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1358 - Der Vampirpakt

1358 - Der Vampirpakt

Titel: 1358 - Der Vampirpakt
Autoren: Jason Dark
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Dann schüttelte sie den Kopf.
    Suko gefiel die Redaktion nicht. Glenda verhielt sich ganz anders als sonst. Für ihn stand fest, dass sie etwas Ungewöhnliches erlebt haben musste. Sie stand zwar nicht unter Schock, war aber leicht irritiert.
    Er legte ihr seine Hände auf die Schultern. »Bitte, Glenda, was ist geschehen?«
    Sie schluckte, atmete schwer und hob den Kopf. Dabei blies sie Suko ihren Atem ins Gesicht. »Es war bei Luigi. John und ich sind zu ihm gegangen. Wir haben dort ganz normal gesessen, bis…«, sie lachte auf. »Ja, bis er dann kam.«
    »Wer kam?«, fragte Suko.
    Glenda blickt ihm starr in die Augen. »Es… es … war Saladin, der auftauchte.«
    Suko gab keine Antwort. Der Kommentar war ihm in der Kehle stecken geblieben. Er trat einen Schritt zurück, um Glenda besser anschauen zu können. Sehr langsam schüttelte er den Kopf, und in seinen Augen erschien ein zweifelnder Ausdruck.
    »Nein, das ist nicht wahr – oder?«
    »Doch, Suko, es ist wahr. Er ist gekommen. Saladin sitzt bei John Sinclair.«
    Der Inspektor holte tief Luft. Er bewegte sich zwar nicht von der Stelle, doch in seinem Inneren fand ein regelrechter Kampf statt.
    Ausgerechnet Saladin! Ausgerechnet die Person, die Suko als eine der wenigen Menschen an den Rand einer Katastrophe gebracht hatte. Es war der reine Wahnsinn gewesen. Er hätte sich vor einigen Wochen in Alet-les-Bains nicht vorstellen können, dass ihm einmal so etwas widerfahren würde. Es war für ihn wirklich hart an der Grenze gewesen. Da hatte das Grauen mit aller Macht zugeschlagen und ihn durch Saladin kontrolliert. Dank Saladins Kräften wäre Suko fast zu einem Mörder geworden, und das Opfer hatte Godwin de Salier, der Templerführer, sein sollen, um einem van Akkeren so den Weg freizumachen.
    Er sagte nichts. Er kaute, obwohl sich nichts in seinem Mund befand. Die Muskeln in seinem Gesicht bewegten sich, und es lag plötzlich ein Ausdruck in seinen Augen, der Glenda erschreckte.
    »Bitte«, flüsterte sie, »denk jetzt nach. Erst nachdenken, dann…«
    »Das tue ich bereits«, unterbrach er sie.
    »Dann ist es gut.«
    Suko verengte seine Augen. Er stand noch immer unter Druck und presste seine Frage hervor: »Sind die beiden noch im Lokal?«
    »Als ich ging, waren sie es.«
    Suko nickte. »Das ist gut«, flüsterte er. »Das ist sogar sehr gut, denke ich mir.«
    Als Glenda diesen Satz hörte, erschrak sie. »Bitte, du willst doch nicht etwa…«
    »Doch, Glenda, ich will. Ich weiß, was er mit mir gemacht hat, und ich habe nur auf die Gelegenheit gewartet, um ihm gegenüberzutreten. Ich werde hingehen und ihn stellen. Du wirst das nicht verstehen aber ich bin ihm das einfach schuldig. Und mir ebenfalls, Glenda.«
    Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, wenn sie dagegen sprach.
    Was Suko sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, das zog er durch.
    Da war er auch dazu bereit, alles andere in den Hintergrund zu stellen.
    Er sagte kein Wort mehr zu Glenda, sondern schob sie einfach zur Seite und ging zur Tür. Sehr bald war er verschwunden.
    Glenda blieb im Büro zurück. Sie spürte das Zittern in ihren Knien und überlegte, ob sie einen Fehler begangen hatte. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wenn sie Suko nichts erzählt hätte.
    Sie überlegte, ob es sinnvoll war, wenn sie John über Handy anrief. Nein, nur das nicht. Sie wollte nicht in Gefahr laufen, einen weiteren Fehler zu begehen. Hoffentlich hatte sie nicht die Lunte angezündet, die zu einem Pulverfass führte, das plötzlich mit einer gewaltigen Detonation in die Luft flog.
    Wie eine Schlafwandlerin ging sie zu ihrem Platz und ließ sich darauf nieder. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass letztendlich alles gut über die Bühne ging…
    ***
    Ich schaute Saladin in das glatte feiste Gesicht, dessen Haut immer noch etwas glänzte. Seine letzten Sätze hallten noch in meinem Kopf nach, und so fragte ich mich, ob er geblufft oder die Wahrheit gesagt hatte.
    Zu durchschauen war ein Mann wie er nicht. Es brachte ihm zudem keine Vorteile, wenn er mich traf, nur um mir einen Bluff unter die Weste zu drücken. Da war es schon besser, wenn ich mich darauf einstellte, dass er die Wahrheit sagte.
    Außerdem schien er mit seinem Latein am Ende zu sein, sonst wäre er nicht zu mir gekommen, denn plötzlich konnte ich mir vorstellen, dass er einen Partner suchte. Schließlich war ihm van Akkeren abhanden gekommen. Es gab ihn nicht mehr in der Form, wie er ihn kannte. Er zählte nicht mehr zu den Menschen, die
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