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1363 - Hexen, Witwen und Assunga

1363 - Hexen, Witwen und Assunga

Titel: 1363 - Hexen, Witwen und Assunga
Autoren: Jason Dark
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kein Bluff gewesen. So ging ich neben Dracula II auf die Wand zu, in der sich keine Gestalt mehr abzeichnete, sondern nur ein düsterer Hintergrund, in dem ich nichts klar erkennen konnte.
    Als Mallmann sein Bein anhob, tat ich es ihm nach. Wir hätten gegen die Wand fallen müssen, was auch passierte, aber sie hielt uns nicht auf, sondern ließ uns durch, und so gelangten wir in das Reich, in dem Assunga regierte…
    ***
    Ich war schon in einige Dimensionen auf eine magische Art und Weise gereist. Ich kannte die verschiedenen Landschaften und Gefahrenstufen, aber die Welt der Assunga sah beim ersten Hinschauen aus wie die, aus der ich kam.
    Möglicherweise um einen Deut dunkler. Von einem Dämmerlicht wollte ich nicht sprechen, aber eine Sonne gab es auch nicht, die ihre hellen Strahlen geschickt hätte.
    Es wäre auch nicht normal gewesen, denn Vampire konnten vieles vertragen, nur kein Sonnenlicht. Das brannte sie aus oder ließ sie in Flammen aufgehen, wobei es auch Ausnahmen von der Regel gab.
    Da brauchte ich nur an Mallmann und Justine Cavallo zu denken.
    Ich tat das, was ich immer tat, wenn ich fremdes Terrain betrat. Ich schaute mich um. Will Mallmann, der in der Nähe stand, ließ mich gewähren.
    Ich hatte eine Stadt verlassen, war aber nicht in eine Stadt hineingetreten, sondern befand mich in einer recht leeren und auch ländlichen Umgebung. Meine Füße standen auf einem Boden, der mit einer grünen Rasenschicht bedeckt war. Nicht weit entfernt baute sich ein Waldrand auf, und ich hatte den Eindruck, in Aibon zu sein, denn dieses geheimnisvolle Land war ebenfalls grün.
    »Bist du enttäuscht, John?«
    »Noch nicht. Ich hatte es mir nur anders vorgestellt.«
    »Du willst die Hexen und Vampirinnen sehen.«
    »Auch das.«
    »Dann komm mit.«
    Es blieb mir nichts anderes übrig. Er kannte sich hier besser aus, ich war nur ein Gast und hoffte stark, dass dies auch so bleiben würde.
    Einen normal begehbaren Weg hatte ich bisher nicht gesehen, und das blieb auch so. Unser Ziel war der Waldrand, aber wir brauchten uns nicht durch dichtes Unterholz zu schlagen, denn Mallmann kannte sich aus. Er schritt um eine Baumgruppe herum, die teilweise vertrocknet und deshalb braun war und blieb sofort stehen, wo sich ein Pfad abzeichnete, der den Wald durchschnitt.
    Er deutete nach vorn und sagte: »Ich möchte dich warnen, John.«
    »Vor wem?«
    »Der Wald bietet Dunkelheit und Schutz. Es gibt nicht wenige, die ihn als sicheren Ort empfinden und immer auf der Suche nach dem frischen Blut sind.«
    »Verstehe.« Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Zugleich holte ich meine Beretta hervor und hielt sie Mallmann unter die Nase. »Reicht das als Antwort?«
    Er drückte den Kopf leicht zurück, obwohl er selbst keine Furcht vor einer geweihten Silberkugel zu haben brauchte. »Du solltest dich zusammenreißen. Es könnte sein, dass du meine Freunde und Freundinnen noch mal brauchst, wenn es um den Schwarzen Tod geht.«
    »Ich werde nicht als Erster angreifen.«
    Der Vampir sagte nichts mehr und setzte sich in Bewegung. Meine Beretta steckte ich nicht wieder weg. Ich behielt sie in der rechten Hand, und mein Kreuz steckte in der Tasche. Als ich danach fühlte, merkte ich schon die Wärme, die es abstrahlte, und es kam sogar ein leichtes Vibrieren hinzu, als hätte sich irgendein Handy gemeldet.
    Mein Talisman reagierte auf die permanente Andersartigkeit, die nach außen hin gar nicht so zur Geltung kam, denn ich hatte tatsächlich den Eindruck, durch einen normalen Wald zu schreiten.
    Diese Umgebung hatte auch nichts mit der Vampirwelt zu tun, die mal Dracula II gehört hatte und auch von ihm erschaffen worden war. Seine Welt war leer und trostlos gewesen, einfach ein großes Nichts aus Felsen, Hügeln und tiefen dunklen Schluchten, in denen die Blutsauger Zuflucht gefunden hatten.
    Bis dann der Schwarze Tod erschienen war. Als er einschwebte, überlebte kein Blutsauger.
    Hier blieben sie. Es gab die Verbrüderung zwischen Hexen und Vampiren. Sie lauerten im Wald, mein Kreuz hatte nicht grundlos reagiert. Im Gegensatz zu Mallmann schaute ich nicht nur nach vorn, sondern auch nach rechts und links zu den dunklen Waldrändern hin und auch zum Unterholz, das dort einen dichten Saum bildete.
    Der Weg wurde schnell überwachsen. Da bildete das hohe Gras neben den Farnen und breitblättrigen Gewächsen so etwas wie eine Schicht. Es lagen auch abgeknickte Zweige am Boden und sogar ein Paar braune Äste.
    Die Untoten waren
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