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1412 - Die Hellseherin

1412 - Die Hellseherin

Titel: 1412 - Die Hellseherin
Autoren: Jason Dark
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etwas nur sagen?«
    Harry hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Mehr als ihren Namen kenne ich nicht. Ich muss leider passen.«
    »Aber du hast alles verstanden und weißt jetzt, dass du nicht nur der Hellseherin, sondern auch dem Teufel etwas schuldig bist. Oder irre ich mich da?«
    »Nein, du irrst dich nicht. Wir beide haben es gehört. Dass Anna Lebrun über eine besondere Fähigkeit verfügt, steht außer Frage. Den Beweis habe ich erbringen können. Aber sie hat sie vom Teufel oder wie auch immer. Und damit haben wir ein Problem, denn ich denke nicht daran, dem Teufel gegenüber meine Dankbarkeit zu zeigen.«
    »Genau.« Dagmar legte ihre glatte Stirn in leichte Falten. »Nur kann ich mir gut vorstellen, dass diese Anna Lebrun sich bald wieder melden wird, um dir zu sagen, dass du deine Dankbarkeit in die Tat umsetzen musst. Sie wird sicherlich versuchen, dich dazu zu zwingen.«
    »Und dann?«
    »Werden wir uns etwas einfallen lassen. Ich bin davon überzeugt, dass wir es mit einer gefährlichen Gegnerin zu haben. Ja, Anna Lebrun ist verdammt gefährlich.«
    Harry konnte nicht widersprechen, aber er wollte auch nicht alles hinnehmen und dachte bereits einen Schritt weiter.
    »Wir sollten nicht warten, bis sie sich wieder meldet, sondern die Initiative ergreifen.«
    »Heute noch?«
    »Nein, das nicht«, sagte er lächelnd.
    »Aber einige Vorbereitungen könnten wir schon treffen – oder?«
    »Wie du willst…«
    ***
    »Wie siehst es denn in deinem Kühlschrank aus?«, fragte Glenda, nachdem wir meine Wohnung betreten hatten.
    »Was der Mensch so braucht. Bier, ein kühler Gin und…«
    »Ja, ja, ja…« Sie winkte ab und verschwand in der Küche, während ich im Wohnraum blieb und aus dem Fenster schaute. Aus den grauen Wolken rieselte der Regen als feiner Sprüh. Es war ein Wetter, um in der Wohnung zu bleiben, um sich dort einen gemütlichen Abend zu machen.
    Das hätte ich gern zusammen mit Glenda getan, und da wäre es auch noch zu einer tollen Nacht gekommen, aber ich brauchte sie nur anzuschauen, um zu erkennen, dass sie mit ihren Gedanken ganz woanders war. Sie stand irgendwie neben sich.
    »Hast du Hunger?«
    Ich dreht mich um. Nicht im Kühlschrank, sondern woanders hatte Glenda eine Dose gefunden, in der sich Nudeln und Tomatensoße befanden. Das typische Essen für einen Single, bei dem eine Mahlzeit schnell gehen musste.
    »Sollen wir das essen, John?«
    »Wenn du willst, teilen wir uns das Zeug.«
    »Okay, ich wärme es auf.«
    Auf der Fahrt hatten wir über Glendas Problem nicht mehr gesprochen, aber es hatte sich bei ihr nichts verändert. Ich brauchte sie nur anzuschauen, um das zu erkennen. Ihre Gelassenheit war gespielt. Tatsächlich stand sie unter Druck, und den würde sie auch so schnell nicht loswerden. Das hatte ich zudem an ihrem Blick abgelesen, der mehr ins Leere gerichtet war. Ich ging in die Küche. Glenda stand wie eine Hausfrau neben dem Herd und achtete darauf, dass die Nudeln und die Soße im Topf nicht anbrannten. Sie trug ihre grüne Jacke und dazu eine schwarze Hose, die im unten Drittel leicht ausgestellt war.
    Als sie mich sah, lächelte sie und sagte: »Ich weiß, was du mich fragen willst, aber ich kann dir keine Antwort geben. Es ist noch nicht über mich gekommen.«
    »Willst du es denn?«
    Sie bekam große Augen. »Um Himmels willen, nein! Ich möchte alles, nur das nicht. Aber es steckt nun mal in mir und ist leider wieder hochgebrodelt. Und ich sage dir, dass dies nicht ohne Grund geschehen ist. Da kommt etwas auf mich zu und…«
    Ich strich über ihre Wange. »Oder auf uns, Glenda. Ich lasse dich auf keinen Fall im Stich. Wenn es wirklich so weit kommt, bin ich an deiner Seite.«
    »Mal sehen.«
    Ich holte zwei Teller aus dem Schrank. Die Bestecke nahm ich aus der Schublade und brachte beides in den Wohnraum.
    Natürlich machte auch ich mir Sorgen um Glenda Perkins. Nur wollte ich ihr das nicht zeigen. Wenn wirklich der Hypnotiseur Saladin hinter allem steckte, dann konnte es verdammt gefährlich werden, denn er gehörte zu meinen Todfeinden. In der letzten Zeit war es ruhig um ihn geworden.
    Glenda hatte in der Küche eine Schüssel gefunden, in die sie das Essen füllte. Die Schüssel fand ihren Platz ebenfalls auf dem Tisch, und für das Getränk – Mineralwasser – hatte ich gesorgt.
    Beide setzten wir uns gegenüber. Glenda lächelte mich etwas gequält an. Überhaupt wirkte sie recht angespannt. Ich war sicher, dass niemand
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