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1407 - Klauenfluch

1407 - Klauenfluch

Titel: 1407 - Klauenfluch
Autoren: Jason Dark
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Aber er musste es von seinem Körper fernhalten. Er hatte die Arme so weit wie möglich nach vorn gestreckt. Die verdammten Klauen verteidigten das Buch, und Saladin war nicht in der Lage, gegen sie seine hypnotische Kraft einzusetzen.
    Er blieb nicht auf der Stelle stehen. Da er das Buch nicht loslassen wollte, vollführte er einen regelrechten Tanz, der ihn mal nach rechts und dann nach links führte. Das Buch in seinen Händen schien sich selbstständig gemacht zu haben. Es zog die Knochenarme mal in die Höhe, dann riss es sie nach unten, schleuderte sie mal nach rechts und dann wieder nach links.
    Saladin schien ein zappelndes Wesen in den Händen zu halten und kein Buch.
    Der Kampf ging weiter.
    Keiner wollte aufgeben.
    Der Mann schlug um sich. Aber er ließ das Buch nicht los. Er riss die Knochenarme hoch, ließ sie wieder sinken, schleuderte sie herum, und Saladins Arme blieben gestreckt.
    Sophia Blanc war nicht mehr an ihrem Platz stehen geblieben. Sie war etwas zur Seite gegangen und hatte sich in den Schutz einer Hecke gestellt. Von hier aus brauchte sie nur den Kopf nach vorn zu schieben, um die Auseinandersetzung weiter beobachten zu können.
    Würde es einen Sieger geben?
    Momentan sah es nicht danach aus. Aber einer musste nachgeben, denn die Bibel des Baphomet wehrte sich mit aller Macht gegen ihren Besitzer.
    Der Kampf ging weiter. Keiner wollte aufgeben. Saladin hatte viel riskiert, um das Buch in seinen Besitz zu bringen. Er schrie es an, er fluchte, aber die Klauen, die an den gekrümmten Armen hingen, wollten einfach nicht aufgeben.
    Wer gab zuerst auf?
    Er war Saladin!
    Er musste einsehen, dass die Bibel des Baphomet stärker war, und er schleuderte das Buch plötzlich zu Boden.
    Die Tat begleitete er mit einem Fluch. Er drehte den Kopf, suchte Sophia und sah sie nicht, weil sie in einer zu guten Deckung stand.
    Ein Schrei der Wut verließ seine Kehle, und das Buch war plötzlich nicht mehr interessant für ihn.
    »Ich kriege dich!«, brüllte er.
    Es war ein Versprechen, das Sophia Angst einjagte. Trotzdem sprang sie über ihren eigenen Schatten und schob ihren Kopf vor, weil sie um die Ecke schauen wollte.
    War er da?
    Ja, er suchte sie. Das Buch hatte er vergessen. Er brauchte den Blickkontakt, wenn er sie in seine Gewalt bringen wollte. Er drehte sich auf der Stelle, um sie zu finden.
    Dabei vergaß er das auf dem Boden liegende Buch. Und er vergaß, wozu es fähig war. Er hatte vor allen Dingen nicht mehr an die Arme gedacht und daran, wie lang sie werden konnten.
    Einer hatte sich besonders gestreckt. Die Finger seiner Klauenhand waren gespreizt. Sie und der Arm sahen aus, als bestünden sie aus Gummi, und plötzlich hatten sie ihr Ziel erreicht.
    Es war Saladins rechter Knöchel!
    Der Hypnotiseur spürte den fremden Druck. Für einen winzigen Augenblick fror er ein, dann riss er sein rechtes Bein in die Höhe.
    Das heißt, er wollte es, aber er bekam den Fuß nur eine Winzigkeit vom Boden hoch, danach erfasste ihn der Ruck.
    Er schrie auf, verlor das Gleichgewicht und kippte nach hinten, und da gab es nichts, das ihm Halt gegeben hätte.
    Hart prallte er auf den Rücken. Er schlug mit dem Hinterkopf auf, aber da war kein harter Betonboden, sondern normale Erde.
    Der nächste Ruck!
    Mit dem Rücken glitt er über die Erde hinweg, und schon packte die nächste Klaue zu und erwischte das links Bein.
    Saladin richtete seinen Oberkörper auf. Trotz seiner Lage wollte er sehen, was mit ihm passierte. Er sah zwei Klauen, die ihn festhielten, und er sah zwei andere, die es noch nicht geschafft hatten und in der Luft schwebten.
    Wahrscheinlich warteten sie darauf, sich um seine Kehle legen zu können, um ihn zu erwürgen.
    So fraß das Böse seine Kinder…
    ***
    Sophia Blanc stand noch immer in Deckung der Hecke und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Es war nur ungewöhnlich, welche Gedanken ihr durch den Kopf gingen, aber dies war nur der Beweis dafür, dass sie kein schlechter Mensch war.
    Und Saladin?
    Auch er war ein Mensch, das musste man ihm zugestehen. Auch wenn er noch so grausam war und über Leichen ging.
    Konnte sie tatenlos zuschauen, wie ein Mensch umgebracht wurde?
    Die Fragen brannten in ihrem Kopf. Sie stand plötzlich vor einer schweren Entscheidung. Sollte sie ihm helfen und versuchen, den Angriff des Buchs zu stoppen?
    Wenn es jemand schaffte, dann sie, aber sie fühlte sich nicht stark genug, obwohl ihr ja das Buch gehörte. Es stand alles auf der Kippe.
    Sie wusste,
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