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1411 - Eiswelt Issam-Yu

Titel: 1411 - Eiswelt Issam-Yu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alten Waffenmeisters des PALADIN-Roboters verliehen.
    Dart Hulos hatte die Gestalt eines Ertrusers. Das bedeutete, daß er wie ein überaus kräftiger Terraner mit dicken Säulenbeinen und Muskelpaketen wirkte, wenn er sich äußerlich tarnte. In der Tat waren die klobigen Beine damals der entscheidende Grund für Jizi gewesen, den Roboter zu kaufen. Die Beine waren nämlich weitgehend hohl. Sie boten damit den beiden Zartara-Schwestern genügend Platz.
    Der Roboter verstand trotz seiner ausgezeichneten Programmierung, für die die siganesische Wissenschaftlerin viele Stunden und Tage aufgebracht hatte, die Geschehnisse nicht. Seine Herrin war tot.
    Was nach der für ihn unbegreiflichen Selbstzerstörung der Virenschaukel von ihr geblieben war, war kümmerlich.
    Dart Hulos veranstaltete ein kleines Begräbnis neben den Hütten von Hulosstadt. Er formierte einen kleinen Steinhaufen und krönte diesen mit einem Kreuz aus einer veredelten Messinglegierung. In den Querbalken ritzte er das Wort JIZI.
    Die Zataras nahm nicht daran teil. Der Roboter war sich nicht einmal sicher, ob die beiden Pflanzenwesen überhaupt noch lebten.
    Er nahm das Parlafon an sich. Mit diesem kleinen Gerät, das Jizi mit Hilfe der Vi-Seele ihrer Virenschaukel und mit der ihres früheren Partners Rainer Deike entwickelt hatte, war eine verbale Verständigung mit den Zataras relativ einfach möglich.
    Dart Hulos sprach Comanzatara und Huakaggachua damit an, aber die beiden Pflanzenwesen reagierten nicht. Ihr äußerer Anblick ließ das auch nicht erwarten. Die Blütenköpfe, die zuletzt in freudigem Rot erstrahlt waren, schimmerten müde in dunklem Blau. Die Blätter hingen schlaff herab. Der Stamm krümmte sich fast bis auf den Boden.
    Der klobige Roboter setzte das Kühlaggregat in Betrieb. Schon nach wenigen Minuten war das Wasser in den beiden Schüsseln zu Eis gefroren.
    Behutsam nahm er zuerst Comanzatara aus ihrem Erdreich und setzte sie auf dem Eis ab. Die Regeneration konnte beginnen.
    Aber Comanzatara reagierte nicht auf das Angebot.
    Hulos hob nun auch Huakaggachua aus ihrer Nährschale und plazierte sie neben ihrer Schwester auf das Eis.
    Mehr konnte er für die Zataras nicht tun, denn mehr wußte er nicht über ihren seltsamen Lebensrhythmus und die Geheimnisse ihres Metabolismus. Er wartete mit der Geduld einer Maschine, die für die Ewigkeit programmiert worden war. Die beiden Zataras rührten sich nicht.
    Hulos registrierte, daß sie auch nicht weiter verwelkten. Er schloß daraus, daß in Comanzatara und Huakaggachua noch Leben existierte.
    Drei Wochen nach dem Tod Jizi Huzzels bäumte sich Huakaggachua auf und zerfiel innerhalb weniger Sekunden zu Asche, die schnell im Eis versickerte. Dart Hulos wußte, daß so der Regenerationsprozeß der Zataras eingeleitet wurde. Er war sich aber nicht sicher, ob es sich um einen solchen handelte oder ob Huakaggachua nicht endgültig gestorben war.
    Mehrere Stunden lang geschah nichts.
    Dann folgte Comanzatara dem Beispiel ihrer Schwester und zerfiel zu einer grauschwarzen Staubmasse. Dart Hulos starrte mit seinen optischen Systemen hilflos auf das Geschehen. Huakaggachua hätte längst wieder entstehen müssen, aber nichts deutete darauf hin.
    Der Roboter forschte alle seine Programme und Speicher durch. Er entwickelte auf den bekannten Daten neue Überlegungen, aber er fand nichts, was ihn zu einer konkreten Hilfeleistung für die beiden Zatara-Schwestern veranlassen konnte. Ihm blieb nur eins - warten.
    Als endlich ein winziger Keimling in der Stelle aus dem Eis schoß, an der Huakaggachua versickert war, belebten sich Hulos' positronische Schaltkreise.
    Die Zatara wuchs schnell in die Höhe.
    Sekunden später folgte Comanzatara diesem Beispiel.
    Dart Hulos aktivierte das Parlafon und sprach die beiden Frau-Pflanzen an, als diese ihre normale Größe erreicht hatten.
    Er wunderte sich nicht, daß er keine Antwort bekam, denn Comanzatara und Huakaggachua hatten nach .der Regeneration im Eis ihr Aussehen überhaupt nicht verändert. Woran das lag, blieb für den Roboter ein Rätsel.
    Die Blütenköpfe leuchteten unverändert in einem matten Dunkelblau. Die Blätter waren schlaff, und der Stamm krümmte sich dem Boden entgegen. Eine Kommunikation war somit nicht zu erwarten. Zu tief schien der erlittene Schock in den beiden Pflanzenwesen verankert zu sein.
    Behutsam hob Hulos die beiden Zataras vom Eis und setzte sie in ihre Schalen mit Erdreich und Nährflüssigkeit. Die zarten Wurzeln, die

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