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1359 - Der letzte Krieger

Titel: 1359 - Der letzte Krieger
Autoren: Unbekannt
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wohlwollend, während das Heckgesicht zu einer grimmigen Fratze verzerrt war. „Warum verkriechst du dich in deiner Rüstung, Yarun?"
    „Ich brauche die Abgeschiedenheit meines Kampfgefährts. Ich halte innere Einkehr, bevor ich auf die Jagd gehe."
    „Das klingt mir nach Flucht vor der Realität."
    „Das mag schon sein. Aber vielleicht ist die Pararealität eines Psionischen Labyrinths die bessere Wirklichkeit."
    „Du weißt, was aus Ayanneh und Nastjor geworden ist? Sie waren Schwächlinge, weil sie der Aufforderung der Singuva nachgekommen sind."
    „Diese Gefahr besteht bei mir nicht. Yarun läßt sich von keinem Singuva befehlen. Willst du ein Bild von meinem Animateur Phleg haben?"
    Die Projektion wechselte nun die Transmitterplattform von Llango Cripa. Darüber schwebte ein einzelner geschwänzter Zwerg-Pterus. Es gab einen Schwenk zu einem der Zubringertunnel, wo weitere gut hundert Singuva aufgereiht standen - alle durch energetische Fesseln zur Bewegungslosigkeit verdammt. „Das sind die Opfer, auf die ich mit einigen ausgesuchten Getreuen Jagd machen werde."
    „Deine Labyrinthe erlöschen eines nach dem anderen, Yarun", sagte Ijarkor beschwörend. „Und die Gefahr, daß du aus dem Labyrinth von Srunquil nicht mehr zurückkehren kannst, weil den Llangos die Psinergie entzogen wird, ist groß."
    „Wenn schon! Srunquil hat mich immer schon fasziniert. Es ist das einzige Eislabyrinth. Wenn du die Oberfläche genau beobachtest, dann kannst du es im Eis wetterleuchten sehen. Das sind die Leuchtspuren, die die Verdammten der Labyrinthe ziehen. Aber was du von diesem Kontinuum zu sehen bekommst, das ist nichts im Vergleich zu dem, was die Labyrinthwelt zu bieten hat. Komm mit mir, Ijarkor, und du wirst es nicht bereuen. In der Pararealität von Srunquil liegt das letzte Paradies, das letzte Revier, in dem sich ein Ewiger Krieger noch behaupten kann."
    „Und ich sage dir, das wäre Flucht vor der Wirklichkeit!"
    „Aber welche Alternative hättest du mir zu bieten?"
    „Hör mir genau zu!" verlangte Ijarkor und erzählte dann von seinen und Stalkers Plänen für ein neues Sternenreich, dessen Ordnung ganz im Sinn ESTARTUS ausgerichtet sein sollte, so daß die Superintelligenz bei ihrer Rückkehr zufrieden und stolz auf die Verwalter ihres Erbes sein konnte. Er endete: „ESTARTU lebt! Und sie wird wiederkehren. Und wir werden ihr den gebührenden Empfang bieten."
    „Was gibt es aber für einen Ewigen Krieger, wenn man ihn seines Fundaments, des Permanenten Konflikts, beraubt, noch Ehrenvolles zu tun?"
    „Den Kampf gegen die hinterhältigen und machtbesessenen Singuva!"
    „Das wäre vielleicht eine Aufgabe. Ich werde mir dein Angebot durch den Kopf gehen lassen, Ijarkor."
    „Versprich mir nur, daß du nichts unternimmst, bevor du mit mir gesprochen hast, Yarun!"
    Stalker traf mit der GOMSTAR ein, und mit ihm kam die Psionische Lumineszenz.
    Dieses Phänomen von hyperenergetischen Strömungen, die in das vierdimensionale Kontinuum des Standarduniversums einbrachen und sich hier als eine Art fünfdimensionales Wetterleuchten bemerkbar machten, gab es erst, seit das Kosmonukleotid DORIFER den Kollaps erlitten hatte. Diese Überschlagenergien wurden als phantastische Lichtmuster sichtbar. Sie zeigten sich im Bereich von Planeten ebenso wie im Leerraum zwischen den Galaxien. Sie hüllten ganze Sonnensysteme in ihr Lichterspiel und erreichten oftmals eine Ausdehnung von mehreren Lichtjahren, dehnten sich dann aber nur lichtschnell weiter aus.
    Obwohl sie mit Hypertastern zu orten waren, hatten sie jedoch keinen schädigenden Einfluß auf technische Geräte, die auf fünfdimensionaler Basis arbeiteten. Die Psionische Lumineszenz hatte höchstens einen Einfluß auf die Psyche von Intelligenzwesen, denn es schien, daß sie den Untergang dieses kosmischen Sektors signalisierte.
    Dieses „psionische Wetterleuchten" trat überall dort auf, wo sich Kalmenzonen gebildet hatten - und wo ein Zusammenbruch des Psionischen Netzes bevorstand. Aber selbst dafür ließ sich kein exakter wissenschaftlicher Beweis finden, denn manchmal kam es zur Psionischen Lumineszenz, ohne daß die zu erwartende Destabilisierung des Psionischen Netzes folgte.
    Und als Stalker mit der GOMSTAR nach Srunquil kam, zog er in seinem Schlepptau eine solche Lichtspur hinterher. Das Irrlichtern breitete sich mit Lichtgeschwindigkeit aus und hüllte bald den ganzen Eisplaneten ein, reichte weit über diesen hinaus. „Es scheint fast, als seist du
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