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1363 - Krieg der Städte

Titel: 1363 - Krieg der Städte
Autoren: Unbekannt
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blickte er zu der blauen Sonne empor. Anklam war einer von fünf Sternen Hangays, die eine auffällige Konstellation in der Art eines regelmäßigen Fünfecks bildeten. LEDA hatte sie als Pentagramm bezeichnet. Von den vier anderen Sternen erschienen zwei dem menschlichen Auge grün, zwei strahlten rötlich. Mit Anklam konnte keiner von ihnen verwechselt werden.
    Von dem Planeten, der zu dem Mond gehörte, auf dem der Terraner sich befand, war nichts am Himmel zu sehen. Er befand sich auf der Nachtseite des Trabanten. „Hallo, LEDA", versuchte Perry es noch einmal.
    Die Kapsel meldete sich nicht. Selbst nach einer halben Stunde war noch keine Verbindung zustande gekommen. War die Kapsel etwa vernichtet?
    Rhodan glaubte es nicht. Ihre technischen Fähigkeiten verhinderten Übergriffe Fremder.
    Was aber war dann los? War die Verbindung noch immer nicht möglich?
    Er kniff die Augen zusammen und musterte den bläulichen bis gelben Himmel. Er sah keine hellen Punkte, keine Sicheln und Scheiben. Da war nichts. Es fehlte nicht nur der Planet, es fehlten auch Hinweise auf die anderen Monde. Immerhin besaß Nuru elf davon, und auch die Planeten Zimbon mit achtzehn und Langlai mit sechzehn waren gut bestückt. Die drei braunen Zwerge, um solche handelte es sich bei den Planeten, hatten mehrere Trabanten, die Atmosphären besaßen und bewohnbar waren.
    Der Terraner kehrte zu der Schräge an der Felswand zurück und stieg höher empor, als die Öffnung gelegen war. Er legte die Hand vor die Augen und spähte in die Helligkeit über dem Wald hinein. In der Ferne glaubte er so etwas wie einen Berg zu erkennen, ganz sicher war er sich aber nicht. Wieder stieg er hinab. Er hatte einen Entschluß gefaßt. Er wollte sich auf den Weg machen, um die fremde Umgebung zu erkunden. Den Worten des Tribunals zufolge mußte er mit allerlei Gefahren rechnen.
    Er versuchte ein letztes Mal, Kontakt mit der DORIFER-Kapsel zu bekommen. Auch dieser Versuch schlug fehl, und der Terraner gab es auf. Es hatte keinen Sinn. Langsam begann er sich damit abzufinden, daß der große blaue Stern hoch am Himmel doch nicht Anklam war und daß ihn die Hauri auf eine weit von Anklam entfernte Welt gebracht hatten.
    Er wollte versuchen, Gewißheit darüber zu erhalten.
    Er setzte sich in Bewegung und schritt auf den Wald zu. Die roten Bäume und Büsche zogen sich entlang dem Felsmassiv in beide Himmelsrichtungen, ein Ende des Waldes war nicht zu erkennen. Wenn es einen Weg gab, dann führte er durch ihn hindurch.
    Seine Suche nach einem Trampelpfad oder anderen Spuren blieb ergebnislos. Er zog die Kombiwaffe und entsicherte sie. Vorsichtig drang er in das Unterholz ein.
    Die Bäume ähnelten nur von der Höhe her denen, die er gewohnt war. Sie besaßen Stämme, die sich verzweigten und regelrechte Bündel bildeten, die in die Höhe strebten. Manchmal gab es Hohlräume dazwischen. Das Astwerk bestand aus Auswüchsen, die zu den Nachbarbäumen hinüberwuchsen und sich dort verschlangen. Dadurch bildete der Wald eine einzige, feste Mauer, die in etwa drei Metern Höhe begann. Kein Sturm konnte diese Bäume knicken oder gar entwurzeln. Wenn es eine Gefahr für den Wald gab, dann kam sie nicht vom Wind, sondern von unten aus dem Boden oder von der Sonne am Himmel.
    Rhodan setzte seinen Weg fort. Er bewegte sich langsam, schaute nach allen Seiten und folgte seinem Instinkt, der ihn hoffentlich auf die andere Seite des Waldes führen würde.
    Er lauschte. Bis jetzt war es ruhig geblieben. Nun aber hob ein Wispern und Flüstern an, als sprächen Dutzende von Wesen auf ihn ein. Das Wispern blieb, es begleitete ihn eine ganze Stunde lang. Es kam aus dem verflochtenen Geäst, und Rhodan konnte im Halbdunkel nicht erkennen, was es verursachte.
    Eine Gefahr stellte es nicht dar, dennoch ließ der Terraner in seiner Aufmerksamkeit nicht nach. Der Wald über ihm wurde immer dichter. Die erwartete Dunkelheit blieb jedoch aus. Es gab seltsame fluoreszierende Schlieren, die sich durch das Geäst zogen und immer mehr wurden, je weiter Rhodan ging.
    Irgendwo voraus plätscherte es. Perry hielt an und wandte den Kopf. Hatte er Wasser gehört?
    Plötzlich klang ein Schrei auf. Durch das Flechtwerk der Bäume hörte er sich dumpf an, und es gab ein fünffaches Echo. „Hilfe!"
    Rhodan beschleunigte den Schritt. Er hatte das Wort deutlich verstanden. Wieder hörte er den Ruf und wurde sich über die Richtung im klaren. Zwischen ihm und seinem Ziel vernahm er erneut das
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