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1390 - Die Tore DORIFERS

Titel: 1390 - Die Tore DORIFERS
Autoren: Unbekannt
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vernichtende Energien frei. Auch die Raumschiffe des Hexameron hatten aus dem Orbit über Zerenghaa das Feuer auf ESTARTUS Standort eröffnet. Fünfdimensionale Energien gruben tiefe Löcher in die Planetenkruste. Die Erschütterungen setzten sich über viele hundert Kilometer fort und hatten so auch die LEDA erreicht, obwohl es am Südpol Zerenghaas weit ärger aussehen mußte.
    Mit einemmal sah Rhodan die beiden Kontrahenten bildlich vor sich. ESTARTU war eine dürftige Strahlungsquelle, nur ein Schatten dessen, was der Mensch sich unter einer Superintelligenz vorgestellt hätte, während Heptamer einen bulligen, energiegeladenen Eindruck hinterließ. Was war mit ESTARTU?
    Sie schien nicht mit voller Kraft zu kämpfen. Auf Perry Rhodan wirkte es, als sei sie nur halb bei der Sache. War das, was er sah, wirklich ein Kampf auf Leben und Tod?
    Fast hätte er meinen mögen, daß es ESTARTU nur um Zeitgewinn ging. Sie schien im Hintergrund mit etwas anderem beschäftigt.
    Die Superintelligenz unternahm einen nutzlosen Fluchtversuch, obwohl es sicherlich nicht die erste Aktion dieser Art war. Aber der Gegner ließ ihr keine Chance, er lockerte die psionische Fessel gerade so weit, daß sekundenlang ihre Auflösung erreichbar schien und ESTARTU in ihrer Verzweiflung viel Kraft darauf verschwendete.
    War sie wirklich verzweifelt? wunderte sich Rhodan. Er verstand ihre Manöver nicht.
    Du bist nicht bedroht, erklärte Bono auf geistigem Weg. Ich selbst verstehe ESTARTUS Handlungsweise nicht. Sie scheint voller Todesangst, aber ich glaube nicht, daß sie wirklich Angst empfindet.
    Rhodan erkannte jetzt die Analogie, die ihm gleich hätte ins Auge fallen müssen. Der Herr Heptamer betätigte sich als Angler, und sein Opfer war ein Fisch ... Ein mächtiger Fisch, sicherlich, aber doch der Angel nicht gewachsen. Man konnte die Analogie leicht weiter ausweiten, dachte Rhodan; die provozierten Fluchtchancen bezweckten lediglich, das Opfer zu ermüden. Ein kluger Angler gibt zunächst Leine, bevor er den Fisch einholt...
    Gleich darauf erschütterten psionische Entladungen seine geistige Stabilität.
    Jetzt beginnt es erst richtig. Du darfst auf keinen Fall deine Aufgabe vergessen, sonst sind wir alle drei so gut wie tot, denke ich.
    Würde Heptamer uns bemerken?
    Ich kann es nicht ausschließen. Aber weshalb soll er sich mit uns abgeben, wenn wir ohnehin sterben?
    Ohne meine Abschirmung droht uns nämlich genau dieses Schicksal, sogar mir. Es ist eine Frage der psionischen Intensität.
    Vor Rhodans Augen verschwamm die Inneneinrichtung LEDAS zu einem surrealen Gemälde aus Farben und undefinierbaren Formen. Nein, er durfte es nicht zulassen, er mußte den Kontakt zur Realität bewahren! Und zugleich brannten in seinem Geist die Abbilder der beiden Kämpfer, die nun alle taktische Rücksicht hatten fahren lassen. Es sah aus, als würde das kleine Energiequantum vom größeren gefressen.
    Konzentriere dich! ESTARTU. Er hätte ihr nur zu gern geholfen, doch mußte jede Aktion an der Natur des Gegners scheitern.
    Was du siehst, ist Vergangenheit, Rhodan. Kümmere dich nicht darum, du kannst nicht das Unmögliche realisieren.
    ESTARTU wirkte nun ernstlich angeschlagen. Sie versuchte mehrfach, sich vom Gegner zu lösen, erzielte aber keinen Erfolg damit. Dabei war die psionische Fessel nun verschwunden. Der Herr Heptamer nutzte die zusätzliche Energie, mehr Druck zu machen. Zusätzlich entfesselten die Kampfschiffe des Hexameron aus hohem Orbit einen wahren Feuerorkan. Hexamerons Taktik war optimal. Er würde nicht mehr lockerlassen, bis er auch den letzten Rest der Substanz ESTARTUS aufgesogen hatte.
    Aufgesogen? fragte Bono angestrengt.
    Hast du nicht denselben Eindruck? wollte Rhodan wissen. Der Sieger frißt den Besiegten. Heptamer wächst, und ESTARTU schrumpft, bis sie nicht mehr vorhanden ist.
    Du verstehst es nicht richtig, Rhodan.
    Zum erstenmal wurde dem Terraner schwarz vor Augen. Die Wahrnehmungen aus Bonos Richtung blieben unverändert erhalten, doch er selbst sah, hörte und fühlte nichts mehr. Nur noch ein Brennen war da, ein sonderbares Brennen auf der Stirn... Er forcierte alle Kraft darauf. Wenn das Brennen sein einziger Anhaltspunkt war, würde er es nutzen, um in die Realität zurückzukehren.
    Konzentriere dich! Du bist mein Anker - sonst finden wir beide nicht mehr zurück!
    Es brannte, es brannte unerträglich ... Und allmählich gesellte sich dem Brennen ein wenig Tast- und Gleichgewichtsgefühl hinzu. Er war
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