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1346 - Entscheidung im Raumfort 3201

Titel: 1346 - Entscheidung im Raumfort 3201
Autoren: Unbekannt
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gegenwärtige Lage in der Milchstraße zu halten? Was hatte er vor? Welchem Zweck diente die langatmige Einleitung? „Ich dächte", sagte Zhargom, „das Verhalten der Haluter wäre dem Sotho erwünscht. Zielt nicht sein ganzes Trachten darauf ab, Konfliktpartner zu schaffen?"
    „Die Haluter sind keine Konfliktpartner", wies der Jäger den Gedanken schroff zurück. „Sie sind ein kleines Volk. Zwar verfügen sie über ein umfangreiches Wissen, aber aufgrund ihrer Zurückhaltung spielen sie in dieser Galaxis nur eine unbedeutende Rolle. Wäre es gelungen, die große Nation der Blues im Sinn des Kodex umzuerziehen - das wäre für den weisen Sotho eine erwünschte Entwicklung gewesen. Aber so ..." Er ließ denbegonnenen Satz in der Luft schweben. „Du wolltest zu uns über unseren Einsatz sprechen", erinnerte ihn Zhargom. „Richtig, das wollte ich. Dieser dort...", ein langer, hagerer Finger stach durch die Luft und zeigte auf King Vence, „... hat Veelam Porjees letzte Worte gehört. Hatte der Panish nicht einen Auftrag für euch?"
    „Es ging ihm in erster Linie darum, den Aufstand der Schüler auf Siamang unter Kontrolle zu bringen, Erlauchter", antwortete King Vence. „Das wäre ein nutzloses Unterfangen", sagte Windaji Kutisha. „Die Upanishad auf Siamang ist verloren. Da ist nichts mehr unter Kontrolle zu bringen." Er schien nachzudenken. Seine nächste Frage kam wie aus der Pistole geschossen. „Warst du allein bei Veelam Porjee, als er starb?"
    „Nein, Herr", antwortete King Vence. „Es war einer bei mir, mit dem ich während des Aufstands in der Upanishad zufällig zusammengetroffen war."
    King ließ sich nicht anmerken, daß die Frage ihn beunruhigte. Worauf wollte der Jäger hinaus? „Ich habe mich umgehört", sagte Windaji Kutisha. „Dein Begleiter war ein Terraner, nicht wahr?"
    „Ja, Herr", antwortete King Vence. „Was ist aus ihm geworden?"
    „Ich weiß es nicht."
    „Sah er aus wie dieser hier?"
    Der Jäger gab mit der Hand ein Signal. Daraufhin trat einer der drei schwebenden Roboter in Tätigkeit. King Vence konnte nicht erkennen, welcher es war. Eine Videofläche entstand, und in ihr war ein Bild zu sehen, das Fazzy Slutch darstellte, wie er leibte und lebte: breiter Mund mit dünnen Lippen, schwarzes, strähniges Haar und eine Nase, daß es Gott erbarmen mochte.
    Das Gespräch begann, eine üble Wendung zu nehmen; soviel war King Vence inzwischen klar. Er hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt. Er spannte die Muskeln und machte sich Gedanken darüber, wie er so rasch und so unauffällig wie möglich an seine Waff egelangen konnte. Angesichts der Wachsamkeit der drei Roboter schien ihm die Lage aussichtslos. „Nun?" drängte Windaji Kutisha. „Ja, ich glaube, so sah er aus", sagte King Vence. „Und du weißt nicht, was aus ihm geworden ist?"
    „Nein, Herr."
    „Dann will ich es dir zeigen!" Die Stimme des Jägers hatte plötzlich einen aufgeregten, fast hysterischen Klang. „Er befindet sich nämlich ganz in der Nähe. Siehst du? Da ist er!"
    Ein Blitz zuckte auf. Das matte „Blaff" plötzlich verdrängter Luft war zu hören. Ein Schrei gellte durch den Raum. Fazzy Slutch wälzte sich am Boden. Er war nackt. Auf seiner bleichen Haut waren häßliche, punktförmige Brandwunden zu sehen, als sei er mit Starkstrom in Berührung gekommen. Er litt offenbar heftige Schmerzen. King Vence beugte sich zu ihm hinab und faßte ihn unter den Armen. Fazzy schlug wie ein Wilder um sich. King zog ihn in die Höhe und stellte ihn auf die Füße. Er packte dabei recht kräftig zu, und die Grobheit, mit der er behandelt wurde, schien Fazzy einigermaßen wieder zur Besinnung zu bringen. Er sah sich um. Wenn King Vence ihn losgelassen hätte, wäre er wahrscheinlich wieder zu Boden gestürzt. „Was ist los?" stieß er hervor. „Windaji Kutisha will uns eirüges erklären", antwortete King Vence auf sothalk und so laut, daß es weithin zu hören war. „Ihr habt es euch etwas zu leicht vorgestellt", sagte der Jäger. „Die Geschichten, die ihr mir erzähltet, hielten jeder Nachprüfung stand - bis auf eine. Es waren zwei, die am Nachmittag des siebzehnten Dezember eurer Zeitrechnung einen mit einer Plane umwickelten Gegenstand in das Hotel >Friede und Gemütlichkeit< schleppten. Besagter Gegenstand war der bewußtlose oder vielleicht sogar schon tote Panish Veelam Porjee. Seine Leiche wurde später in der mittlerweile geräumten Suite eines Gastes namens Bonifazio Slutch gefunden. Glaubt ihr
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