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1395 - Das Vermächtnis des Vaters

1395 - Das Vermächtnis des Vaters

Titel: 1395 - Das Vermächtnis des Vaters
Autoren: Jason Dark
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mehr finden würde.
    Aber warum hatte mich der Unbekannte dann zur Ruine geschickt?
    Aus irgendeinem Grund kam mir der Gedanke, dass ich diesen Kellerraum näher untersuchen musste. Das Licht vertrieb die Dunkelheit, den Geruch nach Verbranntem leider nicht.
    Ich schaute mich um.
    Irgendetwas musste den verdammten Brand doch überstanden haben. Es konnte nicht alles ein Opfer der Flammen geworden sein.
    Ich sah geschwärzte Wände, als hätte man sie mit dunkler Farbe bestrichen. Ich sah auch Möbelstücke; es waren Regale und ein Schreibtisch, die zwar ebenfalls angekohlt, aber nicht zusammengebrochen waren.
    Ich hielt in der Mitte des ehemaligen Archivs an und dachte nach.
    Gleichzeitig war es auch eine Rückblende, die sich mit meinem Vater beschäftigte.
    Was hatte er hier unten getan? Hatte er geforscht? War er einer geheimen Tätigkeit nachgegangen?
    Es war vieles möglich, aber mein Vater hatte mich in seine Geheimnisse nicht eingeweiht.
    Es war alles verdammt ungewöhnlich, und es verstärkte weiterhin mein Misstrauen. Mein Gefühl sagte mir, dass ich mich hier in einem Zentrum befand und dieser Raum tatsächlich ein Geheimnis enthielt, das es zu finden galt.
    Aber wo sollte ich suchen?
    Es gab keine Stelle, die vom Feuer verschont geblieben wäre.
    Wenn ich die alten Reste anfasste, dann brachen sie bestimmt zusammen. Aufgeben wollte ich jedoch nicht, und so ließ ich das Licht an den Rücken der noch vorhandenen Aktenordner entlangstreichen. Sie standen dicht an dicht in dem angekohlten Regal, als wären sie zusammengeklebt worden.
    Als ich die ersten Ordner anfasste, da zerkrümelten sie beinahe unter meinen Fingern. Dann gelang es mir, einen aus der kompakten Reihe herauszuziehen. Ich legte ihn auf meinen angewinkelten linken Arm, klemmte die Leuchte zwischen die Zähne und schlug den Ordner auf.
    Der Deckel zerfiel beinahe gänzlich. So ähnlich sah es auch mit den Blättern aus. Aber es gab noch einige Seiten, die nicht so stark vom Feuer in Mitleidenschaft gezogen waren. Zwar hatten die Flammen auch sie angekohlt, aber es gelang mir, einiges von dem zu lesen, was auf dem Papier stand.
    Es waren Sätze, die vielleicht für meinen Vater interessant gewesen waren, aber nicht für mich. Deshalb ließ ich den Ordner zu Boden fallen. Sollte ich mich um die anderen kümmern, die noch nicht verbrannt waren? Entdeckte ich dort möglicherweise das große Geheimnis?
    Ich geriet ins Grübeln. Natürlich würde das Zeit brauchen, aber darauf kam es mir nicht an, und so schaute ich nach, welcher Ordner nicht so stark verkohlt war.
    Am Ende des Regals zupfte ich den letzten in dieser Reihe hervor.
    Er war dünner als die anderen und auch noch nicht so stark beschädigt. Ich konnte ihn fast normal aufschlagen – und merkte, dass mein Herz schneller schlug.
    Unter einigen vergilbten und recht dünnen Papieren ertastete ich etwas Kleines und Hartes.
    War es das?
    Ich schlug die Papiere zur Seite und atmete die Luft scharf durch die Nase ein.
    Auf der Innenseite des Rückendeckels klebte ein kleiner Schlüssel.
    Nein, er konnte nicht dort kleben. Er war in das Material hineingelegt worden, wie das bei kleinen Geschenken in einem Adventskalender der Fall war.
    Von diesem Schlüssel hatte ich noch nie etwas gehört. Weder mein Vater noch meine Mutter hatten ihn erwähnt. Während ich ihn herausklaubte, überlegte ich, ob ich ihn schon mal gesehen hatte, aber er war mir neu.
    Die Suche begann von vorn. Irgendwo musste es ein Schloss geben, zu dem der Schlüssel passte. Ob ich es hier in diesem Raum fand, wusste ich nicht, aber ich wollte ihn nicht verlassen, ohne einen Versuch unternommen zu haben.
    Ich hätte gern mehr Licht gehabt, was leider nicht möglich war.
    Dafür kam mir eine andere Idee. Die Suche würde Zeit kosten, und ich war schon recht lange hier unten. Es wäre kein Problem gewesen, wenn Jane Collins nicht auf mich gewartet hätte.
    So versuchte ich es mit einem Anruf über das Handy. Ich erhielt auch eine Verbindung.
    »Ja?«
    »Bei dir alles okay, Jane?«
    »Ja, schon. Nur die Einsamkeit und die Kälte gefallen mir nicht so recht. Von dem Verfolger oder dem Schatten habe ich nichts gesehen. Trotzdem fühle ich mich nicht wohl.«
    »Es wird hoffentlich nicht mehr lange dauern.«
    »Ach. Heißt das, dass du noch unten bleibst?«
    »Genau.«
    »Und warum?«
    Ich erklärte ihr meinen Fund. Auch sie war überrascht und verstand, dass ich nach einem Schloss suchen wollte, zu dem der Schlüssel passte. Ich sagte
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