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1351 - Die Materiequelle

Titel: 1351 - Die Materiequelle
Autoren: Unbekannt
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hatte."
    „Ja, Sir", sagte die Bordpositronik.
    Galbraith runzelte die Stirn. „Was soll das heißen >ja, Sir    „Wermutkur?" dehnte Galbraith entrüstet. „Für was hältst du mich, du mißratener Computer? Für einen Säufer?"
    „Davon war nicht die Rede, Sir!" widersprach die Positronik. „Ich meinte eine Kur, die nur für den durchstehbar ist, der Mut besitzt. Beispielsweise eine Bewährungskur auf dem Planeten Lashat."
    Galbraith stutzte, dann lachte er trocken. „Ich wußte gar nicht, daß du scherzen kannst, Hamiller", erklärte er. „Bewährungskur auf Lashat! Du solltest mal Ronald Tekener fragen, durch welche Hölle ein an den Lashat-Pocken Erkrankter geht!"
    Er winkte ab. „Aber lassen wir das! Erledige, was ich dir aufgetragen habe und laß mich in Ruhe! Ich muß nachdenken!"
    Er versank beinahe sofort in tiefes Grübeln, aus dem er erst gerissen wurde, als sein Visifon sich durch grelles Zirpen und Flackern des Bildschirms bemerkbar machte. Gleichzeitig leuchteten an den Wänden gelbe Leuchtplatten auf, Signale für einen Voralarm, über den nur ein eng begrenzter Personenkreis an Bord der BASIS informiert wurde.
    Deighton aktivierte sein Visifon und schaltete es auf Kodierung.
    Sekunden später stabilisierte sich das Leuchten des Bildschirms, und das Gesicht von Waylon Javier wurde darin sichtbar. „Waylon?" entfuhr es Deighton.
    Der inzwischen 73 Jahre alte Kommandant der BASIS saß auf dem hohen Podest in der Mitte der Hauptzentrale zwischen seinen Kontrollpulten und Datensichtschirmen und hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Kirlian-Hände unter den Achseln verborgen. „Es kündigt sich etwas an, Gal", sagte er so gelassen und scheinbar phlegmatisch wie immer. „Wir empfangen hyperenergetische Impulsgruppen von hoher Intensität aus einem Gebiet am inneren Rand der Lokalen Gruppe kommend, ungefähr südöstlich von uns, wenn wir die Richtung nach der MB Estartu als Norden bezeichnen, und rund 2.130.000 Lichtjahre entfernt. „ „Was?" rief Deighton erregt. „Aus so gewaltiger Entfernung können wir doch gar keine Hyperfunksignale auffangen."
    „Deshalb nehmen wir auch nicht an, daß es sich um Hyperfunksignale handelt, sondern um etwas ganz anderes", erwiderte Javier.
    Der Gefühlsmechaniker nickte. Er wußte, wen Javier mit „wir" meinte: das Wissenschaftlerteam an Bord der BASIS oder doch zumindest einen Teil davon, denn alle Mitglieder waren niemals beisammen. „Ich komme!" erklärte er. Er benutzte einen Transmitter des bordinternen Systems; deshalb war er in kürzester Zeit in der Hauptzentrale. Rings um Javier sah er solche hervorragenden Wissenschaftler wie Sato Ambush, Enza Mansoor und Notkus Kantor versammelt. Aber auch um Javiers Stellvertreterin Sandra Bougeaklis, die mit ihren 49 Jahren erst richtig aufzublühen begann, waren zahlreiche Wissenschaftler versammelt, aber auch Mitglieder der Paratruppe der GOI, die zur Zeit auf der BASIS weilten, wie der Diapath Tirzo und der Anti Sid Avarit. „Ein Strukturriß", sagte Sandra, als Deighton neben sie trat, und deutete auf einen Computerbildschirm, der eine abstrakte Darstellung von Vorgängen zeichnete, die menschliche Gehirne sich jemals vorzustellen vermochten. „Wir haben die stärksten Hyperfeldantennen der BASIS auf das Gebiet gerichtet, aus dem wir anfangs nur ungeheuer starke Hyperimpulsgruppen empfingen. Inzwischen scheint es festzustehen, daß es sich nicht um Impulsgruppen von Hypersendern handelt, sondern um die hyperenergetischen Emissionen der Ränder eines Strukturrisses, der in vielem ganz anders ist als alle bisher vorgekommenen Strukturrisse. Gal, es sieht nun fast so aus, als wäre der Jüngste Tag angebrochen!"
    Deighton zog sie an sich und strich ihr übers Haar. „Der >Jüngste Tag< ist doch nur ein fiktiver Begriff", versuchte er abzuwiegeln, obwohl die Zeichnungen auf dem Computerbildschirm auch in seinem Bewußtsein alle Alarmglocken anschlagen ließen.
    Ein Schrei ließ ihn zusammenfahren. „Sterne!" hatte jemand gellend geschrien.
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