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1392 - Der Verfolger

1392 - Der Verfolger

Titel: 1392 - Der Verfolger
Autoren: Jason Dark
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läutete, nahm sie den Hörer ab.
    »He, mein großer Star! Ich habe schon gedacht, dass du verschwunden bist. Über Handy hättet ich es später versucht.«
    Ellen atmete beruhigt aus. Die Stimme kannte sie und fragte:
    »Was gibt’s, Matt?«
    »Überraschung!«
    »Los, rede schon!« Ihre Stimme klang leicht gehetzt, worüber sich die Schauspielerin ärgerte. Auf der anderen Seite war sie froh über den Anruf. Matt Filser war ihr Agent und ein guter dazu, denn er handelte Verträge aus, die sich für sie lohnten.
    »Ich habe gute Nachrichten für dich, Ellen. Ich bin noch immer in den Staaten. Ich möchte dir nur mitteilen, dass die Verträge stehen. Es gibt keine Probleme mehr.«
    »Bitte?«
    »Du hast die Rolle!«
    Filser hatte klar und deutlich gesprochen. Seine Worte waren auch von ihr verstanden worden. Trotzdem konnte es Ellen kaum glauben. Durch ihren Kopf wirbelten die Gedanken. Ihre Lippen zuckten, denn die freudige Nachricht hatte ihr glatt die Sprache verschlagen.
    »He, hörst du mir überhaupt zu?«
    »Ja, schon.«
    »Und?«
    Ihr Atem pfiff in den Hörer. »Sorry, Matt, aber ich muss die Nachricht erst mal verdauen.«
    »Kann ich mir denken. Noch mal, es stimmt alles. Die Gage habe ich auch erhöhen können. Du brauchst dir also keine Gedanken zu machen, und an den Einspielergebnissen bist du auch beteiligt. Klar?«
    »Toll.«
    »Also, Ellen. Ich fliege so schnell wie möglich zurück. Wir werden uns in London zusammensetzen, und ich sage dir schon jetzt, dass dich der Streifen in den Olymp katapultieren wird. Man wird dich als die zweite Liz Hurley ansehen.«
    »Na ja, nun…«
    »Doch, wirklich.«
    »Danke, Matt.«
    »Keine Ursache. Mach’s gut. Feier ein wenig, und ich werde bald bei dir sein.«
    »Gut, ich freue mich!« Ihre Stimme klang nicht so, aber sie war einfach noch zu sehr überrascht und schüttelte den Kopf, als sie den Hörer auflegte.
    Zwei Schritte ging sie zur Seite. Die Knie wackelten, und so war sie froh, dass in der Nähe ein Sessel stand, in den sie sich hineinfallen lassen konnte.
    Tief durchatmen. Ruhig bleiben. Ein Meilenstein auf dem Weg nach oben war geschaffen, und es lief alles prächtig. Es hätte wirklich wunderbar sein können, wenn nicht – ja, wenn da nicht eine gewisse Person gewesen wäre, die für Ellen Gabor schon fast kein Mensch mehr war.
    Der Stalker!
    Diese elende Kreatur. Dieser verdammte Hundesohn. Jetzt, da der Erfolg immer näher heranrückte, konnte sie ihn am wenigsten gebrauchen. Die Zukunft sah gar nicht so rosig aus, wenn sie an den Verfolger dachte.
    Einen festen Freund hatte sie nicht. Beziehungen einzugehen, war nicht ihre Sache. Bisher war sie gut allein durchs Leben gekommen.
    Okay, hin und wieder hatte sie eine Bekanntschaft, eine Affäre, die meist sehr wild war, aber die Männer hatten sich stets vor ihr zurückgezogen, wenn sie merkten, dass sie eine zu dominante Person vor sich hatten. Da waren sie dann vorsichtig geworden.
    Viele Stars haben Affären mit ihrer Agenten. Bei Matt war das nicht möglich, weil er auf Männer stand. Außerdem wäre er nicht ihr Typ gewesen.
    Ihre Gedanken kehrten zu dem Verfolger zurück. Wer, zum Teufel, hatte sich auf ihre Fersen gesetzt?
    Das herauszufinden, war ein großes Problem. Daran krankte sie.
    Es machte sie mutlos. Auch von ihren Verflossenen konnte sie sich niemand vorstellen, der zu so etwas fähig war.
    Allmählich klang die Freude über die gute Nachricht ab, und die Realität nahm wieder von ihr Besitz. Wenn sie ihre Hände anschaute, sah sie das leichte Zittern.
    Auf ihrem hübschen Gesicht hatte sich ein leichter Schweißfilm gebildet. Ihre Lippen zitterten, ohne dass sie etwas dagegen unternehmen konnte.
    Ellen konnte nicht in die Zukunft sehen, aber sie glaubte ihrem Gefühl, das ihr sagte, dass die Nacht noch nicht vorbei war. Die Dunkelheit würde noch sehr lange über der Stadt bleiben und sich auch über ihre Seele legen.
    Ellen dachte daran, dass sie noch nichts gegessen hatte. Sie hätte sich eine Kleinigkeit auf das Zimmer bringen lassen können, aber vielleicht war es besser, wenn sie das Restaurant besuchte. Dort kam sie unter Menschen, und deren Anblick würde sie ablenken.
    Sie ging zum Fenster, um einen letzten Blick nach draußen zu werfen. Warum sie das tat, wusste sie auch nicht.
    Das Ziel erreichte sie nicht mehr. Auf der Hälfte des Wegs wurde sie gestoppt. Plötzlich weiteten sich ihre Augen. Das Gesicht nahm eine gewisse Starre an. Die Mund öffnete sich, aber es drang
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