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140 - Kastell der namenlosen Schrecken

140 - Kastell der namenlosen Schrecken

Titel: 140 - Kastell der namenlosen Schrecken
Autoren: Dämonenkiller
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ertönte aus den Tiefen des Hauses nach dem Lärmen des Preßlufthammers das Geräusch einer niederbrechenden Mauer. Die Zugluft wehte eine übelriechende Wolke aus Kalkstaub, Gesteinsmehl und Mauersalpeter aus einem geborstenen Fenster.
    „Man wird sehen."
    Sie ahnten nicht, was sie in diesem uralten Haus entdecken würden - dabei dachten sie weniger an die bauliche Substanz, sondern an Funde, die tief im Schloß der Grundmauern lagerten.
Schätze?
Durchaus möglich.
Antiquitäten?
Wahrscheinlich, aber sie würden unendlich mitgenommen sein.
Urkunden und Seltsamkeiten? Das
erschien ihnen fast sicher.
    Aber niemand ahnte, was die Gewölbe wirklich verbargen.

    Zunächst schaufelten die Hilfsarbeiter wahre Unmengen von Mauer- und Dreck in große Behälter. Schritt für Schritt arbeiteten sie sich, vom Haupteingang jenseits der Säulenreihe ausgehend, durch eine Halle vor. Auch dieser Raum war an allen vier Seiten von schlanken Steinsäulen gestützt und erhob sich über zwei Stockwerke. Von der Decke löste sich, durch die Erschütterungen gelockert, eine sieben Quadratmeter große Fläche und prasselte auf die Helme und Schultern der Arbeiter herunter. Fluchend sprangen sie inmitten einer riesigen Staubwolke ins Freie.
    Als sämtliche Fenster und Türen im Erdgeschoß geöffnet waren und das verrottete Holzwerk herausgeschlagen war, drang genügend Tageslicht in die Zimmer, Korridore und Kammern. In diesem Licht sahen die erfahrenen Arbeiter, daß so gut wie nichts erhalten war. Sie fanden nur zwei uralte Eisenschlösser, bronzene Türangeln und zwei unversehrte Tonkrüge.
    Das Mauerwerk verströmte einen stechenden Geruch. Es war an unzähligen Stellen von hochgewanderter Feuchtigkeit sandig und brüchig geworden. Bei jedem vorsichtigen Schritt, den die Männer im ersten Stockwerk riskierten, bogen sich die Balken und ächzten.
    „Wir fangen mit den Stützgerüsten an", entschied Gaston Noiret. „Hat jemand Pierre gesehen?" „Der Chef hat ihn in den Keller geschickt."
    „Alles klar."
    Die Greifer der Selbstlade-Lastwagen packten die Haufen der dünnen Äste und das zusammengerechte Laub. Es gab Unmassen davon. Eine Kreissäge zerschnitt Stämme und Äste zu brauchbarem Feuerholz.
    Der Bauunternehmer sprang zur Seite, als auf dem leidlich geräumten Hauptweg ein Lastwagen heranfuhr.
    „He! Paßt auf! Ihr walzt euren Patron nieder!"
    Der Fahrer bremste scharf ab und grinste verlegen zurück.
    „Entschuldigung, Chef. Kann Monsieur Beauvallon seinen Wagen wegfahren? Ich muß genau an dieser Stelle parken."
    Er betätigte die Hupe und fuhr langsam und vorsichtig weiter. Beauvallon rannte zu seinem Wagen und fluchte. Mittlerweile war er fast völlig voller mehrfarbigem, öligem Staub. Er wischte die Heckscheibe frei, setzte sich hinter das Steuer und verschmierte Staub und Scheibenwaschwasser auf der Frontscheibe. Schließlich gelang es ihm, zwischen den Baumaschinen und dem Lkw hindurchzubugsieren und zwischen zwei Baumstämme zukommen. Er stieg aus und sah, daß Maitre Ducroq einem Arbeiter winkte.
    „Spritzt den Wagen ab. Machen Sie die Tür zu, und das Fenster, Jean-Jacques?"
    „Danke. Gute Idee. Ich werde machen, daß ich wegkomme. Sonst fällt noch der Baukran auf das Auto."
    Zumindest solange der Patron um das Haus strich und seine kleinen, scharfen Augen überall zu haben schien, arbeiteten seine Leute, als gelte es, einen neuen Rekord aufzustellen.
    Der Architekt und der Bauunternehmer aber hatten bereits die verschiedenen Stadien der Fertigstellung, das Endergebnis und die feierliche Übergabe vor ihrem inneren Auge. Sie sahen den Swimmingpool ebenso wie die Neun-Loch-Golfanlage und den modernen Anbau, der die Hoteltechnik beherbergen und sich zwischen den Bäumen und einem Arrangement aus Felsen in einem Hügel aus Bauschutt, auf das Sorgfältigste begrünt, verstecken würde.
    Der kleine Citroen federte unter dem Strahl aus der gedrosselten Hochdruckspritze. Als der Staub heruntergewaschen war, drückten sich die Männer die Hände.
    „Sie wissen, daß ich die nächsten vier Tage im Büro bin. Oder zu Hause", sagte der Architekt. „Jederzeit zu erreichen."
    „Ich sehe keine besonderen Probleme. Vielleicht komme ich heute abend auf einen guten roten Bandol bei euch vorbei."
    „Immer herzlich eingeladen."
    Zwischen den Spezialfahrzeugen, auf denen der zerlegte Baukran verladen war, kurvte de Beauvallon aus dem Grundstück und pfiff anerkennend, als er die Gärtner arbeiten sah. In den wenigen
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