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1404 - Diebe aus der Zukunft

Titel: 1404 - Diebe aus der Zukunft
Autoren: Unbekannt
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folgten ihm.
    Die Pikosyns steuerten die TSS mit extremer Genauigkeit.
    Die Dunkelheit überfiel sie. Es dauerte einige Augenblicke, bis sich die strapazierten Augen an das Monitorbild der Infraroterfassung gewöhnt hatten. Von da an wurde das Innere der luftleeren Geschützstellung klarer erkennbar. „Keine manuellen Schaltungen vornehmen!" warnte Tostan hastig. „Wir sind von Hochenergie-Leitern umgeben. Genau dort stehenbleiben, wo euch der Piko abgesetzt hat. Zehn Zentimeter weiter, und ein stromführendes Aggregat schlägt auf euch über. Nerven behalten."
    Jemand ließ eine Verwünschung hören.
    Naturgemäß war eine feuerklare Geschützstellung nicht als Aufenthaltsort für Lebewesen vorgesehen. Es war ein Rechenproblem gewesen, innerhalb der Konvertkuppel einen Fleck zu finden, wo vier aufrechtstehende Menschen ungefährdet für einige Zeit verweilen konnten. Ohne genaue Ortskenntnisse wäre es nicht möglich gewesen.
    Zehn Minuten, hatte Tostan behauptet, würde nach maahkschen Gewohnheiten ein Fehlalarm dauern. Silverman fühlte Schweiß in seine Augen rinnen. Die Helmbelüftung sprang an, und der Absauger fuhr zusätzlich über sein Gesicht. Trotzdem brannte die salzige Flüssigkeit in seinen Augen.
    Die prophezeiten zehn Minuten schienen Stunden zu dauern. Vor der breiten Abstrahlöffnung der Konverterkanone gleißte der Abwehrschirm.
    Als er abrupt erlosch, schalteten die Mikrorechner neue Lagezeichnungen auf die helminternen Minibildschirme. Ein Ausschnitt der Geschützstellung wurde erkennbar. Farbsymbole kennzeichneten eine bestimmte Stelle. Die selbstgewählte Ewigkeit der zehn Warteminuten schien vorüber zu sein.
    Die beiden Panzerwandungen der Waffenkuppel glitten aufeinander zu und schlössen druckfest. Es war kein Laut zu hören gewesen. Die nächste kritische Phase war angebrochen.
    Die Röhrenfelder der Hochstromleiter erloschen ebenfalls. Die Automatik hatte endgültig abgeschaltet.
    Tostan schritt bereits nach vorn. Das Innenschott der Wartungsschleuse war vorschriftsmäßig geöffnet. Sie war ein Bestandteil der gepanzerten Notschaltstation im Hintergrund des Waffenturms.
    Katschenko schlüpfte als letzter Mann in den engen, noch luftleeren Raum. Nach einigen Sekunden schlug das Schott zu, und die Belüftung begann. Die Geschützstellung selbst lag immer im Vakuum. „Das muß man wissen!" drang Ben Mahurs Bemerkung gleich einem Stoßseufzer aus den Mikrokomen. „Bei Mammon, so habe ich selten gezittert."
    „Laß meine betrügerische Kasino-Gottheit aus dem Spiel", rügte der Skipper. „Die können wir hier nicht gebrauchen.
    Gürkchen, dein Einsatz beginnt! Noch ahnen die Maahks nichts von unserer Anwesenheit, oder sie hätten uns längst kassiert. Fang an."
    Die Belüftung war beendet, aber die ins Innere der Station führende Panzertür blieb geschlossen. Ein Druck auf den Innenschalter hätte sie geöffnet - allerdings nicht ohne Hinweis in der Überwachungszentrale. Im Gegensatz zu den ausgefeilten Kontrollen der normalen Personen- und Lastenschleusen war die hiesige Sicherung jedoch primitiv; ein Grund mehr, diesen Weg zu wählen.
    Posy Poos begann mit seinen Mikrowerkzeugen zu arbeiten. Nach knapp fünf Minuten hatte er den Öffnungskontakt überbrückt. Das Schott öffnete sich zischend nach außen. Grünliches Licht drang in die Kammer.
    Tostan stand mit angeschlagenem Paralysator in der für maahksche Schultermaße ausgelegten Öffnung. In dem breiten Gang war kein Lebewesen zu sehen.
    Auch das entsprach den Erwartungen.
    Der größte Teil der Besatzung hielt sich im Bereich der Plattformen auf. Dort waren die Verladeeinrichtungen und Werften installiert. Innerhalb des Nabenturms war der Personalbedarf wesentlich geringer.
    Tostan überprüfte die Betriebsanzeigen seines TSS. Die Außentemperatur lag bei +80 Grad Celsius - ein Muß für die Bedürfnisse der Maahks. Das von ihnen ausgeatmete Ammoniak hätte sich bei wesentlich tieferen Temperaturen verflüssigt.
    Die künstliche Schwerkraft betrug 2,9 Gravos. Auch das kam nicht überraschend.
    Die Umwelt war für ungeschützt agierende Menschen absolut tödlich. „Alles klar", teilte der Spieler mit. „Die Antiortungsschirme haben bislang funktioniert. Allerdings waren wir auch im direkten Störschwall der Waffenkuppel.
    Juri, du kümmerst dich um eventuell auftauchende Roboter. Es ist kaum damit zu rechnen. Lebewesen werden notfalls paralysiert. Wollen wir hoffen, daß Grek-1 für sich die Vorrechte eines Kommandeurs in
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