Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1348 - Die ESTARTU-Saga

Titel: 1348 - Die ESTARTU-Saga
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ging diese Ähnlichkeit nur so weit, daß er eine aufrechte Haltung hatte, auf zwei Beinen ging und sich zweier Arme bediente und einen Kopf als Zentrum seiner Sinnesorgane besaß. Die Kartanin hatten jedoch nichts Echsenhaftes an sich, ihre Körper wirkten weniger widerstandsfähig als geschmeidig und waren von einem samtartigen Fell überzogen. Oogh hatte über dem relativ kleinen, sinnlichen Mund fächerförmige Schnurrbarthaare, die beim Sprechen wie feinnervige Sensoren vibrierten.
    Und er sprach Sothalk einigermaßen fließend, wenn auch mit einem zu weichen Akzent, wie seine äußere Erscheinung überhaupt zu weibisch wirkte und so ganz und gar nicht dem pterusischen Ideal entsprach. Aber das Äußere täuschte über seine innere Stärke hinweg, wie sich in der Folge herausstellte. Oogh war die geborene Leitfigur.
    Natürlich hatten Wojin und seine Begleiter unzählige Fragen, und Oogh beantwortete sie bereitwillig. „Unsere Heimat liegt in so unermeßlicher Ferne, daß wir uns einer Art Dimensionsbrücke bedienen mußten, um hierherzugelangen", beantwortete Oogh das Paket von Fragen mit einem ausführlichen Monolog. „Wir wissen nicht einmal, wie groß die Distanz, nach Lichtjahren gemessen, ist. Aus eigener Kraft, mit unseren bescheidenen Mitteln, hätten wir nie einen Antrieb entwickeln können, der es uns ermöglichte, die Barriere von Raum und Zeit zu überwinden. Als wir unseren Notruf abschickten, da hatten wir nur wenig Hoffnung, daß er gehört wird. Und nur eine so mächtige Entität wie ESTAR-TU konnte ihn empfangen, und wir sind ihr zu ewigem Dank verpflichtet, daß sie ihm gefolgt ist.
    ESTARTU zeigte uns den Weg, wie wir die Dimensionsbarriere durchbrechen konnten. Sie wamte uns aber gleichzeitig vor den Folgen, die ein solches Unternehmen für Wesen wie uns haben könnte. Durch die besondere Art der Distanzüberbrückung, die einem gewaltsamen Durchbruch durch das kosmische Raum-Zeit-Gefüge gleichkommt, würden wir einem Strangeness-Schock unterliegen, sagte uns ESTARTU, der zu vorübergehender Amnesie und völliger Desorientierung führe. Wir haben diesen Strangeness-Schock inzwischen überwunden, und auch die Instrumente der NARGA SANT funktionieren wieder. Wäre es nicht zu diesem Nebeneffekt gekommen, hätten wir schon Monate zuvor Kontakt mit euch aufnehmen können. Nur die Tatsache, daß die NARGA SANT von den kosmischen Kräften wie ein anders dimensionierter Fremdkörper aufgenommen wurde, hat das verhindert.
    Aber wir waren, dank ESTARTU, darauf vorbereitet. ESTARTU hat auch darauf hingewiesen, daß es zu einer weiteren und dauerhafteren Verschiebung kosmischer Kräfte kommen müsse. Sie meinte, daß das von Null verschiedene Strangeness-Feld der NARGA SANT am Austrittsort nicht ohne Einfluß auf sogenannte psionische Kraftfeldlinien sein würde. Das, so meinte ESTARTU, könne nicht ohne Auswirkung auf etwas bleiben, das sie als Kosmonukleotid bezeichnete. Die Reaktion würde sein, daß dadurch. die Psi-Konstante über die Norm angehoben werde, sagte ESTARTU. Ist es tatsächlich dazu gekommen?"
    „Ich fürchte, wir müssen den Singuva Abbitte leisten", sagte Wojin zerknirscht. „Dieses eine Mal sind sie tatsächlich unschuldig."
    „Ich kann nur hoffen, daß unser Auftauchen keine nachteiligen Wirkungen für das Reich der ESTARTU hat", sagte Oogh. „Das ganz gewiß nicht", versicherte Wojin rasch. „Es könnte sogar sein, daß die positiven Auswirkungen durch die angehobene Psi-Konstante überwiegen. Meine Äußerung betrifft nur ein internes Problem." An seine Begleiter gewandt, sagte er: „Die Singuva werden unsere Entschuldigung gewiß akzeptieren."
    Damit war diese erste offizielle Begegnung zweier Welten, die den Schutz ein und derselben Superintelligenz genossen, beendet.
    Es war nur noch eine Frage von Bedeutung offen, nämlich die nach der Mission der NARGA SANT. Aber Wojin war zu höflich, sie zu stellen. Statt dessen erkundigte er sich nach dem Status der Vertreter der beiden anderen Arten, die sich unaufdringlich im Hintergrund gehalten hatten. „Wer sind die geheimnisvollen Schwarzwürmer, die unbeweglich wie Statuen an den Instrumenten ausharren?" erkundigte er sich. „Und dieses unruhige pflanzenartige Wesen in deinem Schatten könnte eine Blume aus ESTARTUS Garten sein. Ist es eine Art Symbiont? Ein Maskottchen? Oder ein Ziergewächs?"
    „Nichts von alldem", antwortete Oogh at Tarkan und berührte zärtlich die Blätter der ihm bis an die Hüfte reichenden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher