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1343 - Der Königstiger

Titel: 1343 - Der Königstiger
Autoren: Unbekannt
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Disziplin, richtig denken, wenn überhaupt selbständig denken und andere Tatsachen, die dem ehemaligen Oberst und Kommandanten eines Superschlachtschiffs der Imperiumsflotte auf den Leib geschrieben waren. „Nicht glotzen!" fuhr er die Piloten brummig an. „Ein sauberes Anpassungsmanöver sollt ihr fliegen. Ihr lernt es noch, mein Wort darauf! Dort, die offenstehende Großschleuse ist unser Ziel."
    Rozoll schaute auf den Großbildschirm vor den Piloten. „Werden wir von deinem Freund Einschleusungshilfe erhalten?" wollte Sill wissen. Der Gavvron war Erster Kosmonautischer Offizier an Bord des Fünfhundert-Meter-Kugelraumers TAAHL.
    Das gawrische Schiff war längst in der unergründlichen Schwärze des Alls verschwunden. Rozoll hatte es nicht riskiert, mit dem für ihn unersetzbaren Spezialraumer zu nahe an das Terraschiff heranzufliegen, das erst drei Stunden zuvor mit flammenden Impulstriebwerken aus der vom KLOTZ gebildeten psionischen Störzone hervorgebrochen war. „Mußt du wieder fragen wie ein Frosch?" regte sich der Ertruser auf. „Du hast doch wohl den Funkspruch, gesendet auf der alten Frequenz, noch in Erinnerung? Wir hatten den exakten Wortlaut meines ertrusischen Grußes >werde satt und dick< abzustrahlen, oder Ratber Tostan hätte auf uns das Feuer eröffnet. Das ist typisch für das alte Schlitzohr."
    „Also keine Einschleusungshilfe?" wollte der Gavvron duldsam wissen. Den Vergleich mit einem wenig intelligenten Frosch hatte er nicht verstanden.
    Der Ertruser holte röhrend Luft. Die Primameda verzog das Gesicht. „Nein, natürlich keine Bergungshilfe", belehrte Rozoll gemäßigter. „Es ist überhaupt fraglich, ob die Positroniken des zerschossenen Schiffes nach dem Strangeness-Durchgang noch so funktionieren, wie es sich Tostan vorgestellt hat. Die syntronischen Steuercomputer sind garantiert ausgef allen."
    „Die Reserve-Positroniken dürften aber noch in Ordnung sein, wenigstens teilweise", gab Lorca zu bedenken. „Andernfalls hätten sie nicht den Funkspruch auf der alten USO-Frequenz abstrahlen können.
    Und das war nach dem Durchbruch!"
    Rozoll musterte die Primameda mit einem vernichtenden Blick. „Wieso kümmerst du dich nicht um deinen Fachbereich? Wenn du den wahrscheinlich erneut bewußtlosen Terraner mit seinem swoonschen Begleiter nicht sofort wieder auf die Beine bringst, hast du endgültig zwei dicke Knoten in deinen Lappenohren. Außerdem habe ich nicht von einem Funkgerät primitivster, also störunanfälliger Art gesprochen, sondern von den wesentlich komplizierteren Zentralcomputern."
    Lorca Visenen rang sich ein Lächeln ab. Rozoll achtete nicht mehr auf sie.
    Die Außenbilderfassung hellte die Steuerbordwandung des geheimnisvollen Schiffes auf.
    Sektionsvergrößerungen zeigten große Schußöffnungen. Einige waren fugenlos glatt mit den typischen Abschmelzspuren hoher Thermoenergien, andere wirkten zerrissen. Hier hatten andere Waffenstrahlen das Werk der Zerstörung verrichtet.
    Rozoll erkannte, daß es sich um lange zurückliegende Trefferspuren handeln mußte. Bei der Flucht aus dem Gigantraumer, den Geoffry Abel Waringer KLOTZ genannt hatte, waren die Schäden sicherlich nicht entstanden.
    Rozoll dachte über Lorcas Einwand nach. Man wußte zuwenig über die Reaktionen älterer positronischer Gerätschaften im Einflußbereich der veränderten Psikonstante. Es war daher durchaus möglich, daß die alten Zusatzgeräte des Terraschiff sdie Strangeness-Verschiebung bei der schnellen Flucht ohne die berüchtigte Totallöschung der Speicherwerte überstanden hatten. Rozoll gab selbstverständlich nicht zu, daß der Funkspruch nicht von einem Gerät prähistorischer Konstruktion abgestrahlt worden war.
    Lorca hätte triumphieren können.
    Er grinste schadenfroh vor sich hin, tätschelte der irritiert schauenden Primameda das Knie und deutete dann auf den Bugbildschirm. „Das ist ein Zweihundert-Meter-Kugelraumer der TSUNAMI-Klasse in der ATG-Ausführung. Schon mal etwas davon gehört?"
    Die Primameda verneinte zögernd. Taffas nickte selbstzufrieden. „Wäre auch verwunderlich gewesen", nörgelte er. „Ihr Sabhal-Narren habt ja nur noch eure Netztanzerei im Kopf. Hineinstolzieren und transportieren lassen, wie? Wie das funktioniert, interessiert euch nicht.
    Verzeihung, wollte sagen, ihr versteht es sowieso nicht."
    „Ist dir jetzt wohler?" regte sich die Medizinerin auf. „Auf die Gefahr hin, von einem Ungeheuer deiner Art nochmals schmerzhaft geschlagen zu werden
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