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1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

Titel: 1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich
Autoren: Jason Dark
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denn Justine hatte bereits auf sie gewartet. »Da bist du ja endlich.«
    »Fliegen kann ich noch nicht.«
    »Komm rein.«
    Jane blieb auf der Schwelle stehen. Ihr blick wurde eisig. »Eines musst du dir merken. Hier wird nichts befohlen. Das Haus gehört immer noch mir.«
    »Ich weiß.« Lachend ging Justine weg.
    Jane trug die Tasche in die Küche und legte die vier Flaschen in den Kühlschrank. Sie wollte den Mantel ausziehen, als sie hinter sich Justines Stimme hörte.
    »Den kannst du anlassen.«
    »Ach. Und warum?«
    »Weil wir direkt fahren.«
    Jane sagte zunächst nichts. Dann fragte sie: »Das hast du so beschlossen?«
    »Genau.«
    »Und du bist sicher, dass ich mit dir fahren werde? Nur, weil dir plötzlich etwas in den Kopf gerutscht ist?«
    Die blonde Bestie lächelte hintergründig und geheimnisvoll. »Ja, ich bin mir sicher, dass du mitfahren wirst.«
    »Wohin soll es denn gehen?«
    Justine schüttelte den Kopf. »Es ist keine Reise, sondern einfach nur eine Fahrt. Wenn wir am Ziel angelangt sind, will ich dir etwas zeigen.«
    »Und was?«
    Die Vampirin lachte kehlig. »Das werde ich dir zeigen, wenn wir das Ziel erreicht haben.«
    Jane Collins schaute sich die Blutsaugerin genau an. Es war ihr ernst. Sie trieb damit keinen Spaß. Da brauchte sie nur einen Blick in ihr Gesicht zu werfen. Überhaupt war sie eine Person, bei der man den Begriff Spaß vergessen konnte. Hinter jeder ihrer Aktionen steckte ein nahezu gefährlicher Ernst.
    Wie immer trug sie ihre Lederkleidung. Ob im Sommer oder im Winter. Das war einem Wesen wie Justine egal. Vampire spüren weder Kälte noch Hitze. Sie waren einfach da, und wie immer sah auch Justines Gesicht perfekt aus. Es gab keine Falten, keine Spur eines anstrengenden Lebens, und als Wiedergängerin wurde sie auch nicht älter.
    Jane Collins hätte trotzdem nicht mit ihr tauschen wollen. Sie liebte all das, was das Menschsein ausmachte. Auch jetzt gab sie durch nichts zu erkennen, welches Ziel sie sich ausgesucht hatte.
    Dass es wichtig für sie beide war, begriff Jane Collins schon.
    »Müssen wir den Wagen nehmen?«, fragte sie.
    »Das müssen wir.«
    »Gut.«
    »Und zwar sofort!«
    Jane stemmte eine Faust in die Hüfte. »Warum hast du es so eilig? Welchen Grund gibt es?«
    Ein scharfes Geräusch drang aus dem Mund der Blutsaugerin.
    »Ich will dir etwas zeigen, von dem du bisher noch nichts weißt. Das hast du auch nicht wissen können, aber es gibt leider andere Personen, die darüber informiert waren. Jetzt ist es wichtig, dass auch du es erkennst.«
    »Und warum?«
    »Weil es dich und andere Menschen verdammt stark angehen könnte«, erklärte Justine mit scharfer Stimme. »Man hat nicht nur mich reingelegt, sondern auch die normalen Menschen. Was da auf uns zukommt, kann verdammt gefährlich sein.«
    Jane Collins hatte sehr wohl den Unterton in der Stimme der Blutsaugerin gehört. Die Cavallo schien alles andere als zufrieden zu sein. Auch wenn sie äußerlich nicht viel Emotionen zeigte, sie sah schon so aus, als wäre ihr die Suppe verhagelt worden.
    Jane nickte. »Gut, dann lass uns fahren.«
    Sie war wirklich gespannt auf das, was ihr Justine Cavallo zeigen wollte. Und sie hatte ein verdammt ungutes Gefühl…
    ***
    Dass London eine sehr große Stadt ist, das merkte Jane Collins als sie unterwegs waren. Das dichte Häusermeer hatten sie zwar hinter sich gelassen, aber auch die Vororte und Randbezirke zogen sich hin. Sie fuhren in Richtung Norden und erreichten den Waltham Forest, wo es zahlreiche kleine Seen gab. Im Sommer war diese Gegend sehr beliebt. Zu dieser Jahreszeit aber sah sie grau und verlassen aus. Der Wind war böig geworden, und dicke Wolken wurden wie graue Tiere über den Himmel gehetzt. Es roch noch nicht nach Schnee, aber er konnte in der Nacht fallen, denn da sollten die Temperaturen weiter sinken.
    Viel gesprochen wurde zwischen den beiden Frauen nicht. Justine Cavallo gab den Weg an, und Jane richtete sich nach ihren Angaben. Aber immer wieder stellte sie sich die Frage, was sie in der Einsamkeit sollte. Sie sah keinen Sinn darin, sich hier herumzutreiben und konnte sich nicht vorstellen, was Justine hier verloren hatte.
    Aber es gab genügend Geheimnisse zwischen den beiden, das musste Jane auch zugeben. Nur danach fragen wollte sie nicht.
    Durch den Forest führten mehrere Straßen. Von ihnen zweigten auch Wege ab, die zumeist den Spaziergängern gehörten. Bei diesem Wetter waren auch sie zu Hause geblieben. Selbst die Joggingstrecken
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