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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)
Autoren: Nancy Atherton
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und warf sich auf Sir Jacques. Das war ein Fehler. Edmond war ein kräftiger junger Mann, aber ein geübter Kämpfer war er nicht. Sir Jacques parierte seine Hiebe mit Leichtigkeit, ehe er ihn mit einem einzigen, gewaltigen Faustschlag niederstreckte und ihm brutal in die Rippen trat. Mirabel stand, die Augen aufgerissen und mit starrem Blick, wie angewurzelt daneben.
    König Wilfred trat nach vorn. »Aufhören«, schrie er. »Das ist genug. Lass ihn in Ruhe, Jack.«
    »Halt du dich da raus, Calvin«, schnauzte dieser. »Wird Zeit, dass Eddie sein Fett wegkriegt.«
    »Sie haben gehört, was der König sagte.« Mit einem Satz war Bill über den Zaun und schritt auf den Drachenritter zu. »Zurück!«
    Sir Jacques bedachte ihn mit einem musternden Blick, ehe er abfällig schnaubte: »Bleiben Sie auf der anderen Seite des Zauns, alter Mann, dann passiert Ihnen nichts.«
    Er wollte zu einem weiteren Tritt ausholen, doch Bill hatte sich auf ihn gestürzt, ehe er ihn ausführen konnte. Ich bin mir nicht sicher, was als Nächstes passierte, denn ich machte die Augen zu und zog den Kopf ein, doch als ich sie wieder aufschlug, lag der Lüsterne Jack der Länge nach am Boden. Blut rann ihm aus der Nase, seine Lippe war aufgesprungen, sein rechtes Auge geschwollen, und er röchelte, als hätte seine letzte Stunde geschlagen. Mein Mann stand über ihm, mit leicht gerötetem Gesicht und zerzaust, aber ansonsten schien ihm nichts zu fehlen.
    »Wie unsportlich, jemanden zu treten, der bereits am Boden liegt«, sagte Bill pikiert und strich sich das Poloshirt glatt.
    Edmond hielt sich die Rippen und stöhnte, während er sich auf seinen Knien aufrichtete. Indessen hatte sich Mirabel, schockiert angesichts von so viel Blut, neben Sir Jacques auf den Boden gekniet und sich über ihn geworfen. König Wilfred trat neben Bill und besah sich traurig die Szene. Bill klatschte in die Hände, um sie vom Staub zu befreien, und wandte sich mir zu.
    Dann brach die Hölle los.
    Die Erde erbebte, ein Geräusch wie das eines herandonnernden Güterzugs erfüllte die Luft und eine Staubwolke erhob sich über der Weide neben dem Zelt, als sich eine stampfende Rinderherde geradewegs auf den Turnierplatz zuwälzte. Zauberer, Magier, Musiker und Mädchen stoben schreiend auseinander und liefen um ihr Leben. Bill packte König Wilfred am Kragen und schubste ihn zur königlichen Galerie. Sir Jacques stieß Mirabel weg, rappelte sich auf und stürzte davon. Bill drehte sich zu Mirabel um, doch als die panische Rinderherde den Zaun des Turnierplatzes durchbrach, packte Edmond das noch immer am Boden liegende Mädchen und rannte mit ihr zur Treppe des Podiums. Die Hofdamen brachten sich schreiend in Sicherheit, und Bill schob Edmond die Stufen hoch und erklomm sie dann selbst. Oben angekommen, sprang er zum Rand der Galerie, beugte sich über das Geländer und hob mich kraftvoll hinauf.
    Fünf Soldaten hielten die Stellung und verteilten sich auf dem Platz, indem sie sich den Tieren Äxte schwingend entgegenstellten. Tatsächlich wurde der Vorwärtsdrang der Herde entschleunigt, bis sie, wie durch ein Wunder, heftig schnaufend und schnaubend auf dem Turnierplatz umherliefen und schließlich erschöpft und zitternd stehen blieben. Die armen Viecher sahen aus, als wären sie jetzt sehr viel lieber in der Melkscheune auf der Farm, um in aller Ruhe einen Ballen Heu zu mampfen.
    Mirabel hingegen befand sich auf dem Kriegspfad. Kaum hatte sie Sir Jacques ausgemacht, der in der Nähe des Zeltes seine blutende Nase zu stillen versuchte, verließ sie die Galerie. Während der Rest von uns unter der Markise abwartete, ging sie zum Drachenritter hinüber, um ihm eine Kostprobe ihrer Willensstärke zu geben. Sie hielt die Stimme gesenkt, um die Rinder nicht wieder aufzuscheuchen, und doch konnte ich – wie auch Edmond, der seinen bewundernden Blick nicht von ihr abwenden konnte – jedes einzelne ihrer Worte verstehen.
    »Du Feigling. Du Rüpel. Du wehleidige, feige Larve . Zuerst trittst du meinen armen Edmond, als er schon auf dem Boden liegt, dann denkst du nur daran, deine eigene Haut zu retten, und lässt mich auf dem Platz liegen, wo ich zu Tode getrampelt worden wäre. Du kannst Edmond nicht halbwegs das Wasser reichen. Er hat recht gehabt mit dem, was er über dich sagte. Ich war zu sehr … von all dem hier geblendet« – sie machte mit ihrem zarten Arm eine ausladende Geste, die die ganze Kirmes umfasste –, »um dich von Anfang an zu durchschauen, aber nun
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