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1361 - Sheilas Horrorzeit

1361 - Sheilas Horrorzeit

Titel: 1361 - Sheilas Horrorzeit
Autoren: Jason Dark
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während der Fahrt mit dem Riesenrad den Befehl bekommen würde, sich, die Gondel und andere in die Luft zu sprengen. Sie machte auf mich wieder einen etwas normaleren Eindruck, und ich hoffte, dass sie mir auch zur Seite stand.
    Für mich war es wichtig, dass sie den Gürtel loswurde. Noch standen wir. Die anderen Fahrgäste genossen den Ausblick und kommentierten ihn entsprechend.
    »Wie kann ich ihn lösen?«
    »Am Rücken, John.«
    »Okay. Bleib bitte ruhig sitzen. Beug dich nur etwas vor. Ich werde jetzt versuchen, dir den Gürtel abzunehmen.«
    »Bitte.«
    Ich stand auf. In der Mitte der Gondel gab es einen Stab, an den ich mich festhalten konnte. Das tat ich zunächst, denn als sie stand, hatte ich ein anderes Gefühl als beim Sitzen. Da merkte ich schon, dass die Gondel leicht schwankte. In dieser Höhe war das nicht eben angenehm. Zum Glück besaß ich keine Höhenangst.
    Vor Sheila beugte ich mich vor. Meine Hände glitten an ihren Hüften vorbei, um den Rücken zu erreichen.
    Der Sprengstoff sah aus wie dicke Zigarren. Er steckte in Schnallen. Ich entdeckte wie nebenbei auch die feinen Drähte, die ihn mit dem Zünder verbanden und hütete mich davor, irgendetwas Falsches zu berühren, denn ich war kein Sprengstoffexperte.
    Mein Körper befand sich so nah an Sheila, dass ich ihr Zittern spürte. Und auch ihre Stimme zitterte bei der nächsten Frage. »Hast du es gefunden?«
    »Noch nicht.« Meine Hände glitten weiter, und die Fingerkuppen fanden sich ein Sheilas Rücken wieder zusammen.
    Genau dort entdeckte ich die Schnalle. Sie war tatsächlich wie ein normaler Gürtel zusammengeschoben. Es wunderte mich, wie leicht es war, das verdammte Ding zu lösen.
    Die Zeit drängte, okay. Ich überstürzte trotzdem nichts und bekam auch mein Zittern in den Griff. So ging ich sehr langsam und Millimeter für Millimeter vor, um den Gürtel zu lösen.
    »Schaffst du es?«
    »Ich denke schon.«
    »Danke.«
    »Abwarten. Aber ich soll dir von Bill einen schönen Gruß bestellen. Er wartet auf dich.«
    Da konnte Sheila sogar etwas lachen, und ich hatte es endlich geschafft, den Gürtel zu lösen.
    Das erste Aufatmen konnte stattfinden. Mit dem Gürtel in der Hand trat ich wieder zurück und setzte mich auf meinen Platz. Jetzt musste ich das Ding nur noch loswerden.
    Ich dachte daran, dass wir uns direkt am Ufer der Themse befanden. Wenn ich das verdammte Ding weit genug wegschleuderte, würde es im Wasser landen.
    Es gab auch keine Schiffsanlegestelle in der Nähe. Natürlich war es ein Risiko, aber ihn zu behalten und damit rechnen zu müssen, dass er explodierte, war auch nicht das Wahre.
    Moment, das kam ja gar nicht mehr in Frage. Er befand sich nicht mehr an Sheilas Körper. Auch wenn sie den Befehl erhielt, sich in die Luft zu sprengen, war das nicht möglich, weil ich ihn besaß. Da hätte sich Saladin besser eine Fernzündung aussuchen sollen.
    Ich wollte Sheila mit einer weiteren Bemerkung schon Mut machen, als zwei Dinge passierten.
    Zum einen setzte sich das Millennium Eye wieder in Bewegung.
    Zum anderen veränderte sich Sheila. Sie verlor die relative Lockerheit, sagte plötzlich »Ja« und schoss von ihrem Sitz hoch.
    Ich begriff es erst eine Sekunde später.
    Sie hatte den Befehl bekommen.
    Und jetzt griff sie mich an, um den verdammten Gürtel zu sprengen!
    ***
    Bill Conolly stand auf seinen Füßen und schaute auf den Bewusstlosen nieder. Er atmete schwer, und Suko sah man an, was er am liebsten getan hätte.
    »Lass es lieber sein, Bill, wir haben ihn auch so. Nicht er hat gewonnen, sondern wir!«
    »Das weiß ich nicht. Solange ich Sheila nicht in meinen Armen halte, kann ich daran nicht glauben. Tut mir Leid.«
    »Du wirst es bald können, keine Sorge.« Suko bewegte seinen rechten Arm und holt das Handschellenpaar hervor. Es war sicherer, wenn Saladin gefesselt wurde.
    Von draußen her drang der Krach einer Explosion an ihre Ohren, und sie wussten, dass dies nur einen Grund haben konnte.
    Bill Conolly wurde zu Eis. Sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert, und Suko musste zugeben, dass er den Reporter so noch niemals gesehen hatte.
    Der Schrei war in Bills Kehle erstickt, aber er würde irgendwann raus müssen.
    Auch für Suko war es schlimm. Er wollte nicht wahrhaben, was er vielleicht zu sehen bekam, aber er musste es sehen, auch wenn die Realität noch so grauenhaft war. Deshalb machte er auf der Stelle kehrt und rannte nach draußen.
    Jetzt bewegte sich auch Bill, der Suko nachrannte. Beide
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