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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer
Autoren: Larry Brent
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Kammer
wahr, in der es vom Boden bis zur Decke ein regalartiges Gerüst gab, in dem
aquarienähnliche Behälter standen.
    In die Behälter führten Schläuche. Aus ihnen
flössen verschiedenfarbige Flüssigkeiten. Es gab andere Terrarien, in die
kleine Schläuche führten. Sie enthielten Luft - oder waren luftleer. Jeder
dieser quadratischen Glaskästen trug einen großen Aufklebezettel, auf dem irgendwelche
Ziffern und Zahlen standen, die er jedoch nicht genau erkennen konnte.
    Um so deutlicher war zu erkennen, was sich in
den Glaskästen aufhielt. Hunderte von schwammigen, faustgroßen Körpern, die
Pete Stevens gesehen und beschrieben hatte! Auch Morna und Lil waren diesen
»Quallen« auf ihrem Bootsausflug begegnet.
    Die Bilder sprachen für sich.
    Professor Georg Landons Vermutungen wurden
fast umgehend bestätigt. Hier gab es ein geheimes Labor, wo jemand nach
verbotenen Aufzeichnungen von Spencer Harris Versuche anstellte, die inzwischen
zu einer Bedrohung für die Menschheit geworden waren.
    Larry Brent ging einen Schritt weiter. Zum
nächsten, an ein Bullauge erinnerndes Fenster. Auch hier das gleiche Bild. Eine
kahle Kammer, mit einem Regal voller Glaskästen. Und Hunderte, Tausende von
Giganten-Viren ...
    Minutenlang war er mit seiner Beobachtung und
Entdeckung derart beschäftigt, daß alles andere in den Hintergrund trat.
    So registrierte er die Gefahr erst, als es
bereits zu spät war!
    Aus den Augenwinkeln noch nahm er die
Bewegung wahr und warf den Kopf herum.
    Die Luke, durch die er gekommen, wurde vom
»Vorzimmer« aus zugezogen!
    Larry warf sich herum und durcheilte mit drei
schnellen Schritten den schmalen Gang. Zu spät!
    Er riß und zerrte an dem Verschluß. Der
bewegte sich nicht. Mit einem harten, metallischen Klirren wurde die Luke von
der anderen Seite hermetisch gesichert.
    X-RAY-3 machte auf dem Absatz kehrt und ließ
keine Sekunde unnötig verstreichen.
    Sein Ziel war die Luke auf der anderen Seite
des Korridors. Vielleicht war sie geöffnet...
    Seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Auch sie
- hermetisch verschlossen!
    In das Geräusch ferner, summender Generatoren,
die das Herz dieser Station waren, mischte sich ein neues. Eines, das ihn
erschreckte. Es klang, als ob Pumpen in Gang gesetzt worden wären
....
    X-RAY-3 lief die einzelnen Bullaugen entlang
und warf einen Blick in die dahinter liegenden Versuchskammern. Es war überall
das gleiche. Keine Kammer unterschied sich auf den ersten Blick von der
anderen. Unterschiede gab es wahrscheinlich nur in der Zusammensetzung von
Flüssigkeiten und der Atmosphären, die in die gläsernen Versuchskästen
eingegeben wurden.
    Für ihn aber war dies' bedeutungslos. Er saß
in der Falle. Eine Falle - die vielleicht kurze Zeit später schon ihre grausame
Tötlichkeit unter Beweis stellte!
    Jetzt begriff er auch das Laufenlassen der
Pumpen. Die Luft, die er atmete, wurde seltsam dünn und gehaltlos. Er mußte
schneller und flacher atmen, um seinen Organismus noch mit dem lebenswichtigen
Sauerstoff zu versorgen.
    Schweiß perlte auf seiner Stirn, und sein
Herz begann heftiger zu schlagen. Dies lag nicht nur an der Aufregung, sondern
auch an der Arbeit, die er nun zusätzlich leisten mußte, um mehr Sauerstoff in
die Zellen zu pumpen.
    Denn: der Korridor, in dem er sich befand,
war von den anderen umliegenden Kammern hermetisch abgeschlossen. Und aus dem
Korridor wurde der Sauerstoff abgesaugt!
     
    *
     
    Die verheerende Wirkung setzte schnell ein.
    X-RAY-3 wurde schläfrig und matt.
    Es fiel ihm mit einem Mal schwer, sich auf
den Beinen zu halten. So ließ er sich in der Ecke neben der Luke auf dem Boden
nieder. Die dünne, kaum noch Sauerstoff enthaltende Luft vor seinen Augen
begann zu flirren. Er sah Kringel und Kreise, eine tödliche Schwäche erfüllte
seine Glieder und ließ sie bleischwer werden.
    Er zwang sich zur Konzentration und
Überlegung, um einen Ausweg aus dieser verzweifelten Situation zu finden.
    Aber diesen Ausweg gab es nicht! Mehr als
einmal nahm er sich in diesen entscheidenden Sekunden vor - in denen sein
Gedächtnis schon zeitweise aussetzte - sich zu erheben und gegen die Luken zu
werfen. Aber dazu brachte er weder den Willen noch die Kraft auf.
    Das Blut rauschte in seinen Ohren und war so
stark, daß es die Geräusche der Pumpen und Generatoren übertönte.
    Larry Brent wurde schwach, schläfrig und kraftlos ...
    Der Übergang vom Wachsein zum Schlaf wurde
ihm nicht bewußt.
    Der Korridor enthielt keinen Sauerstoff
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