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1346 - Entscheidung im Raumfort 3201

Titel: 1346 - Entscheidung im Raumfort 3201
Autoren: Unbekannt
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Materie, die man unter derart hohen Druck gesetzt hatte, daß die Elektronenbahnen zusammenbrachen. Das Abteil im Innern des Kügelchens, in dem die degenerierte Materie untergebracht war, enthielt Wasserstoff-, Kohlenstoff-, Sauerstoff-, Stickstoff-, Phosphor- und Schwefelkerne sowie freie Elektronen. Die degenerierte Substanz besaß eine Dichte von 100 Gramm pro Kubikzentimeter. In einem zweiten Abteil, das nicht mehr als zwei Prozent des Kugelvolumens ausmachte, bef and sich ein Katalysator. In der Hülle des Kügelchens war ein kleiner Sprengsatz untergebracht, der das Kügelchen zum Platzen brachte, sobald die Zündung betätigt wurde. In diesem Augenblick sorgte der Katalysator dafür, daß sich die Elektronen und Atomkerne der degenerierten Materie zu Molekülen eines hochbrisanten Sprengstoffs zusammenschlossen. Der Sprengstoff war gasförmig und wurde durch die rapide Expansion, die auf die Sprengung der Hülle des Kügelchens folgte, zur Detonation gebracht.
    So wenigstens mußte es für denjenigen aussehen, der eines der Kügelchen in die Hand bekam, ohne zu wissen, was es darstellte, und es mit einschlägigen Mitteln analysierte. Was ihm vermutlich entgehen würde, war, daß die einen halben Millimeter starke Hülle selbst wiederum ein Katalysator war, der eine wesentlich raschere Reaktion bewirkte als jener, der im zweiten Abteil untergebracht war. Die Wirkung dieses Katalysators resultierte in der Entstehung einer ganz anderen chemischen Verbindung. Sie hatte einen wissenschaftlichen Namen, der aus zahlreichen Buchstaben und etlichen Ziffern bestand. Solche, die wenig von organischer Chemie verstanden, kannten sie unter der Bezeichnung Anti-KM-Serum.
    Es würde sich im Laufe der Aktion nicht vermeiden lassen, daß von der Besatzung des Raumforts das eine oder andere Kügelchen gefunden wurde, bevor der entscheidende Schlag fiel. Man wurde es den Technikern zur Untersuchung ubergeben, und die Techniker wurden feststellen, daß es sich um einen geschickt strukturierten Sprengkorper handelte, der jedoch dem Fort nicht ernsthaft gefahrlich werden konnte. Der Verdacht würde auf die Neuankömmlinge fallen, auf Zhargom und seme Begleiter. Sie hatten offenbar nicht vor, so wurde man glauben, den Feresh Tovaar zu vernichten. Dafür war die Sprengwirkung der Kügelchen zu gering. Sie wollten vielmehr Verwirrung stiften, und mmitten der Verwirrung würde vermutlich ein Angnff von außen auf das Fort erfolgen.
    So hatten die Spezialisten der GOI es sich ausgedacht. Den Katalysator, der in die Substanz der Kugelhüllen verarbeitet war, wurden Windaji Kutishas Techniker nicht entdecken. Und damit war ihr Schicksal besiegelt. „Gravo-Pak!" sagte Fazzy Slutch.
    Er beugte sich nach vorne, bis das künstliche Schwerefeld den Kasten umfing. Von da an konnte er ihn mit einem Finger dirigieren. Auf die Masse des Kastens hatte die Nullgravitation selbstverständhch keinen Einfluß. Er blieb ein träges, ungefüges Ding, und wenn man ihn einmal in Bewegung gesetzt hatte, war er schwer wieder zu bremsen. Aber mit solchen Dingen hatte Fazzy Slutch Erfahrung. Er drückte sich den Kasten gegen die Brust, und als seine Lage sich stabilisiert hatte, aktivierte er den Transmitter.
    Der entscheidende Augenblick stand unmittelbar bevor. Wmdaji Kutishas Schreckensherrschaft naherte sich dem Ende.
    Die Transmitterverbindung funktionierte emwandfrei. Vorsichtig manovrierte er durch den Lagerraum bis zu der Tür, die auf den schmalen Korridor hmausging. Die Tür offnete sich bereitwillig aufgrund des Kodes, den der Pikosyn abstrahlte. Ein wemg beklommen trieb Fazzy den dusteren Gang entlang.
    Seine Beklommenheit loste sich, als er das Wrack des Roboters erblickte, das immer noch dort lag, wo es aufgehort hatte, sich zu bewegen. Fazzy nahm dies als Zeichen, daß man den Ausfall des Roboters noch nicht bemerkt hatte.
    Er glitt weiter bis zu der runden Halle. Mit germger Geschwindigkeit schwebte er an der Wand entlang, und jedesmal, wenn er an der Offnung eines Antigravschachts vorbeikam, griff er in den Kasten und streute eine Handvoll Kugelchen in den Schacht. Sie tneben nach oben oder nach unten, je nachdem, wie der Schacht gepolt war. Manchen mußte er auch zusätzlichen Schwung verleihen, wenn es sich nämlich um einen Schacht mit stagnierendem Schwerefeld handelte. Viermal machte er die Runde, dann war der Kasten leer. Sieben Tonnen Grundstoffe, aus denen sich im Augenblick der Entscheidung gasförmiges Anti-KM-Serum bilden wurde,
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