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1395 - Das Vermächtnis des Vaters

1395 - Das Vermächtnis des Vaters

Titel: 1395 - Das Vermächtnis des Vaters
Autoren: Jason Dark
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ist der eingetreten?«
    »Nicht so richtig.«
    »Eben. Ich habe meine Probleme, das muss ich zugeben. Wir werden abwarten müssen.«
    Das gefiel beiden nicht so recht. Nur sahen sie keine Möglichkeit, einzugreifen, und so mussten sie sich darauf verlassen, dass John irgendwann etwas von sich hören ließ.
    Sie beendeten das Gespräch, und Bill sah alles andere als glücklich aus. Er bemerkte, dass der Rest seiner Familie ihn anschaute.
    Sheila und Johnny wartete auf eine Antwort, die er ihnen kaum geben konnte. Jedenfalls nicht so, dass sie beruhigt wären.
    Er setzte sich hin. »Ich will nicht unken, aber ich glaube, dass da etwas auf uns zukommt, das uns nicht gefallen kann.«
    Sheila runzelte die Stirn. »Auf uns?«
    »Ja. Wer weiß denn, was die Zukunft noch alles bringt. Da könnte was auf uns zu rollen. Bisher sind wir außen vor, aber wenn es hart auf hart kommt, werden wir eingreifen müssen.«
    »Und auch die Lanze suchen«, sagte Johnny.
    »So könnte es sein.«
    Sheila hob die Schulter. Auch sie hatte sich Mineralwasser eingeschenkt. »Ich weiß nicht«, gab sie zu, »aber mir will das nicht gefallen, ehrlich nicht. Dieser Hauptmann und seine Lanze… das liegt mir alles zu weit zurück. Es hört sich zudem sehr nach einer Legende oder einer Sage an. Ist es das nicht auch?«
    Bill hob die Schultern. Er meinte dabei: »Denk daran, wie oft wir schon erlebt haben, dass Legenden oder Sagen plötzlich einer bestimmten Wahrheit entsprachen.«
    »Das stimmt allerdings.«
    Johnny wollte so etwas wie Hoffnung verbreiten und sagte: »Na ja, vielleicht ruf er noch mal an…«
    Niemand gab ihm eine Antwort, aber die Blicke seiner Eltern sprachen Bände…
    ***
    Plötzlich erschien der Zugbegleiter. Er sah nicht mehr so frisch aus wie bei unserem ersten Zusammentreffen, aber er war trotzdem noch so wach, um sich zu wundern, als er uns den Gang hinabschreiten sah, und zwar in einer Reihe, an der er sich eigentlich hätte vorbeimogeln können, was er aber nicht tat, sondern stehen blieb und uns fragend anschaute.
    Die Fahrausweise hatte er bei allen kontrolliert, die musste er nicht mehr nachschauen. Er runzelte nur die Stirn, lächelte dabei und fragte, ob wir in den Buffetwagen wollten.
    Damit hatte er Lucy eine Vorlage gegeben. »Ja. Wir wollen dorthin und etwas trinken.«
    »Oh, dann sollten Sie sich beeilen. Die Theke wird bald geschlossen. Der Kollege braucht mal ein paar Stunden Schlaf. Schließlich ist er keine Maschine. Ich werde mich ebenfalls für ein Weilchen zurückziehen. Wenn wir in Leeds stoppen, ist es dann vorbei mit der Ruhe. Aber die Zeit bis dahin will auch ich nutzen. Zudem kann der Zug an bestimmten Stellen nur recht langsam fahren, weil die Gleise erneuert werden, so habe ich noch ein paar Minuten länger meine Ruhe.«
    »Ja, dann schlafen Sie gut.«
    Es sah alles so harmlos aus, und unsere drei Gegner verhielten sich sehr geschickt. Wir standen sehr dicht beieinander, sodass die Waffen nicht zu sehen waren.
    Es hatte auch keinen Sinn, dass ich den Zugbegleiter aufmerksam machte. Die andere Seite war eiskalt und skrupellos, und sie würde vor Gewalt nicht zurückschrecken.
    Deshalb sagte weder Jane etwas noch ich. Als der Mann verschwunden war, hörten wir Lucy leise lachen.
    »Ihr habt euch sehr gut verhalten, Freunde, denn es hätte auch anders ausgehen können.«
    »Das wissen wir«, sagte ich.
    Lucy nickte mir zu. »Es läuft alles perfekt, John, wirklich, und ich bin sehr zufrieden. Ich möchte auch, dass es so bleibt. Verstehst du das?«
    »Klar.«
    »Und deshalb wird alles so geschehen, wie ich es geplant habe. Solltest du das versuchen zu ändern, ist es aus.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Schön.« Lucy warf einen Blick aus dem Fenster an der Tür.
    Schräg über uns sahen wir den signalroten Griff der Notbremse. Die Dinge waren ganz einfach, so wie ich sie mir vorstellte. Einer unserer Gegner würde die Notbremse ziehen, was natürlich für ein Chaos unter den Passagieren sorgte. Der Zug würde halten, und so konnten wir dann abspringen, da wir uns auf eine Notbremsung vorbereitet hatten.
    Ja, so würden die Dinge laufen, obwohl ich mich damit nicht anfreunden konnte. Wenn ich an Lucys Stelle gewesen wäre, hätte ich die Notbremse nicht gezogen. Wir alle standen dicht beisammen.
    Bei einem Bremsvorgang würden wir durcheinander geworfen, und da hatten wir wohl auch eine Chance, gegen unsere Gegner vorzugehen.
    Ich schielte weiterhin auf den roten Griff und hörte dann das leise Lachen
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