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1396 - Das Blut der Sinclairs

1396 - Das Blut der Sinclairs

Titel: 1396 - Das Blut der Sinclairs
Autoren: Jason Dark
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war eine Szene, die man als filmreif ansehen konnte und die ihr exklusiv präsentiert wurde.
    Das grelle Licht stammte von einem Fahrzeug. Es fuhr mit recht hoher Geschwindigkeit auf Jorge zu. Obwohl Jane den Wagen nicht erkannte, wusste sie doch, dass es sich um den Jeep handelte, den Edgar Nolan fuhr. Er war zurückgekehrt, er hatte Jane nicht allein lassen wollen und hielt voll auf sein Ziel zu.
    Und das war Jorge!
    Der Killer fluchte. Er wandte Jane das rechte Profil zu. Wie eine Figur stand er im hellen Schein. Ob er die Augen offen oder geschlossen hielt, sah Jane nicht. Aber er hatte seine Arme in die Höhe gerissen und hielt mit beiden Händen die Waffe fest.
    Er zielte auf den Wagen, dann drückte er ab!
    Schüsse peitschen durch die Nacht und zerrissen deren Stille. Es war nicht zu sehen, aber der Mann auf die Scheibe den Jeeps gezielt hatte, aber der Wagen fuhr weiter. Er rollte über eine Bodenwelle, wurde für einen Moment in die Höhe gehoben, sodass er aussah wie ein Raubtier, das auf vier Rädern rollte.
    Jorge feuerte immer noch.
    Der Wagen sackte wieder zurück auf den Boden. Er jagte weiter, und der Killer schrie auf.
    Er hatte bemerkt, dass der Wagen nicht mehr zu stoppen war. Er schleuderte sich zur Seite, aber es war zu spät für ihn.
    Er und das grelle Licht verschmolzen zu einer Masse. Jane hörte das Geräusch des Aufpralls, wollte die Augen schließen, aber sie schaffte es nicht.
    Etwas flog durch die Luft, schrie und überschlug sich dabei und wirbelte auf Jane Collins zu.
    Sie wich schnell zur Seite, um nicht getroffen zu werden. Dann klatschte der Körper des Killers neben ihr zu Boden, und sie glaubte sogar, das Brechen der Knochen zu hören.
    Mit ein paar kurzen, schnellen Schritten taumelte sie zurück, weil sie nicht von dem rollenden Körper erwischt werden wollte. Eine letzte halbe Drehung, ein kurzes Zucken mit den Armen, das war es dann. Jorge lag still auf dem Boden.
    Jane blickte über ihn hinweg, sah das Fahrzeug, das jetzt langsamer fuhr und dann abgebremst wurde. Das Fernlicht ließ Edgar Nolan brennen, als er aus seinem Wagen stieg. Er wusste, wo Jane sich befand, und lief zu ihr.
    »Sind Sie verletzt?«
    »Ich denke nicht.«
    »Und der Kerl?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie wollte nachschauen, um sicher zu sein. Eine kleine Lampe trug sie ebenso bei sich wie ihr Freund John Sinclair. Den Strahl schickte sie gegen den Boden, wo ein Mann lag, der sich nicht mehr bewegte.
    Dafür sahen Nolan und Jane das Blut, dass aus einer klaffenden Wunde am Kopf floss.
    Die Detektivin bückte sich. Sie leuchtete den Mann genau an, sie fühlte auch nach seiner Halsschlagader und brauchte nur Sekunden, um festzustellen, dass Jorge nicht mehr lebte. Der Jeep hatte den Killer regelrecht auf die Hörner genommen und einen Teil seines Kopfes zerschmettert. So etwas überlebte niemand.
    Jane sammelte die Waffen ein und gab eine Antwort auf Nolans Frage. »Er ist tot, Edgar.«
    »Mein Gott!«
    Jane konnte Nolan verstehen. Er hatte bewusst einen Menschen totgefahren. So etwas musste man erst mal verkraften.
    »Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen. Denken Sie lieber daran, dass sie ein Menschenleben gerettet habe. Ohne Ihr Eingreifen läge ich jetzt an seiner Stelle. Und ob Sie mit heiler Haut davon gekommen wären, ist auch fraglich.«
    »Aber ich habe…«
    »Ich verstehe, Mr. Nolan. Wir werden auch noch darüber reden. Zuvor aber habe ich etwas anderes zu tun.«
    »Was denn?«
    »Ich werde dieser seltsamen Kirche einen Besuch abstatten…«
    ***
    Lucy Newman zeigte sich völlig verändert. Sie schrie, aber das war keine Stimme mehr, die aus ihrem Mund drang. Mir kam sie vor wie ein künstliches Organ, das man ihr zusätzlich noch eingesetzt hatte.
    Ihr Gesicht war zu einem verzerrten Etwas geworden. All das, von dem sie geträumt und wonach sie sich gesehnt hatte, war plötzlich wahr geworden. Das zu begreifen überstieg ihre Kräfte.
    Sie hörte auch nicht auf mich. Sie sah nur den Unheimlichen an, in dessen Körper die helle Lanze steckte. Wer er war, wusste ich nicht, aber die sagenhafte Lanze hatte ihn zumindest stark verletzt. Er hielt sich nur mühsam auf den Beinen. Geduckt ging er nach vorn, als wollte er durch die Wand laufen.
    War es die Lanze?
    Ich hatte keine Ahnung. Ich wusste auch nicht, wo sich die mysteriöse Gestalt befand – noch hinter der Mauer, in dieser anderen Welt oder Dimension, oder schon in dieser ungewöhnlichen Kirche? Jedenfalls musste er uns sehen, sonst
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