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1382 - Götterfluch

1382 - Götterfluch

Titel: 1382 - Götterfluch
Autoren: Jason Dark
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kennen als eine imposante Schattengestalt. Ein mächtiger und dichter Haarwuchs, der heller war als sein Gesicht.
    Hinzu kam der Umhang oder die Kutte, die seine Gestalt bedeckte und ihm bis zu den Knöcheln reichte.
    Kazar genoss seinen Auftritt. »Nun, habt ihr mit mir gerechnet?«
    Da Rebecca durch zu große Emotionen beeinflusst wurde, raunte ich ihr zu: »Ich werden reden.«
    »Okay«, hauchte sie zurück.
    »Wir sind nicht besonders überrascht«, erklärte ich. »Es musste ja jemanden geben, der alles aus dem Hintergrund heraus leitet. Sie waren der Einzige, der mir da einfiel.«
    »Sehr gut, Sinclair.«
    »Da Sie meinen Namen kennen, werden Sie sich mit mir beschäftigt haben, denke ich.«
    »Und ob, denn das musste ich. Ich sehe Sie als Gegner und Helfer zugleich an. So ist das.«
    »Sie können das auch erklären?«
    »Selbstverständlich.« Er sprach mit seiner tiefen Stimme, deren Klang einen Menschen in ihren Bann ziehen konnte. »Ich habe in meiner Heimat alles vorbereiten können, Sinclair, aber um einen großen Erfolg zu erreichen, brauchte ich etwas, das es dort unten nicht gibt. Nicht so jedenfalls, wie ich es wollte, nämlich mit einer großen Kraft und Macht versehen.«
    »Mein Ankh.«
    »Gratuliere. Perfekt. Es freut mich, dass sie mitdenken, Sinclair.«
    »Das war nicht schwer. Ich habe schließlich bemerkt, dass es fehlte, Kazar.«
    »Damit habe ich auch gerechnet. Und ich wollte auch unser Zusammentreffen, denn ich weiß, dass jemand wie Sie nicht aufgibt. Er machte immer weiter, und das kann ich schlecht zulassen.«
    »Was wollen Sie?«
    »Alles!«
    »Sie haben das Ankh. Reicht es Ihnen nicht?«
    »Nein, denn Sie wollen es zurückhaben. Ich weiß um die Kraft des Henkelkreuzes, und ich weiß auch, dass sich der alte Götterfluch erfüllen wird. Das Ankh ist das Leben, und mit seiner Hilfe wurden aus den fünf toten Körpern wieder lebende Personen. Es war wie ein Wunder, und ich bin dankbar dafür. Die mächtigen Götter der Unterwelt haben sie loslassen müssen, jetzt leben sie wieder, und ich habe sie aus diesem Raum entlassen, damit sie sich mit ihrer neuen Umgebung vertraut machen können.«
    So etwas in dieser Richtung hatte ich mir schon gedacht. Gleichzeitig erinnerte ich mich an Suko, der unterwegs war, um uns beizustehen. Es konnte durchaus sein, dass er den Gestalten über den Weg lief. Besser, wenn es ihm widerfuhr, als einem Menschen, der nicht eingeweiht war. Suko würde wissen, was zu tun war.
    Rebecca Taylor begriff das alles noch nicht. Sie klammerte sich erneut an mich und flüsterte: »Das kann… das kann doch alles nicht wahr sein, John. Bitte, sagen Sie, dass es nicht stimmt.«
    »Doch, leider stimmt alles, was er sagt.«
    »Gut, dass Sie es einsehen, Sinclair. Auch Sie können den Götterfluch nicht stoppen, und Ihr Ankh hat sogar mitgeholfen, ihm den Weg zu bahnen. So ist das nun mal.«
    Mich regte seine Arroganz auf. Ich hätte ihm am liebsten in einen der Särge gestopft, doch die Nerven zu verlieren, wäre genau das Falsche gewesen.
    »Ich wundere mich nur«, sagte ich, »dass es so lange gedauert hat, bis der Götterfluch sich erfüllte.«
    »Ja, es ist wirklich viel Zeit vergangen. Sie musste auch vergehen, bis bestimmte Konstellationen eintrafen.«
    »Fünf Mumien«, sagte ich.
    Kazar lächelte. »Die jetzt wieder leben.«
    »Obwohl sie damals getötet wurden.«
    »Sehr richtig, Sinclair.«
    »Warum?«
    Er hob die Schultern und tat lässig und zugleich überheblich.
    »Das hat einfach so sein müssen«, erklärte er. »Es waren fünf Hohepriester, die sich gegen den Schlangengott Anophis auflehnten. Man hat seine Organe in den Kanopen verteilt, aber es ging etwas schief. Einer der mutigen Männer wurde ein Opfer des Schlangengotts und zugleich sein Helfer, obwohl er mit ihm begraben wurde. Sein Geist überlebte nämlich.«
    »Und weiter?«
    »Lange Zeit irrte sein Geist umher. Auch die vier Hohepriester waren inzwischen tot, und man bestattete sie bei der fünften Mumie. Aber der Geist allein ist wichtig. Damit erzähle ich Ihnen nichts Neues. Er war all die Zeit unterwegs auf der Suche nach einem neuen Körper, und den hat er vor gut dreißig Jahren auch gefunden.«
    »In Ihnen.«
    »Perfekt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Dreißig Jahre haben Sie gesagt. Warum haben Sie so lange gewartet. Sie hätten schon damals…«
    »Hätte ich«, unterbrach er mich. »Aber es wäre nicht so wirkungsvoll gewesen. Ich hatte schon zu dieser Zeit einige Vorbereitungen zu
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