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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn
Autoren: Larry Brent
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Laserstrahl selbst geschaffen hatte.
    Tiefer rutschen konnte er nicht, da das Seil
seinen Körper verdickte und er regelrecht eingeklemmt war.
    Unter ihm züngelten die Flammen in die Höhe.
    Die Teppichverkleidung begann zu schmoren,
und ätzender Qualm stieg dem hilflosen Agenten in Augen und Lungen. Er mußte
husten und versuchte verzweifelt, sich aus der Umklammerung des Stahlseils zu
schälen.
    Er konnte sich noch so anstrengen, wie er
wollte, er saß fest, und es schien, als würde der Druck des Seiles um so stärker,
je mehr er sich dagegen wehrte.
    X-RAY-3 fluchte still in sich hinein.
    Es war ihm zwar gelungen, aus der Kabine zu
entkommen und damit dem sicheren Tod zu entgehen. Aber im Endeffekt war er doch
nur vom Regen in die Traufe geraten.
    Er hatte seine Freiheit nicht zurückgewonnen.
    Qualm hüllte ihn ein, und knisternd leckten
Flammenzungen über den Boden und die schiefen Wände. Er spürte die zunehmende
Wärme.
    Larry Brent war so eingeklemmt, daß er aus
eigener Kraft seine Lage nicht mehr verändern konnte.
    Er lag halbschräg und konnte hoch in den
dunklen Aufzugsschacht blicken, der sich irgendwo in der Schwärze über ihm
verlor.
    Plötzlich vernahm er außer dem Knistern der
Flammen und dem Ächzen, das aus den gerissenen Wänden der Kabine erklang, als
würde das Metall leise stöhnen - noch ein weiteres Geräusch.
    Es war so unfaßbar, so befremdend, daß er
glaubte, bereits die Besinnung verloren zu haben und zu träumen.
    Jemand lachte!
    Es kam von oben, und er richtete den Blick
seiner beißenden Augen in die Dunkelheit, die fern über ihm ein wenig
aufflockte. Es war, als sickere aus einem Spalt zu einer anderen Dimension ein
unbegreifliches und geisterhaftes Licht in den Schacht.
    Dort oben gab es eine helle Stelle, und diese
Helligkeit hatte die Form einer menschlichen Gestalt.
    Larry Brent erkannte in ihr eindeutig jene
bildschöne Araberin wieder, die Banir Shaikar mit zwei Dolchstichen ermordet
hatte!
    Das lange schwarze Haar fiel weit über ihre
Schultern herab und rahmte ihr ebenmäßiges, wie von einem begnadeten Künstler
geschaffenes Antlitz.
    Obwohl Brent so weit von der Stelle, an der
er die Erscheinung wahrnahm, entfernt war, konnte er doch Einzelheiten in
diesem Gesicht erkennen: Die großen, mandelförmigen Augen, die gerade,
feingeschnittene Nase, die blutroten Lippen, die makellos weißen Zähne, die wie
Perlen schimmerten.
    Die schöne Unbekannte trug eine goldene
Spange im Haar, und Juwelen blitzten darin. Der Schmuck, den sie an den
Fingern, um den Hals und Armgelenke trug, war kostbar. Die großen Juwelen
ließen den Schluß zu, daß die unbekannte Schöne aus einer reichen Familie
stammte.
    Die Mörderin lachte.
    Es hörte sich grausam und furchterregend an.
    Es war das Lachen des - Teufels.
     
    *
     
    Das Lachen währte ununterbrochen.
    Larry Brent wurde damit verhöhnt, denn es
verstärkte sich noch, als er seine Versuche wieder aufnahm, sich aus eigener
Kraft zu befreien.
    Es war höchste Zeit, etwas zu tun.
    Das Feuer unter ihm entwickelte sich, und der
Qualm drang ätzend in seine Lungen. Noch ehe er Opfer des langsam sich
ausbreitenden Feuers wurde, würde er ersticken. Der Sauerstoff wurde knapp, und
seine Augen erlebten die ersten Sehschwierigkeiten.
    Er hörte - schon halb benommen - wie aus
weiter Ferne ein dumpfes Pochen und eine Stimme.
    »Ist da jemand? H-a-l-l-o?«
    Die Stimme kam hinter der Tür des
Revisionsschachtes her, der den Handwerkern und dem Hausmeister zugänglich war.
    Der Hausmeister?
    Wie aus unendlicher Tiefe seines Bewußtseins
stieg der Gedanke im Hirn des PSA-Agenten auf. Er erfaßte die Überlegung nicht
richtig. Es war mehr ein Ahnen - und ein Sehnen ...
    Natürlich. Der Lärm, den der aufschlagende
Fahrstuhlkorb verursacht hatte, war in dem großen Haus nicht unbemerkt
geblieben. Andere Bewohner hatten ihn gehört. Auch der Hausmeister. Vielleicht
war er auch durch andere Hausbewohner alarmiert worden.
    Ein metallisches Quietschen war zu hören.
    Larry merkte, daß er seine Lippen bewegte, um
Antwort zu geben, um auf sich aufmerksam zu machen. Es kam ihm auch so vor, als
würde er ein paar unartikulierte Laute von sich geben. Aber ob er wirklich
gehört wurde, konnte er nicht sagen.
    Quietschend öffnete sich eine Tür.
    »Da kommt Rauch ’raus !« schrie eine Stimme. »Verdammt, auch noch Feuer ... Schnell die Feuerlöscher ...
beeilt euch! Verdammt noch mal, bewegt eure müden Kadaver !«
    Schnelle Schritte waren zu
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