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1345 - Vampirkiller Conolly

1345 - Vampirkiller Conolly

Titel: 1345 - Vampirkiller Conolly
Autoren: Jason Dark
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Küche, in der Jane verschwunden war und die Kaffeekanne in der Hand hielt. »Wobei denn?«
    »Nimm du die Kanne. Ich kümmere mich um das Tablett.« Jane hatte zwei Gedecke darauf gestellt.
    »Wohin?«
    »In Lady Sarahs Zimmer.« Es rutschte ihr noch immer so heraus.
    Obwohl Jane jetzt alles gehörte und sich der Anwalt und Vermögensverwalter Sir William Preston um finanzielle Angelegenheiten kümmerte, sah sie den Raum, in dem sich die Horror-Oma am liebsten aufgehalten hatte, nicht unbedingt als ihren eigenen an. Sie hatte noch immer das unbestimmte Gefühl, dass der Geist der Verstorbenen das Haus überwachte. Manchmal schreckte sie auch in der Nacht hoch, wenn sie von der seltsamen Totenfrau träumte, die bei Sarah Goldwyns Beerdigung plötzlich erschienen war.
    In diesen Momenten hatte sie sogar Justine Cavallo vergessen, ihre Mitbewohnerin.
    Sie ging vor. Bill folgte ihr, und gemeinsam deckten sie den runden Tisch mit den Chippendale-Beinen.
    »Hier sieht es aus wie immer«, kommentierte Bill.
    »Das soll auch so bleiben.«
    »Ach. Für immer?«
    »Nein oder ja!« Jane hob die Schultern. »Das weiß ich nicht so genau. Es kann sein, dass ich innen mal umbaue, aber das wird noch dauern, Bill. Glaube mir.«
    Der Reporter nahm Platz. Jane kam ihren Pflichten als Gastgeberin nach und schenkte Kaffee ein. Sie trug einen hellblauen Pullover mit Zopfmuster und eine dunkelblaue Cordhose. Ein wenig Gebäck hatte sie auch mitgenommen. Es lag auf einem Teller, den sie Bill hinschob.
    »Wenn du etwas Hunger hast…«
    Er winkte ab. »Nein, nein, der Kaffee reicht schon aus.«
    Jane lächelte und nickte. »So, und jetzt würde ich gern erfahren, wie dir mein Kaffee schmeckt.« Sie wollte es locker angehen und schlug die Beine übereinander.
    Bill probierte. »Der ist gut.«
    »Ich kann also mit Sheila konkurrieren.«
    Er lächelte sie an. »Sogar mit Glenda.«
    »Nein, um Himmels willen. Lass sie das nicht hören, Bill. Auf keinen Fall.«
    Der Reporter lächelte, fügte allerdings kein Wort mehr hinzu. Er sah auch nicht, dass er von der Detektivin über den Tassenrand hinweg beobachtet wurde. Jane Collins war sich sicher, dass sich ihr Freund Bill nicht normal verhielt. Er machte einen gespannten Eindruck auf sie. Die Lockerheit, die man sonst von ihm kannte, war verschwunden. Man konnte auch sagen, dass er wie auf dem Sprung saß.
    Er schaute des Öfteren zur Tür, die nicht ganz geschlossen war.
    Spaltbreit stand sie offen.
    »Hast du dich eigentlich an Justine Cavallo gewöhnt?«, fragte er plötzlich.
    Jane horchte auf. Was hatte Bill mit ihr zu tun? Aber sie glaubte, dass sie sich allmählich dem Grund des Besuchs näherten.
    »Hast du? Oder hast du nicht?«
    Jane bewegte unbehaglich ihre Schultern. »Wie soll ich sagen, Bill? Im Prinzip nicht, aber mir bleibt keine andere Möglichkeit. Ich muss sie eben akzeptieren.«
    Er verzog die Lippen. »Ist schon komisch – oder?«
    »Das kann man sagen.« Jane zuckte die Achseln. »Aber was soll ich machen? Ich will hier keinen Stress haben. Sie ist ja auch nicht immer hier. Nachts ist sie oft unterwegs. Ich frage erst gar nicht, was sie da treibt. Man kann es sich ja denken, denn sie sitzt nicht mit mir hier zusammen und trinkt Kaffee. Ansonsten läuft mein Leben schon normal ab, so komisch sich das auch anhört, aber es ist nun mal so.«
    Bill trank wieder. Er behielt die Tasse in der Hand, als er Jane fragte: »Wann wird sie verschwinden?«
    »Keine Ahnung. Ehrlich nicht. Ich gehe allerdings davon aus, dass sie so lange warten wird, bis sie Dracula II gefunden hat oder über sein Schicksal informiert ist.«
    Bill grinste schief. »Na ja, ich bin nicht dabei gewesen, aber ich kann mir vorstellen, dass er nicht mehr existiert. Von John habe ich gehört, wie er ihn zuletzt gesehen hat. Da zappelte er auf der Sense, die seinen Körper durchdrungen hatte.« Bill lachte. »Das Bild kann ich mir so richtig vorstellen. Leider hat man ihn nicht in mehrere Teile zerschnitten. Da könnten wir jetzt sicher sein.«
    »Wäre mir auch lieber.«
    Er stellte die Tasse ab. »Ist sie denn jetzt hier im Haus?«
    »Ich denke schon.«
    »Aha.«
    Der Tonfall in Bills Stimme war Jane nicht entgangen. Sie stellte die Frage, die ihr schon länger auf der Seele lag. »Weshalb bist du eigentlich gekommen? Bitte, verstehe die Frage nicht falsch, ich hab dich gern hier, aber es überrascht mich schon. Und du bist hier ohne Anmeldung erschienen.«
    »Ich sage dir den Grund.«
    »Da bin ich
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