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1415 - Die Spur des Propheten

Titel: 1415 - Die Spur des Propheten
Autoren: Unbekannt
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gab Rhodan zurück. „Ich bin sicher, sie erwarten uns da drinnen. Die Kuppel scheint ein Gebäude dieser Denkerkammer zu sein, was immer der Begriff besagt."
    „Wahrscheinlich die hiesige Regierung."
    Longwyn legte eine Hand schützend vor die Augen und sah in Richtung der tiefstehenden Sonne, als wolle er sich auf eine Auseinandersetzung im Freien vorbereiten. „Das wäre logisch, oder?
    Wenn die Shanganten ein Volk der Denker und Wissenschaftler sind, heißt ihre Regierung eben Denkerkammer."
    „Vermutlich, Ian. Lassen wir uns überraschen."
    Nebeneinander traten sie durch das Portal. Im Innern der Kuppel herrschte Halbdunkel, und Rhodan brauchte ein paar Sekunden, bis er sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatte. Die Einrichtung bestand aus einem runden, hölzernen Tisch und vierundzwanzig Stühlen. Jedem der Plätze war eine Schaltleiste zugeordnet; der erste Eindruck täuschte also. Es gab Technik hier, nur hatten die Erbauer sie geschickt verborgen.
    Zwei Shanganten saßen dem Eingang gegenüber. Der eine war Venerreyen, den anderen kannte Rhodan nicht. „Es ist gut, daß ihr da seid", meinte Venerreyen angriffslustig. „Wir haben nicht viel Zeit."
    „Ihr werdet uns mehr Zeit widmen müssen als geplant", antwortete Rhodan frostig. „Oder ihr bringt uns in Kontakt mit dem Schiff der Bekassu. So wäre es gewiß das einfachste."
    „Mit was für einem Schiff?" Das war die versöhnliche Stimme des zweiten Shanganten. „Wir wollen uns nicht streiten, bevor wir noch angefangen haben, miteinander zu reden. Mein Name ist Angorr, ich bin der Vorsitzende der Denkerkammer und höchster Entscheidungsbefugter im Rashta-System.
    Hoffentlich wißt ihr diesen Ort zu schätzen: Es ist eine der wenigen Naturenklaven von Oppakh. Manchmal ziehen sich die Mitglieder der Kammer hierher zur Beratung zurück. Heute sind wir da. Ihr, mein wissenschaftlicher Beirat Venerreyen und ich."
    Angorr war ein schmächtiger Shangante. Mit etwa hundertfünfunddreißig Zentimetern Körpergröße lag er weit unter dem Durchschnitt seines Volkes. Die Stimme klang freundlich, keine Spur von Venerreyens Aggressivität, und seine Kleidung war eine Kombination aus weitem Umhang und Pluderhose. Der wissenschaftliche Beirat in seinem engen Ledergewand sah dagegen regelrecht kriegerisch aus.
    Rhodan begriff sofort, wer in dieser Verhandlungsrunde sein wahrer Gegner war. „Du hast Angorr bereits informiert?" fragte er in Venerreyens Richtung. „Nur am Rand. Es wird besser sein, Perry Rhodan, wenn du für den Vorsitzenden der Denkerkammer dein Anliegen noch einmal wiederholst. Angorr möchte sich ein eigenes Urteil bilden."
    „Das möchte ich", bestätigte der kleine Shangante. „Bitte!"
    Rhodan sah zunächst Ian Longwyn an, dann Venerreyen. Mit ausdrucksloser Miene berichtete er, obwohl im Halbdunkel ohnehin niemand sein Gesicht genau erkannte. Er haßte diese Lage. Sie bot viele Nachteile - und nicht einen echten Trumpf
     
    6. Das Versteck
     
    In der Mitte stand Gucky, rechts von ihm der Meistersänger Salaam Siin.
    Bull selbst hatte Guckys linke Hand ergriffen und wartete konzentriert den Teleportersprung ab. Er und der Mausbiber trugen SERUNS neuester Fertigung, während der Sänger in seiner Netzkombination mindestens ebenso gut geschützt den Sprung überstehen würde. „Fertig?" wollte Gucky wissen. „Sicher. Es kann losgehen." Übergangslos fand sich Bull in neuer Umgebung wieder. Nur ein stechender, rasch nachlassender Schmerz deutete im nachhinein auf den Vorgang hin. Unten war der Mond Aontan, atmosphärelos und mit mehr als sechstausend Kilometern Durchmesser, und mit jeder Sekunde stürzten sie schneller der Oberfläche entgegen.
    Auf Guckys Zeichen hin umgaben sich Bull und Salaam Siin mit einem Deflektorfeld, das sie für normale Augen spurlos verschwinden ließ. Er fühlte noch die Hand des Mausbibers, nur sehen konnte er ihn nicht mehr. Bevor die zweite Teleportation sie auf die Oberfläche des Mondes versetzte, schob er eine Antiflex-Optik über seine Helmscheibe - die beiden Begleiter wurden wieder sichtbar. Nur für seine Augen allerdings, und Bull wußte, daß er sich darauf verlassen mußte.
    Sie kamen auf dem Gipfel einer zerklüfteten Hügelkette heraus, in kurzer Entfernung erstreckten sich die ersten Raumhafenanlagen, zwei Schiffe starteten, eines landete soeben. „Hier ist es", erklärte Gucky mit geringster Funkreichweite. „Ich erinnere mich wieder genau. Ein Sprung noch, dann sind wir am Ziel."
    „Paß
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