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1407 - Klauenfluch

1407 - Klauenfluch

Titel: 1407 - Klauenfluch
Autoren: Jason Dark
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Sessel das Skelett des letzten Templerführers Jaques de Moley war, das hier im Kloster stand und schon so etwas wie eine Reliquie war.
    Sie hatte Sophia gerettet und sie hierher geschafft, wo sie endlich ihre Ruhe hatte.
    Jetzt saß sie auf der Bank und dachte daran, wie es weitergehen sollte. Sie wusste auch, dass unter dem Boden die Gebeine der Person lagen, die sie einmal gewesen war. Mit dieser Vorstellung wollte sich Sophia zwar anfreunden, aber sie hatte ihre Probleme damit, alles zu begreifen und in eine Reihe zu bringen.
    Es war einfach zu viel geschehen. Sogar bei ihrem Mann und den Templern war sie nicht sicher gewesen, und genau das bereitete ihr Probleme.
    Aber sie wollte nicht aufgeben. Es ging weiter, und es war wieder ein neues Kapitel in ihrem Leben aufgeschlagen worden, wenn sie an das Buch dachte, das auf ihren Knien lag.
    Die Bibel des Baphomet!
    Eigentlich eine Schrift des Schreckens, die ihr jetzt gehört, denn sie war der neue Baphomet, der echte vielleicht. Sie hatte den Erklärungen ihres Mannes sehr genau gelauscht. Obwohl sie nicht alles begriffen hatte, waren diese Neuigkeiten doch sehr wichtig gewesen, aber sie spürte auch, dass das Wissen für sie eine neue Last und Bürde bedeutete.
    Da war eine Furcht in ihr.
    Was konnte sie unternehmen? Ihre Gedanken wanderten zu Saladin. Er war ein Mensch, den man einfach nicht akzeptieren konnte.
    Er gehörte zu jenen Personen, die bei ihrem Erscheinen Unbehagen verbreiteten, und das merkte sie auch jetzt, denn das Unbehagen verschwand nicht.
    Sophia durfte auch nicht nur an sich denken. Sie hatte Godwin leider zurücklassen müssen, und jetzt machte sie sich Vorwürfe.
    Auch wenn sie ihre Ehe nicht nach den kirchlichen Ritualen geschlossen hatte, fühlte sich Sophia schon an ihr Eheversprechen gebunden, und sie war froh, dass Godwin auch so dachte, und deshalb konnte sie ihn nicht einfach im Stich lassen.
    Zwar war die Kapelle ein wunderbarer Ort für sie, nur wollte sie hier nicht bleiben. Sie musste wieder zurück in das Kloster, um herauszufinden, was passiert war. Möglicherweise hatte sie schon zu lange hier gesessen und sich ihren Gedanken hingegeben. Es war einfach alles möglich.
    Hier lagen die Gebeine. Hier unter ihren Füßen fand sie die eigene unglaubliche Vergangenheit, und so dachte sie auch darüber nach, ob sie Maria Magdalena nicht einen Besuch abstatten sollte. Den Körper konnte man töten, den Geist jedoch nicht, und sie war ehrlich genug, um darauf zu hoffen. Sie wollte von ihm erfüllt werden, um Kraft zu erhalten.
    Dazu war die Gelegenheit da. Aber sie brauchte auch die entsprechende Ruhe, und die hatte sie nicht. Hinzu kam noch das Buch, das auf ihren Knien lag.
    Ab und zu strich sie wie traumverloren über den Einband hinweg und spürte auch die leichten Ausbeulungen. Sie hatte erlebt, wie die Knochenhände aus dem Buch gedrungen waren. Würgeklauen, die sich im dicken Einband ansonsten verborgen hielten.
    Eine Erklärung kannte sie nicht. Ihr war das Buch aber von vier schrecklichen Gestalten überreicht worden, die sich AEBA nannten und den Erzdämonen dienten.
    Überreicht an den neuen Baphomet – und auch den wahren!
    Wenn Sophia darüber nachdachte, erlebte sie einen Schwindel.
    Godwin hatte versucht, ihr eine Erklärung zu geben, die sie auch akzeptiert hatte, doch so richtig zufrieden war sie damit nicht. Zu vieles lag noch im Dunklen verborgen.
    Die Stille war da. Die Stille blieb. Wieder strich sie über den Buchdeckel hinweg. Sie blies ihren Atem nach vorn und merkte, dass der Druck nicht geringer geworden war.
    Wenn sie ehrlich gegen sich selbst war, dann ging es ihr momentan gut.
    Es gab nur das Problem mit dem Buch. Sie wusste nicht, was sie damit anfangen sollte. Es behalten? Es als schweres Erbe auf sich nehmen?
    Das wäre eine Möglichkeit gewesen, aber sie wollte nicht allein entscheiden und ihren Mann fragen.
    Das hätte sie schon längst tun können, nur gab sie sich gegenüber zu, dass sie sich davor fürchtete. Ja, sie fürchtete sich davor, ihrem Mann aufzusuchen, weil sie nicht wusste, was in der Zwischenzeit mit ihm geschehen war.
    Dieser Saladin war bei ihm geblieben, als ihr die Flucht gelungen war. Wer konnte schon sagen, was er mit Godwin angestellt hatte?
    Sie stand auf und tat es mit langsamen Bewegungen. Das lange Sitzen hatte sie steif werden lassen. Sophia warf dem schlichten Altartisch einen Blick zu, wobei sie mehr daran dachte, was unter ihm verborgen lag. Die Gebeine waren ihr gezeigt
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