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1396 - Das Blut der Sinclairs

1396 - Das Blut der Sinclairs

Titel: 1396 - Das Blut der Sinclairs
Autoren: Jason Dark
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haben ihn bald.«
    »Das wird auch Zeit.«
    »Er kann nicht weiter sein!«
    Leider stimmte es. Ich hockte nicht mehr, sondern hatte mich flach gemacht. Ich sah die Strahlen, wenn ich den Kopf anhob und die Augen verdrehte. So bekam ich auch mit, dass die Verfolger die Senke gefunden hatten. Einer blieb davon stehen und leuchtete hinein. Sein Lachen klang widerlich.
    »Hier ist er gewesen. Das Laub ist aufgewühlt. Reingefallen und wieder rausgeklettert.«
    »Toll, dann kann er nicht weit sein.« Das war Abels Stimme.
    Lucy sagte nichts. Sie handelte. Sie ging weiter und leuchtete dabei den Boden ab. Sie machte alles genau richtig, denn ich sah den Strahl auf mich zuwandern.
    Wenn ich jetzt aufsprang und floh, hatten sie mich. Ich wollte auch nicht, dass auf mich geschossen wurde. Meinen Tod wollten sie nicht, weil ich für sie wichtig war, aber sie konnten mir eine Kugel ins Bein jagen oder in die Schulter, und das war natürlich nicht in meinem Sinn.
    Einen Moment später erwischte mich das Licht. Da ich den Kopf leicht angehoben hatte, wurde ich sogar geblendet, als es den Weg durch die Lücken zwischen den Grashalmen fand.
    »Hallo, John, ist es dir nicht zu kalt auf dem Boden?«, höhnte Lucy. »Ich an deiner Stelle würde aufstehen.«
    Ja, dachte ich, das werde ich auch tun…
    ***
    Jane Collins hatte ihren Schock überwunden. Sie dachte nach, und natürlich drehten sich ihre Gedanken auch um John Sinclair, der nach ihr abgesprungen sein musste. Es war für sie wichtig, dass sie wieder mit ihm zusammenkam, und sie wollte auch schneller sein als das Trio, deshalb blieb sie unterhalb des Damms, aber nahe an den Gleisen, und sie ging in die Richtung, in die der Zug gefahren war.
    Breits nach einigen Schritten merkte sie, dass das Gehen auf dem unebenen Boden nicht so einfach war. Sie hatte sich irgendwas an den Beinen gedehnt. Den linken Fuß musste sie nachziehen, weil im Oberschenkel etwas wehtat und sie daran hinderte, zu schnell zu laufen.
    Vor ihr ballte sich die Dunkelheit zusammen. Wenn jemand in dieser Finsternis einen anderen Menschen suchte, dann konnte er das nicht ohne Licht tun. Deshalb rechnete sie damit, in nächster Zukunft die Lichter irgendwelcher Lampen zu sehen, die die Dunkelheit zerstörten und von einer Seite zur anderen wanderten.
    Das blieb noch aus, was Jane wieder eine leichte Hoffnung gab.
    Sie verließ sich darauf, dass sie John treffen würde, denn er würde ebenso denken wie sie und nach Jane Collins suchen.
    Auch wenn er das tat, es klappte nicht. Ihr Wunsch erfüllte sich nicht, denn viel zu früh sah sie dann doch die Lichter durch die Nacht huschen. Kreise, mit langen hellen Armen dahinter, die sich halbkreisförmig bewegten und die Dunkelheit durchschnitten. Zum Glück reichten sie nicht bis zu ihr, aber Jane blieb trotzdem vorsichtig, und sie ging nicht mehr weiter.
    Was passierte?
    Zunächst nichts, denn die drei Verfolger verhielten sich so, als hätten sie ihr Ziel nicht entdeckt. Niemand gab einen Kommentar ab. Keiner machte den anderen auf etwas aufmerksam, aber die Kette war da, und sollte sich John irgendwo in der Nähe des Damms aufhalten und sich verkehrt bewegen, würde er bald gefunden werden.
    Man sah ihn auch so.
    Der Strahl in der Mitte wanderte nicht mehr weiter. Er konzentrierte sich auf einen Punkt, und dann war auch die Stimme der Frau zu hören. Jane verstand nicht, was sie sagte, aber sie wusste jetzt, dass John gefunden worden war und seine Chancen bis zum Nullpunkt herabgesunken waren.
    Die Detektivin stand da wie bestellt und nicht abgeholt, wobei der Wind den leisen Fluch von ihren Lippen holte und ihn in der Nacht verwehte…
    ***
    Das Lächeln auf meinen Lippen wirkte wie künstlich festgeleimt, als ich mich erhob. Verdammt, sie hatten mich, und es war nicht mal eine Überraschung. Der Plan dieses Trios war ausgereift, und leider war er auch so in Erfüllung gegangen, wie sie es sich vorgestellt hatten. Da konnte ich einfach nur noch passen.
    Lucy machte sich einen Spaß daraus und strahlte direkt mein Gesicht an. Ich war gezwungen, den linken Arm anzuheben und ihn mir vor die Augen zu halten.
    »Aha, du kannst dich bewegen!«
    »Na und?«
    Der Strahl senkte sich. »Das ist gut, John, denn wir werden noch ein wenig marschieren.«
    »O ja, darauf habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Die Zugfahrt war bis auf das Ende doch recht langweilig.«
    »Eben.«
    Von der Seite her näherten sich Jorge und Abel. Auch sie leuchtete mich an, sodass ich
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