Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1403 - Schrei aus dem Dunkel

1403 - Schrei aus dem Dunkel

Titel: 1403 - Schrei aus dem Dunkel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
weiter?«
    »Ich fühle mich so hilflos.«
    Harry verengte die Augen. Er wollte seinen Mitstreiter auf etwas Bestimmtes ansprechen und kam allerdings nur über Umwege zur Sache. »Sie haben doch alles gesehen, nehme ich an.«
    »Ich denke schon.«
    »Dann tun Sie mir bitte einen Gefallen und holen Sie sich das Bild noch einmal vor Augen.«
    »Das ist nicht schwer.«
    Harry lächelte. Er ließ einige Sekunden verstreichen, bevor er auf das eigentliche Problem zu sprechen kam. »Wir haben die Szene ja für eine gewisse Zeit erleben können, und ich meine, dass sich auch dort etwas verändert hat.«
    »Was denn?«
    »Es war die Frau, die plötzlich in das Bild hineingeraten ist. Erinnern Sie sich?«
    Eberle dachte nach und meinte dann: »Können Sie die Person nicht genauer beschreiben?«
    »Ja, schon. Soweit ich mich erinnern kann, trug sie etwas Glänzendes vor der Brust.«
    Eberle drehte Harry das Gesicht zu. Dabei flüsterte er: »Ja, Herr Stahl, jetzt, wo Sie es erwähnen, erinnere ich mich wieder. Ich habe wirklich eine Frau gesehen. Sie strahlte in Brusthöhe etwas ab, das habe ich erkennen können.«
    »Kannten Sie die Frau?«
    »Nein, wo denken Sie hin. Sie ist mir völlig unbekannt gewesen. Wieso auch?«
    »Nun ja, ich wollte einfach nur auf Nummer sicher gehen, verstehen Sie?«
    »Das ist mir schon klar. Nur hört es sich für mich so an, als würden Sie die Frau kennen.«
    »Ich denke schon«, erwiderte Harry nachdenklich.
    »Und wer ist sie?«
    Stahl winkte ab. »Vergessen Sie es, mein Lieber. Sie würden damit nichts anfangen können.«
    Jetzt hatte Eberle Blut geleckt. »Moment mal«, sagte er, »ich habe ein Recht, mehr über diese Person zu erfahren. Es kann ja sein, dass ich sie doch kenne und Sie mir auf die Sprünge helfen können. Vielleicht stammt sie aus der Gegend?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Was machte Sie denn so sicher?«
    Harry rückte jetzt mit der Sprache heraus. »Sagt Ihnen der Name Glenda Perkins etwas?«
    Eberle strich durch seinen Bart. »So heißt diese Person?«
    »Ja.«
    »Nein, der Name sagt mir nichts. Er hört sich auch ziemlich fremd, muss ich sagen.«
    »Das ist verständlich, denn es handelt sich um eine Engländerin. Um eine Person aus London.«
    »Um Himmels willen, da bin ich noch nie gewesen. Da will ich auch nicht hin. London ist mir viel zu hektisch. Ich mag die Ruhe hier auf meiner Alb.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Und wie kommt diese Person aus London dann hier in diese Szene hinein?«
    »Wenn ich das wüsste, dann hätte ich den Fall bereits zu einem großen Teil aufgeklärt. Aber ich werde es herausfinden, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Wenn Sie meinen.«
    »Bestimmt.«
    »Dann könnten wir ja wieder fahren.«
    »Genau.«
    Harry Stahl startete den Wagen. In seinem Kopf wirbelten noch immer die Gedanken. Was er gesehen hatte, brachte er noch nicht auf die Reihe. Gut, er konnte sich vorstellen, dass es einen Bruch gegeben hatte, sodass sich Dimensionsgrenzen verschoben hatten.
    Möglicherweise gab es hier in der Nähe ein Dimensionstor, das sich geöffnet hatte. Aber auch das geschah nicht grundlos. Es musste ein Motiv geben, über das sich Harry nicht den Kopf zerbrechen wollte.
    Aber er hatte sich längst dazu entschlossen, dem Fall nicht mehr allein nachzugehen, wobei er seinen Begleiter nicht unbedingt als Helfer ansah.
    Sie rollten aus der Lücke und ordneten sich in den Verkehr ein, der immer mehr abnahm.
    Recht langsam rollten sie dem Ausgang des Tunnels entgegen.
    Eberle saß mit geballten Händen neben Harry Stahl und wartete darauf, dass etwas passierte.
    Es trat nichts ein. Alles blieb so normal, dass er sich fast enttäuscht zeigte. Sie verließen den Tunnel und fuhren weiter bis zur nächsten Abfahrt.
    Nach einer Weile begann Karl Eberle wieder zu sprechen. »Diese Schreie waren einfach grauenhaft.«
    »Ich weiß.«
    »Wer hat sie wohl ausgestoßen?«
    Harry hob die Schultern. »Ich kann es Ihnen beim besten Willem nicht sagen.«
    »Das gab es doch Personen, die brannten. Wahrscheinlich haben sie geschrieen.«
    »Möglich.«
    »Und eine Frau lag auf dem Boden.«
    »Ich weiß.«
    »Bekommen Sie das denn in die Reihe?«
    »Nur schwer. Es ist wie bei einem Film, von dem sie nur eine bestimmte Szene sehen und dann den Inhalt erzählen sollen, aber ich werde es noch herausfinden.«
    »Ja«, sagte Eberle mit leiser Stimme. »Und ich habe Angst, wenn ich ehrlich sein soll. Sogar eine verdammte Angst, denn das sind Mächte, gegen die man nichts tun
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher