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1346 - Mallmanns Schicksal

1346 - Mallmanns Schicksal

Titel: 1346 - Mallmanns Schicksal
Autoren: Jason Dark
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ich plötzlich in Janes Haus stand.«
    »Habt ihr sie mal angerufen?«, fragte Sheila.
    »Warum?«
    Sie schaute mich an. »Ob die Cavallo wieder bei ihr ist? Schließlich lebt sie dort.«
    »Wir haben darüber noch nicht gesprochen.«
    Sheila nickte. »Dann werde ich es tun. Ich möchte, dass Jane Weihnachten zu uns kommt. Schließlich ist es das erste Fest ohne Sarah Goldwyn. Es wird ihr verdammt schwer fallen, denke ich.«
    »Ja, das glaube ich auch, und ich hatte mir vorgenommen, noch kurz bei ihr vorbeizufahren. Vielleicht sollten wir gemeinsam auf den Friedhof gehen und Sarahs Grab besuchen.«
    »Gute Idee«, meinte Bill. Er schüttelte den Kopf und sprach davon, was in diesem vergangenen Jahr alles passiert war und sich auch verändert hatte.
    »Wer hätte denn von uns schon gedacht, dass der Schwarze Tod zurückkehren würde?«
    »Keiner.«
    Bill nickte. »Und es wird weitergehen.« Er hob die Schultern. »Ich habe mir die Frage gestellt, wie das nächste Jahr aussehen wird. Leider kann ich nicht in die Zukunft blicken. Die Überraschungen werden bleiben, aber ich möchte auch darauf hinweisen, dass wir alles tun müssen, um den Schwarzen Tod zu stellen.« Bill hob seine Stimme. »John, wir müssen ihn vernichten.«
    »Finde ich auch.«
    »Sei nicht so lässig.«
    »Das bin ich nicht. Aber du kennst ihn, Bill. Man kann nicht sagen oder sich vornehmen, dass wir jetzt den Schwarzen Tod jagen und ihn endgültig vernichten. Das ist nicht drin. Das muss sich alles so ergeben, wie es sich auch beim ersten Mal ergeben hat. Die Zeit muss reif sein. Ich für meinen Teil glaube, dass er noch in den Vorbereitungen steckt, was seine weiteren Pläne angeht. Und wenn ihr mich fragt, was er vorhaben könnte, kann ich nur mit einem Schulterzucken und allgemein antworten. Er will die Macht haben, und er wird sie kontinuierlich aufbauen. Davon bin ich überzeugt. Davon lasse ich mich auch nicht abbringen.«
    Sheila und Bill nickten. Es entstand eine Pause zwischen uns.
    Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. Nur von draußen her hörten wir die Geräusche des Sturms, der um das Haus heulte.
    Bill stellte seine Tasse ab. Dann sagte er: »Ich allerdings denke daran, was passieren wird, wenn ich Justine Cavallo gegenüberstehe. Da sie ja praktisch zu uns gehört, wird sich das nicht vermeiden lassen.«
    »Nichts passiert«, sagte ich. »Justine Cavallo ist nicht dumm. Sie weiß genau, wie die Dinge liegen und wie sich die Verhältnisse verändert haben. Sie wird sich darauf einstellen.« Ich sah Bills skeptischen Blick und fuhr schnell fort. »Was nicht bedeutet, dass ich alles kritiklos hinnehmen werde, was diese Unperson angeht. Aber so lange sie auf unserer Seite steht, haben wir einen Gegner weniger. Sie kommt erst mal nicht dazu, ihre eigenen Pläne durchzuziehen. Damit haben wir schon einen kleinen Vorteil. Sollte Mallmann noch existieren und sollte sie wieder mit ihm zusammenkommen, liegen die Dinge anders. Auch das muss ich euch sagen. So aber müssen wir sie akzeptieren.«
    »Der Schwarze Tod und seine Helfer werden sich schon etwas einfallen lassen«, gab Bill seine düstere Prognose ab. »Aber das ist mir im Moment egal. Ob van Akkeren, den Grusel-Star, oder Saladin, ich will sie aus meinem Kopf bekommen.«
    »Das schaffst du.«
    »Klar, indem ich mich zuschütte.«
    »Bill, ich bitte dich«, meldete sich Sheila.
    Der Reporter winkte ab. »Sorry. Das war auch nur so dahingesagt. Aber die Probleme werden nicht kleiner.«
    Ich trank meine Tasse leer und sagte: »Das wissen wir. Trotzdem müssen wir unser Leben normal weiterführen und alles auf uns zukommen lassen. Für mich bedeutet das, dass ich jetzt bei Jane vorbeifahre. Es kann durchaus sein, dass sich etwas verändert hat.«
    »Tu das.«
    Ich bedankte mich für den Kaffee. Sheila und Bill brachten mich bis zur Tür. Sheila hakte sich bei mir ein und erklärte mir, wie froh sie war, dass ich ihr etwas geholfen hatte, damit Bill wieder zurück in die Normalität kam.
    »Einen Bill, der sich Vorwürfe macht und unter Depressionen leidet, den kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.«
    »Ich auch nicht, Sheila.«
    »Dann sind wir uns ja einig.«
    »Auf jeden Fall.«
    Wir verließen das Haus. Der Wind schnappte wieder zu. Die Conollys blieben auf der Türschwelle stehen, während ich zum Rover lief und einstieg. Über den Himmel trieben die Wolken wie gehetzte Tiere, die ihre Herde verlassen hatten. Mich störte das nicht. Es gab eben die vier
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