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1375 - Wächterin der Toten

1375 - Wächterin der Toten

Titel: 1375 - Wächterin der Toten
Autoren: Jason Dark
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jungen Leute wieder neben dem dunklen Mini. Sie waren mit Weihwasser ausgerüstet worden und hatten vom Pfarrer auch Kreuze bekommen. Aber wie es genau weitergehen sollte, darüber mussten sie noch sprechen.
    »Was machen wir?«
    Johnny lächelte. »Du kennst dich hier aus. Vielleicht hast du eine Idee, wo sich Ghouls verkriechen können?«
    »Mir kommt nur der Friedhof in den Sinn.«
    »Das ist zu wenig.«
    »Warum?«
    »Nachdem sie bei dem Grab der Lamberts Schiffbruch erlitten haben, würden sie sich nicht mehr die Mühe machen und dort noch weiter graben. Sie könnten auch zu sehr auffallen.«
    »Woran denkst du dann?«
    »Es kann sein, dass sie sich versteckt haben und nur auf eine günstige Gelegenheit warten.«
    »Und wo sollte das sein?«
    »Das weiß ich leider auch nicht. Irgendwo in der Nähe. An einem zentralen Ort möglicherweise. So genau bin ich da nicht informiert. Oder sie warten ab, bis es dunkel geworden ist.«
    »Damit rechne ich eher.«
    »Wir werden uns trotzdem umschauen.«
    Es gab nichts mehr zu diskutieren. Doch als beide wieder im Mini saßen, rückte Johnny mit einem Vorschlag heraus.
    »Es könnte ja sein«, sagte er, »dass man sie in der Zwischenzeit sogar gesehen hat. Sie fallen natürlich auf. Wenn irgendwelche Zeugen vorhanden gewesen sind, haben sie das bestimmt nicht für sich behalten. So etwas ergibt einen idealen Dorfklatsch für eine Kneipe.«
    »An welche hast du gedacht?«
    »Ruby Quentins Gasthofs scheint so etwas wie ein Mittelpunkt zu sein, denke ich.«
    »Ja, so gesehen hast du Recht.«
    »Dann fahren wir doch hin.«
    Es gab keine Diskussionen mehr. Diesmal setzte sich Clara wieder hinter das Steuer. Sie schüttelte den Kopf und musste das loswerden, was ihr auf dem Herzen lag.
    »Wenn mir heute Morgen jemand gesagt hätte, was ich am Abend erleben würde, hätte ich ihn ausgelacht – ehrlich. Es ist ein Wahnsinn, was ich in der kurzen Zeit erfahren habe, aber alles scheint zu stimmen. Mir kommt es vor, als hätte das Schicksal es gewollt, dass wir beide zusammenkommen und du dich um die Dinge kümmerst.«
    »Kann sein.«
    »Du glaubst daran?«
    »Mal mehr, mal weniger.«
    Clara musste lachen. »Und was ist, wenn ich dich mal in London besuche? Was würde dann abgehen? So sagt man doch – oder?«
    »Ja, die Post würde abgehen. Hip hop und so. Das ist angesagt in den Discos.«
    »Klar, die gibt es ja bei euch. Ich kenne auch einige, aber die kannst du mit denen in London nicht vergleichen. Was ich darüber in der Glotze gesehen habe, ist schon scharf.«
    »Stimmt. Da werden Trends gemacht. Aber London hat nicht nur Discos. Es gibt auch andere tolle Ecken.«
    »Mit oder ohne Ghouls?«
    »In der Regel ohne.«
    Die beiden hatten ihr Ziel erreicht, und das Gespräch verstummte.
    Vor dem Haus standen noch immer die Tische, und bis auf einen waren alle besetzt. Zwar lag noch immer der feuchte Dunst über allem, aber es war nicht kalt geworden, eher schwül, was in dieser Gegend allerdings recht selten vorkam.
    Die Wirtsleute hatten alle Hände voll zu tun, denn im Inneren des Lokals saßen ebenfalls Gäste. Man hörte es an den Stimmen, die nach draußen klangen.
    Vor dem Haus saßen nicht nur Einheimische. Auch Touristen hatten den Weg in diese vor allen Dingen ruhige Idylle gefunden und waren dem Campground entflohen.
    Johnny stemmte seine Hände in die Hüften und drehte sich auf der Stelle herum. »Ich würde behaupten, dass alles normal aussieht.«
    »Traust du dem Frieden denn?«
    »Nein. Oder ja. Er wird erst gestört, wenn man ihn…«
    »Da kommt Ruby.«
    Johnny drehte sich um. Die Wirtin schleppte ein Tablett mit Getränken. Wenn sie es geleert hatte, würden sie die Frau ansprechen, und sie wollten sie auch nicht lange aufhalten.
    Um in das Lokal zu kommen, musste sie an ihnen vorbei. »Hast du mal eine Sekunde, Ruby?«
    Die Wirtin blieb stehen und drehte Clara ihr Gesicht zu. »Was gibt es denn?«
    »Nur eine kurze Frage.«
    »Ja.« Ruby Quentin strich einige Haarsträhnen aus der verschwitzten Stirn. »Es ist furchtbar«, sagte sie. »Aber mit diesem Ansturm haben wir nicht gerechnet. Und gleich kommt auch noch der Pfarrer mit ein paar Leuten. Sie haben was zu essen bestellt. Zum Glück habe ich die Aushilfe bekommen. Da läuft es dann wieder.«
    »Ist dir etwas aufgefallen?«, fragte Clara.
    »Wie? Was meinst du?«
    »Fremde, zum Beispiel.«
    »Klar, die sitzen hier.«
    »Die meinen wir aber nicht.«
    »Welche dann?« Die Stimme der Wirtin klang bereits
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