswegen kamen, um ihren Hunger zu stillen. Hier ging es um andere Dinge. Sie spürten, dass wir ihnen gefährlich werden konnten, aber auch sie waren für uns eine Gefahr, denn sich gegen sie in der Enge des Flurs zu verteidigen, war nicht eben einfach.
    Ich schaute zurück.
    Suko hatte die gleiche Idee gehabt. Er nickte mir zu und sagte:
    »Wir müssen zur Tür.«
    »Okay.«
    Suko nahm Glenda an die Hand, um sie zuerst in Sicherheit zu bringen. Ich blieb am Ende der Treppe stehen, allerdings schaute ich nicht hinab. Ich hatte mich in den toten Winkel an der Wand gestellt und hielt meine Beretta in der Hand.
    Jetzt dehnten sich die Sekunden. Ich hielt so gut wie möglich den Atem an und lauschte nur den Geräuschen. Scharfes Hecheln, auch das Tappen der Pfoten gehörte dazu, und ich vernahm, dass es näher kam. Die Tiere mussten bereits das obere Drittel der Treppe erreicht haben.
    Eiskalt wartete ich ab. Keine vorschnellen Handlungen. Genau abchecken, um dann zuzuschlagen.
    Sie kamen. Sie blieben stehen. Sie waren vorsichtig. Leises Knurren. Es hörte sich böse an.
    Noch war keiner von ihnen in den Gang gegangen. Sie schienen auf ihren Instinkt zu hören, bis der erste Wolf es nicht mehr aushielt.
    Er sprang aus seiner Ecke hervor, rutschte leicht über den Boden hinweg, drehte sich – und stand plötzlich vor mir.
    Ich kannte die Tiere. Ich hatte schon öfter gegen sie kämpfen müssen. Ob echte Wölfe oder Werwölfe, das spielte keine Rolle, und ich wusste verdammt gut, was dieses Tier vorhatte.
    Das Maul stand weit offen. Das Zittern der Flanken und Beine, das kurze Ducken, dann sprang der Wolf auf mich zu…
    ***
    In dem verdammten Flur gab es nicht viel Platz für mich, um auszuweichen. Deshalb blieb mir nur der Schuss, und das verdammte Ziel war leicht zu treffen.
    Ich hätte hier auch mit Bleikugeln schießen können. Die aber steckten nicht im Magazin, und so jagte ich dem Tier eine geweihte Silberkugel in den weit aufgerissenen Rachen.
    Erst jetzt fiel mir auf, dass der Wolf nicht richtig zum Sprung gekommen war. Er hatte nur leicht abheben können, das war schon alles gewesen, und er wurde von der Kugel zurückgeworfen. Er blieb zwar auf den Beinen, aber er drehte sich, rutschte an der Wand entlang und brach schließlich zusammen.
    Der zweite war schon da.
    Ihn erwischte ich mit einem Schnappschuss. Er heulte auf, sprang ins Leere, denn ich befand mich bereits auf dem Weg zurück. Das war keine Flucht, sondern Taktik. Er war besser, wenn wir mehr Platz hatten, wenn wir uns verteidigten.
    Nahe der Tür malte sich Sukos Gestalt ab. Auf ihn lief ich zu. Hinter mir hörte ich das Hecheln der Tiere, die sicherlich schneller waren als ich.
    Das sah auch Suko.
    »Aus der Schusslinie, John!«, brüllte er mir zu.
    So einfach war das nicht. Ich musste dicht an die Wand heran, und mehr hatte Suko auch nicht gewollt.
    Er stand mit schussbereiter Waffe auf der Stelle. Seine Haltung erinnerte an die auf einem Schießstand, und es war gut so, dass er das tat. So konnte er in Ruhe zielen und auch treffen.
    Die Schüsse und deren Echos donnerten in meinen Ohren. Ich schaute nicht zurück, dafür vernahm ich hinter mir das hektische Geschrei und auch das Heulen.
    Noch wenige Schritte, und ich hatte den Platz an der Tür erreicht.
    Mit gezogener Waffe drehte ich mich um, weil ich sehen wollte, was Suko
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