Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1413 - Aufstand der Toten

1413 - Aufstand der Toten

Titel: 1413 - Aufstand der Toten
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erhellte es den größten Teil der unmittelbaren Umgebung.
    Peter Scott bewegte sich schleichend weiter. Bisher hatte er noch keine fremde lebende Person in dieser Umgebung gesehen. Das änderte sich auch nicht beim Weitergehen. Seine Sicht verbesserte sich trotzdem, und da steckte auch die Neugierde in ihm. Das Erscheinen der Kapelle hatte einen Grund, und den wollte er herausfinden.
    Die Wände rechts uns links waren nicht weit von ihm entfernt.
    Das Licht erreichte auch sie, aber Bänke standen dort nicht.
    Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass die Wände nicht einfach nur glatt waren. Er sah, dass sie jemand bemalt hatte. Mit dunklen Zeichnungen, die alle auf etwas Bestimmtes hinwiesen. Da gab es nur ein Grundmotiv.
    Das war die Hölle!, Etwas anderes kam für ihn nicht in Betracht.
    Wer so malte, der konnte nur den Teufel meinen. Oder auch dessen Abartigkeiten. Er sah schreckliche Fratzen, aber auch Szenen, die dem Betrachter tief unter die Haut gingen. Zumindest war das bei Peter Scott der Fall.
    Die Motive waren mit denen zu vergleichen, die man oft auf spätmittelalterlichen Bildern zu sehen bekam. Strafgerichte der Menschen, wenn sie nicht gottesfürchtig lebten. Die Maler damals waren sehr in die Details verliebt gewesen. Hier war alles grober gezeichnet, doch die Wirkung war die Gleiche, zumal Wände sehr groß und hoch waren; da hatte sich der Künstler austoben können.
    Menschen, die auf Spießen steckten. Kleine Kinder, die von dämonischen Kreaturen ins Feuer geworfen wurden. Wesen, die zu einem Teil aus Raubtieren bestanden, zum anderen aus mutierten Menschengestalten mir riesigen Köpfen oder verformten und deformierten Körpern.
    Und es gab das Feuer!
    Es war überall. Wohin Peter auch schaute. Sie umloderten die Verzweifelten, sie verbrannten sie, sie züngelten sich hoch an den Pfählen, an die Frauen gebunden waren.
    Kleine Teufel waren dabei, Menschen Zungen aus ihren Mündern zu ziehen, um sie dann ins Feuer zu werfen.
    Das war die Hölle, wie man sie sich vorgestellt und ausgemalt hatte. Diese Bilder hatten bei Generationen von Menschen für Albträume gesorgt.
    Warnungen für die Menschheit!
    Heute ging man in die Museen, um sich derartige Motive anzuschauen. Man bezahlte horrende Summen für derartige Bilder. Hier in dieser Kapelle aber, die es eigentlich nicht geben konnte, hatten die Bilder eine besondere Bedeutung.
    Dem einsamen Betrachter kamen sie so verflucht echt vor. In dieser Umgebung war ihre Wirkung perfekt. Dafür sorgte auch das kalte Licht.
    Obwohl das Licht nicht flackerte, glaubte Scott, dass diese schrecklichen Motive so etwas wie ein Eigenleben bekommen hatten.
    Alle diese Dämonen, all die Fratzen und schrecklichen Kreaturen kamen ihm irgendwie sprungbreit vor, als wollten sie ihn im nächsten Moment anfallen.
    Wer immer diese Bilder gemalt hatte, er musste etwas über die Hölle gewusst haben. Das alles konnten nicht allein nur seiner Fantasie entsprungen sein.
    Noch etwas fiel Scott auf. Ein Bild wiederholte sich. Ob das Gesicht nun groß oder klein gemalt war, es zeigte stets die gleiche Fratze, und es gehörte dem Teufel.
    So hatte sich die Menschen ihn oft genug vorgestellt. Eine dreieckige Fratze mir Hörnern auf der Stirn. Das Bild schwebte über allem.
    Es wiederholte sich, und als Peter den Blick gegen die Decke richtete, sah er das Bild dort ebenfalls.
    Der Teufel hatte alles im Griff. Mit seinen gefühlskalten Augen glotzte er sogar von der Decke herab nach unten. Diese Augen leuchteten in einem kaltes Blau, das dem Betrachter Furcht einjagen konnte.
    Peter Scott hatte die Zeit vergessen. Er wusste nicht, wie lange er sich mit dem Betrachten der Bilder aufgehalten hatte, doch irgendwann gab er sich einen Ruck, um sich davon zu lösen. Die Bilder taten ihm nichts, sie schreckten einen Menschen mit gesundem Verstand nur ab. Viel wichtiger war der Altar. Für Peter stellte er den Mittelpunkt der Kapelle dar.
    Er ging weiterhin auf sie zu und war noch immer der Meinung, durch einen Tunnel zu schreiten. An den Wänden verlief sich der kalte Glanz, und er kam ihm auch auf dem Boden entgegen. Der war von keinen Zeichnungen bedeckt. Er bestand aus dunklem, wenn auch glänzendem Stein.
    Beim Gehen kam sich der junge Mann vor wie eine steife Puppe.
    Er wusste, dass dies hier keine Welt für einen normalen Menschen war. Da musste man der anderen Seite schon sehr zugetan sein.
    Er musste sich zusammenreißen, auch wenn es ihm verdammt schwer fiel.
    Der Altar war wichtig. Für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher