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1398 - Tänzer, Tod und Teufel

1398 - Tänzer, Tod und Teufel

Titel: 1398 - Tänzer, Tod und Teufel
Autoren: Jason Dark
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Er will das verdammte Rauschgift. Eine ganze Ladung, die Burna zur Seite geschafft hat. Das kann er nicht hinnehmen, das ist eine gewaltige Blamage für ihn. Burna ist tot, das Zeug hat er nicht, aber er schickt seine Leute zu den Menschen hin, die mit Burna in einen engeren Kontakt gestanden haben. Es könnte ja sein, dass die Verstorbene ihnen etwas gesagt hat.«
    »Gut.«
    »Nein, gar nicht gut, John. Unterschätzen Sie Chirams Leute nicht.«
    »Kennt man Sie, Sema?«
    »Bestimmt.«
    »Aber uns kennt man nicht.«
    Sema Mayek sagte nichts mehr. Suko zog sich vom Geländer zurück. Die Tritte erklangen auf den unteren Stufen der letzten Treppe, und es würde nicht lange dauern, dann waren sie bei uns.
    Wir hörten ihre Stimmen. Auch das dreckige Lachen. Was sie sagten, verstanden Suko und ich nicht, aber dann sahen wir sie plötzlich, und die Überraschung lag auf ihrer Seite, denn mit uns hatten sie nicht gerechnet.
    Zwei bullige Männer in dunklen Bomberjacken und engen Hosen.
    Köpfe, deren Haare so kurz rasiert waren, dass sie nur als schwarze Schicht auf den Schädeln schimmerten.
    Sie hatten sich schnell wieder gefangen und schauten uns an.
    Dann flüsterten sie, und plötzlich konnten sie auch Englisch sprechen.
    »Haut ab!«
    »Warum?«
    »Verschwindet!«
    Sie schienen Sema Mayek nicht zu kennen, sonst hätten sie sich nicht so provozierend verhalten. Sie warteten auch nicht darauf, dass wir uns in Bewegung setzen, denn das taten sie. Sehr schnell lief einer auf mich zu und der andere auf Suko. Wie es aussah, sollten wir die Treppe nach unten fliegen.
    Ein letzter Sprung, und sie griffen an…
    ***
    Beide grinsten, und beide waren wohl der Meinung, dass sie mit uns leichtes Spiel hatten. Ich sah es auch am Blitzen der Augen, als sich mein Gegner auf mich zubewegte.
    Er packte zu. Seine Hände waren gekrümmt. Ich sah die dicken Finger und auch die Ringe daran, die beim Zuschlagen gefährliche Wunden reißen konnten.
    Mein Abwehrschlag war schneller. Die Hand huschte zwischen den zupackenden Pranken hindurch, und der knallharte Schlag erwischte den Typ an der Stirn.
    Solche Kerle konnten einstecken.
    Er nicht. Vielleicht war auch der Treffer zu hart gewesen.
    Der Mann wurde gestoppt, ich setzte nach und trat ihm die Beine weg. Er wollte sich noch fangen, was er aber nicht schaffte, denn mit einem harten Aufprall landete er auf den Boden.
    Der nächste Krach stammte von seinem Kumpan. Den hatte sich Suko vorgenommen, und der Türke musste erleben, dass er den Chinesen unterschätzt hatte.
    Ich schaute nicht mehr hin und sah, dass mein Gegner aufstand.
    Dabei zog er mit einer schnellen Bewegung ein Messer.
    Er stand noch nicht richtig, als ich ihn bereits ansprang. Beide Füße erwischten ihn zwischen Brust und Unterleib. Der Stoß katapultierte ihn zurück. Da er im Rücken keine Augen hatte, übersah er den Beginn der Treppe.
    Was anschließend an Lauten ertönte, bestand aus dumpfen Aufprallgeräuschen und wütenden Schreien.
    Ich lief bis zur ersten Stufe vor.
    Der Kerl hatte bereits die Treppe hinter sich gelassen. Er lag und saß zugleich auf dem Absatz. Der Rücken drückte gegen die Wand, die rechte Schulter ebenfalls. Das Gesicht war verzogen, und aus einer Platzwunde am Kopf rann Blut.
    Wieweit er außer Gefecht gesetzt war, wusste ich nicht. Ich wollte aber auf Nummer Sicher gehen, ging zu ihm, nahm die Handschellen und kettete ihn an einem Geländerstab fest.
    Der Typ war nicht bewusstlos, nur angeschlagen, und er glotzte mich aus blutunterlaufenen Augen an.
    Unsere Aktion war aufgefallen. Zwar hatte uns niemand zugesehen, aber man hatte etwas gehört. Deshalb verließen die ersten Neugierigen ihre Wohnungen. Sie trauten sich so weit vor, dass sie die Treppe hochschauen konnten. Allerdings sagten sie nichts. Sie sahen nur den Schläger, der vor sich hinstarrte und den Mund verzog.
    »Geht wieder zurück!«, rief ich den Neugierigen zu. »Hier gibt es nichts mehr zu sehen!«
    Das galt auch für mich, denn ich stieg die Stufen wieder hoch zu Sema und Suko.
    Auch der zweite Angreifer war gefesselt. Sema telefonierte per Handy mit ihren Kollegen. Sie wollte, dass die beiden abgeholt wurden. Man konnte ihnen einen Angriff auf Polizisten vorwerfen.
    Das würde sie zwar nicht für Jahre aus dem Verkehr ziehen, aber einige Nadelstiche reichten, um Chiram zu ärgern. Für Sema war dieser Mensch das Böse in Person.
    »Wir haben noch Zeit bis zum Eintreffen der Kollegen«, sagte ich.
    Die Türkin lachte.
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