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140 - Die Loge des Gehenkten

140 - Die Loge des Gehenkten

Titel: 140 - Die Loge des Gehenkten
Autoren: A.F.Morland
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Belohnungen für ihre Ergreifung in Aussicht gestellt. Dennoch verging mehr als ein halbes Jahr, ehe man ihrer habhaft wurde.
    Und wieder waltete der Henker seines Amtes.
    Auch die »Blutschwestern« gingen ohne Furcht in den Tod, auch sie sprachen von ihrer Wiederkehr, doch da hundert Jahre lang nichts geschah, glaubte niemand mehr daran.
    Aber der Quater-Schwur war nicht vergessen…
    Pechschwarz war Nero Quaters Skelett geworden, und nun begann es sich zu regen. Zunächst zuckten die Knochenfinger, und dann ging ein jäher Ruck durch das ganze Gerippe.
    Es fing an zu arbeiten, wühlte sich durch das feuchte Erdreich, stemmte, drückte und schob sich nach oben.
    Die schwarze Kraft war dem Skelett dabei behilflich. Sie spaltete die Erde, trieb einen unsichtbaren Keil voran, und wenig später entstand im eingesunkenen Grabhügel ein tiefschwarzer Riß.
    Die Hölle befreite ihren Diener…
    ***
    Bevor ich ausstieg, schob ich mir ein Lakritzenbonbon zwischen die Zähne, dann verließ ich meinen schwarzen Rover und läutete an der Haustür.
    Das Gebäude gehörte weder Roxane noch Metal. Tucker Peckinpah war der Besitzer. Der reiche Industrielle, mein Partner, hatte es Mr. Silver zur Verfügung gestellt, damit er darin mit seiner Familie wohnen konnte - mit der Hexe Cuca und mit Metal.
    Vieles hatte sich seither geändert. Cuca war fortgegangen, wir vermuteten sie irgendwo in der Hölle. Metal hatte sie gesucht und Roxane gefunden. [1]
    Wo sich der Ex-Dämon Mr. Silver befand, wußten wir nicht…
    Metal öffnete und ließ mich ein. Roxane befand sich im Livingroom, ein bildschönes Mädchen mit langem schwarzem Haar und meergrünen Augen.
    Obwohl Cuca Metals Mutter war, fand ich, daß Roxane viel besser zu Mr. Silver paßte. Ich sagte ihnen, wo sich Vicky befand, und daß ich zwei Stunden Zeit hätte.
    Es freute sie, daß ich diese zwei Stunden mit ihnen verbringen wollte.
    Vor vierzehn Tagen war dieses Haus ein Trauerhaus gewesen. Die meisten unserer Freunde waren hier gewesen, um sich von dem vermeintlich toten Silberdämon zu verabschieden.
    Unter Einsatz ihres Lebens hatte Roxane den aufgebahrten Silberdämon mit einem Hexenschock geweckt. Die Kraft eines blauen Kristalls hatte Metal außer Gefecht gesetzt und seinen Scheintod bewirkt. [2]
    Wenn Roxane ihm nicht geholfen hätte, hätten wir Metal begraben, ohne zu wissen, daß er noch lebte.
    Der Zeitkristall des schwarzen Druiden Reenas befand sich seither in Lance Selbys Händen. Der Kristall hatte unseren Freund Mr. Silver in eine andere Zeit befördert, und wir wußten nicht, in welche.
    Es war mir gelungen, Reenas den blauen Kristall zwar abzunehmen, aber keiner von uns wußte, wie man ihn aktivierte, und das wäre nötig gewesen, um Mr. Silver zu folgen.
    Seit zwei Wochen experimentierte Lance Selby im parapsychologischen Institut mit dem Kristall herum, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Etliche Professoren hatten ihn bei seinen Bemühungen schon unterstützt, doch der Erfolg hatte sich bis jetzt nicht eingestellt.
    »Irgendwelche Neuigkeiten, Tony?« fragte Metal.
    Ich wußte, was er gern gehört hätte, doch damit konnte ich ihm leider nicht dienen.
    »Ich habe heute nachmittag mit Lance telefoniert«, sagte ich. »Er arbeitet unermüdlich, geht nicht nach Hause, schläft im Institut. Was immer er bisher in die Wege geleitet hat, fruchtete nicht. Dennoch behauptet er, mit seiner Weisheit noch lange nicht am Ende zu sein. Er ist felsenfest davon überzeugt, diese ›blaue Nuß‹, wie er den Kristall nennt, knacken zu können.«
    »Glaubst du, er hat wirklich Chancen?« fragte Roxane.
    Ich hob die Schultern. »Ich weiß nur, daß Lance nicht so bald das Handtuch werfen wird. Vielleicht kommt ihm der Geistesblitz noch.«
    Metal boxte mit der geballten Rechten gegen die offene Linke. »Wenn ich ihm nur helfen könnte.«
    »Lance ist ein störrischer Bursche. Wenn der sich in eine Sache verbeißt, gibt er nicht auf, bis das Rätsel gelöst ist, und Oda unterstützt ihn dabei nach besten Kräften.«
    Oda war eine weiße Hexe gewesen. Ihre Seele befand sich in Lances Körper, dadurch standen ihm Hexenkräfte zur Verfügung.
    Metals Blick verdüsterte sich. Er sah seinem Vater sehr ähnlich. Auf den ersten Blick gab es eigentlich nur einen Unterschied zwischen den beiden: Mr. Silvers Haar war glatt, Metals Haar war gewellt.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. »Wir finden Mr. Silver, daran glaube ich ganz fest, und das solltest du auch tun.«
    »Reenas wird
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