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1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt
Autoren: Unbekannt
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Chance hatten, jemals fertiggestellt zu werden. Und selbst wenn die Benguel jahrhundertelang auf Narna bleiben sollten, würden ihre Städte noch immer reine Provisorien sein.
    Immerhin hatten die Benguel aber genug Verstand - oder Instinkt -, um drohenden Gefahren auszuweichen. Sie schienen genau zu wissen, welchen Tieren sie aus dem Weg zu gehen hatten, und sie mieden Stellen, an denen Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen drohten. In den Tälern des Gebirges hielten sie sich von steilen Felswänden und lockeren Geröllhalden fern. „Dumm sind sie jedenfalls nicht", stellte Narktor fest. „Purer Egoismus", brummte Nikki Frickel. „Sie wollen nur nicht ihre Haut riskieren."
    Die Benguel beachteten das Beiboot nicht, selbst wenn es im Tiefflug über ihre Lagerplätze hinwegschwebte. Sie schenkten dem fremdartigen Flugkörper bestenfalls einen flüchtigen Blick und widmeten sich dann wieder dem Nichtstun. Das änderte sich selbst dann nicht, als man sich dem Sender näherte.
    Irgendwie hatten Nikki Frickel und ihre Begleiter erwartet, daß die Sendeanlage von Scharen von Benguel belagert wurde. Wenn das Wort Narna tatsächlich ein Signal war, dem die Benguel sich nicht entziehen konnten, dann mußten sie - so meinte man - bestrebt sein, die Quelle dieses Signals zu erreichen.
    Eigentlich hätte es sie natürlich auch interessieren müssen, wer dieses Signal aussendete und welche Absichten er damit verband.
    Aber den Benguel schien es zu genügen, daß sie den Planeten erreicht hatten, von dem das Signal kam.
    Der Sender und seine Besitzer interessierten sie nicht.
    Die Sendeanlage befand sich auf halber Höhe eines gigantischen Berges. Dort gab es einige künstlich geschaffene Terrassen, auf denen sich mehrere Bauwerke erhoben. Die Anlage war schlicht und funktionell, und es deutete alles darauf hin, daß sie erst vor relativ kurzer Zeit entstanden war. Die Wege zwischen den Gebäuden waren mit festgestampftem Geröll bedeckt, und die Wände bestanden aus ähnlichem Material. Es gab keine glatten, versiegelten Flächen, sondern überall waren Ritzen und Spalten, und die lebensstarke Bergflora wußte dieses Angebot zu nutzen. Überall wuchsen junge Pflanzen. In einigen Jahren würde sich diese Anlage kaum noch vom restlichen Berghang abheben. „Damit erhebt sich die Frage, ob die Erbauer die Absicht hatten, diesen Komplex auf diese Weise zu tarnen, oder ob sie vielleicht nur davon ausgehen, daß es sich um ein auf kurze Zeit befristetes Unternehmen handelt", murmelte Wido Helfrich nachdenklich.
    Sie waren mit dem Beiboot auf der untersten Terrasse gelandet. Die Luft von Narna war reich an Sauerstoff, rein und würzig. Es duftete nach wilden Kräutern. Hoch über ihnen erhob sich der schneebedeckte Gipfel des Berges. Rechts von ihnen, kaum hundert Meter vom Rand der Anlage entfernt, ergoß sich ein wilder, brausender Bach über steile Felsen, und unter ihnen erstreckten sich bewaldete Hänge bis zur grasbewachsenen Ebene hinab. Ein breiter, gewundener Fluß trat dort aus dem Gebirge hervor. Die Raumschiffe der Benguel sahen von hier oben wie graue Murmeln aus, die man wahllos über die Ebene geschüttet hatte. „Sehen wir uns den Sender an", schlug Nikki Frickel vor. „Vielleicht verrät der uns ein wenig mehr." Über eine aus großen Steinblöcken aufgeschichtete Treppe konnte man die verschiedenen Terrassen mühelos erreichen. Auf den Stufen grünte und blühte es bereits. Die Vielfalt der Pflanzen war erstaunlich, und zwischen den Pflanzen wimmelte es von kleinem Getier. Aber nirgends zeigten sich aggressive Lebensformen. Narna war das reinste Paradies für Botaniker und Zoologen.
    Der Sender befand sich in einem quaderförmigen Gebäude in der Mitte der obersten Terrasse. Ein metallenes Tor, ungetarnt und ohne besonders trickreiche Schlösser, kennzeichnete den Eingang, der sich ohne Schwierigkeiten öffnen ließ.
    Sie hatten nicht erwartet, daß man es ihnen so leicht machen würde, und darum blieben sie mißtrauisch stehen. „Das ist zu einfach!" sagte Wido Helfrich. „Niemand stellt doch eine solche Sendeanlage mitten in die Wildnis, ohne sie irgendwie abzusichern!"
    „Vielleicht doch!" murmelte Narktor. „Wer sollte diesen Sender wohl sabotieren?"
    „Die Benguel zum Beispiel."
    „Die denken nicht daran, wie du sehen kannst. Und die Gegner der Benguel werden sich erst recht nicht an diesem Sender vergreifen. Denen kann es doch nur recht sein, wenn dieses Volk sich hier auf Narna
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