Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1396 - Das Blut der Sinclairs

1396 - Das Blut der Sinclairs

Titel: 1396 - Das Blut der Sinclairs
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
praktisch im Zentrum des Lichtscheins stand.
    Ich kam mir vor wie ein einsamer Insulaner.
    »Dann sollten wir uns mal auf den Weg machen«, schlug Lucy vor.
    »Und die Frau?«, fragte Jorge.
    »Vergesst sie.«
    »Keine gute Idee. Sie kann nicht weit sein. Die Zeit sollten wir uns nehmen. Schließlich wollen wir wissen, ob sie überlebt oder sich den Hals gebrochen hat.«
    »Wichtig ist Sinclair.«
    »Dann hätte ich sie schon am Friedhof killen können.«
    »Nein. Erst brauchten wir ihn. Was meinst du, wie er reagiert hätte, wenn seine Freundin tot im Wagen gelegen hätte. Sei nicht dumm. Wir haben erreicht, was wir wollten.«
    Die beiden Männer wiedersprachen nicht. Lucy hatte man wieder bewiesen, wer der Chef im Ring war.
    Nur – was hatten sie letztendlich erreicht? Diese Frage stellte ich mir automatisch und musste davon ausgehen, dass der Fall erst jetzt richtig begonnen hatte. Das machte mich auch auf eine gewisse Art und Weise neugierig.
    Lucy starrte mich nicht mehr an, sie redete aber mit mir. »Ich hoffe, dass du genau weißt, wie du dich zu verhalten hast. Solltest du Probleme machen, gibt es eine Kugel. Aber keine, die tödlich ist, sondern eine, die weh tut.«
    Ihren Reden entnahm ich, dass man mich brauchte. Ich lächelte, bevor ich mit einem Nicken zu verstehen gab, dass ich verstanden hatte. Ich würde auch keinen Versuch unternehmen, zu verschwinden, denn meine Neugierde war einfach zu groß.
    Wir alle hatten den Sprung aus dem Zug überstanden. Nur die Kleidung hatte einiges abbekommen. An ihr klebte der Schmier, der bald getrocknet sein würde.
    »Wohin gehen wir?«
    »Das wirst du früh genug merken.«
    »War nur eine Frage.«
    »Keine Sorge, John, deine Fragen werden schon Antworten finden.« In ihren Augen setzte sich ein seltsamer Glanz fest, als sie mich anschaute und dabei näher kam. Lucy schaute mich mit einem Blick an, der mich irritierte. Ich begriff ihn einfach nicht, denn das war nicht der Blick einer Feindin. Er kam mir mehr prüfend vor, und ich machte mir schon meine Gedanken, ohne allerdings eine Erklärung zu finden. Für mich wurde der Fall und damit meine Entführung immer rätselhafter. Irgendetwas lief da an mir vorbei. Von dem Plan, den sie lange zuvor ausgeklügelt hatten, verstand ich nicht viel.
    »Wir werden uns sicherlich noch einiges zu sagen haben«, meinte sie. »Bestimmt.«
    »Wenn Sie meinen.«
    »Das meine ich.«
    Nach dieser Antwort drehte sie sich mit einer scharfen Bewegung um. Sie gab Jorge und Abel ein Zeichen, das sie auch verstanden, denn ich wurde von ihnen in die Mitte genommen.
    Danach begann unsere Wanderung durch die Nacht, einem mir unbekanntem Ziel entgegen…
    ***
    Das Telefon meldete sich. Suko, der im Sessel saß und in einen leichten Schlaf gefallen war, schreckte hoch. Sofort dachte er an seinen Freund John, und er war leicht enttäuscht, als er nur Bill Conollys Stimme hörte.
    »Und? Hast du schon was erfahren?«
    »Von John nicht.«
    »Verdammt, ich auch nicht. Es ist zum Kotzen. Es gibt nichts, wohin wir greifen können. Genau das ärgert mich. Ich bin noch mal ins Internet gegangen, aber mehr als Johnny habe ich auch nicht herausfinden können über diesen Loginus. Der Name schwebt wie ein Phantom über allem.«
    »Nicht die Lanze?«
    »Die auch.«
    »Meinst du, dass es sie noch gibt?«
    Bill zögerte mit der Antwort. »Sagen wir so. Einige Leute scheinen es zu glauben.«
    »Das ist wohl wahr, und sie denken, dass ihnen John den richten Tipp geben kann.«
    »Könnte er das denn?«
    »Keine Ahnung, Bill. So fest bin ich nicht in der christlichen Mythologie verwurzelt«, gestand der Chinese ein.
    Der Reporter stöhnte auf. »Ich weiß es auch nicht, verdammt noch mal. Zwar kenne ich ihn lange genug, aber über die Lanze haben wir nie gesprochen. Ich habe wohl mal gehört, dass sie gesucht wird, und eigentlich müssten die Templer mehr darüber wissen.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Naja, ich habe auch ein wenig nachgeforscht. Man bringt sie mit ihnen in Verbindung. Angeblich soll sie gefunden und nach England gebracht worden sein. Was daran stimmt und was Legende ist, kann ich dir leider nicht sagen. Ich bin kein Historiker, der versucht, zwischen der Wahrheit und den Märchen zu unterscheiden. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass sie für eine bestimmte Gruppe von Menschen sehr wichtig sein kann.«
    »An wen denkst du da?«
    »Im Moment denke ich nur an John und was er mit der Lanze zu tun haben könnte.«
    »Das weiß er wohl selbst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher